J. J. Caesing

 4,5 Sterne bei 8 Bewertungen

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Neue Rezensionen zu J. J. Caesing

Eingehender Krimi, nur zu empfehlen!

Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an mitgerissen. Der Fall war sehr erschreckend, die Aufkärung dafür umso besser.

Menschliche Schicksale

Schmerzhafte Erinnerungen kommen in Militärstaatsanwalt Major Jean Oberlin hoch, als er die Ermittlungen an der kleinen, grausam ermordeten Liselotte aufnehmen soll. Vor über 30 Jahren wurde bereits seine Klassenkameradin Beatrice ähnlich ermordet aufgefunden und der Täter konnte nie gefasst werden. Nun gibt es aber eine Spur, denn das ermordete Mädchen hatte einen Uniformknopf in der Hand. Seine Ermittlungen verlaufen nicht immer einfach. Es herrscht Krieg und seine Reisen führen ihn immer wieder in umkämpfte Kriegsgebiete. Auch muss er erfahren, dass es nicht leicht ist an Informationen heran zu kommen, wenn sich Polizei und Militär ihre Kompetenzen streitig machen. Immer wieder entdeckt er Spuren und Hinweise, die von der Vergangenheit bis jetzt hinein reichen und er kommt drauf, dass der Mörder seine blutigen Taten noch öfters wiederholt hat. Immer näher kommt Jean Oberlin dem Verbrecher und er deckt dabei ein furchtbares und trauriges Menschenschicksal auf.

Schon das Cover zeigt einen furchteinflößenden Wasserspeier am Straßburger Münster und der Titel ,, Der Kuss des Menschenfressers´´ passt perfekt zu dem Roman von J.J. Caesing. Hier ermittelt bereits zum dritten Mal Staatsanwalt Oberlin und man kann sehr gut ohne die Vorgängerbände zu kennen das Buch lesen. Die Geschichte spielt im Ersten Weltkrieg, wo speziell am Harmannsweiler Kopf furchtbare Kämpfe statt gefunden haben. Diese Ereignisse lässt der Autor sehr intensiv und düster vor den Augen des Lesers auferstehen. Seine Protagonisten leiden unter der Armut, hoffen darauf, dass ihre Liebsten gesund wieder kommen und er zeigt auch wie schwer es damals war mit einfachen Mitteln Spuren zu sichern und wie anstrengend und auch gefährlich es sein kann, wenn  große Strecken durch Kriegsgebiete zurück gelegt werden mussten. Hierbei muss ich sagen, dass es mir immer wieder vorgekommen ist, eine Art Reisetagebuch zu lesen, da es auf annähernd jeder Seite einen Ort oder eine Landschaft gegeben hat, durch die jemand durchgefahren ist. Auch sind sehr viele Personen vorgekommen, wo man nie wusste, ob man sich den Namen für den weiteren Verlauf des Romanes merken soll oder nicht.

Der Autor lässt Oberlin die Geschichte selbst erzählen und man dringt dadurch immer wieder tief in die Gedanken und Gefühlen des Staatsanwaltes ein. Gut gefallen hat mir, dass sich auch die allemannischen Ausdrücke und die Umgangsformen der damaligen Zeit sich angepasst haben an die Erzählung. Interessant waren auch die Vernehmungsprotokolle, die immer wieder dazwischen in kursiver Schrift eigefügt worden sind und Freunde, Bekannte.... des Täters zu Wort kommen ließen. Man kann zwar sehr schnell erahnen um wen es sich handelt, aber man wird dazwischen auf eine falsche Spur umgeleitet und es ist spannend und vor allem traurig zu lesen, warum es zu diesen furchtbaren Verbrechen gekommen ist. Dabei erfährt man auch, welch einen unrühmlichen Beitrag  die  Kirche dabei geleistet hat. Der Autor hat sehr gut und sehr viel recherchiert und hat dadurch einen berührenden , spannenden und auch geschichtlich interessanten Kriminalroman rund um Staatsanwalt Jean Oberlin geschrieben.


Jagd nach einem Serienmörder in den Wirren des 1. Weltkriegs

Zum Cover:

Das Cover zeigt einen Wasserspeier des Doms zu Straßburg, der von den Einheimischen „Menschenfresser“ genannt wird. Der Blick wird von einer steinernen Figur angezogen, besonders das weit aufgerissene Maul mit dem gähnenden schwarze Schlund bietet eine ausgesprochen passende Symbolik, denn vor dem Kuss des Täters in diesem Buch, sollte man sich fürchten, besonders wenn man ein kleines Mädchen ist.

 

Zum Inhalt:

Nach „Der dritte Tote“ und „Tod eines Ehrenmannes“ ist dies bereits der dritte Fall des Militärstaatsanwalts Jean Oberlin. Ohne diese beiden Bücher zu kennen, ist es trotzdem einfach, sich einzulesen und dem Protagonisten zu folgen, der in der Zeit des 1. Weltkrieges den abscheulichen Mord an einem kleinen Mädchen im Elsass aufklären soll. Welche Bedeutung hat der Uniformknopf in der Hand des Kindes? Details dieser Tat erinnern ihn an seine Kindheit, denn vor ca. 30 Jahren war in seinem Heimatort an seiner Klassenkameradin Beatrice ein ähnliches Verbrechen verübt worden, das nie aufgeklärt wurde.

Im Rahmen seiner Ermittlungen stößt Oberlin auf immer mehr Parallelen, sodass er sich bald sicher sein kann, einen Serienmörder zu verfolgen. Das gestaltet sich allerdings schwierig, denn die Front verläuft genau da, wo Oberlin Nachforschungen anstellen muss. Außerdem werden mehrere Personen unter Druck gesetzt mit dem Ziel, die Ermittlungen fallenzulassen.

Wer steckt dahinter? Wer schützt den Verbrecher? Und: Wer ist der Täter?

 

Zum Stil:

Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben und lässt den Leser das Geschehen aus der Sicht des Ermittlers erleben, seine Überlegungen und Gedanken mitdenken. Darüber hinaus wird die Stimmung, die Angst und Gefahr, die durch den Frontverlauf gegeben ist, plastisch eingefangen.

Die Kritik an der Vorgehensweise von kirchlichen Würdeträgern und sozialkritische Gedanken sind geschickt in der Story verpackt.

 

Fazit:

Der gut recherchierte Roman bietet nicht nur spannende Unterhaltung, er wartet auch mit vielen informativen Details über Land und Leute auf. Das Buch ist von Anfang bis Ende spannend, der sympathische und menschliche Militärstaatsanwalt Oberlin wächst einem sofort ans Herz.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen und werde die ersten beiden Bände lesen.

 

 

 

Gespräche aus der Community

Bei "Der Kuss des Menschenfressers" handelt sich um einen historischen Roman, der zeitlich im Ersten Weltkrieg angesiedelt ist. Der Militärstaatsanwalt Major Jean Oberlin untersucht darin einen Kindsmord, der ganz offensichtlich von einem Soldaten begangen wurde. Im Rahmen der Ermittlungen stößt der Staatsanwalt auf erstaunliche Parallelen zu einem Mord an seiner Schulkameradin. Der aber liegt fast 30 Jahre lang zurück und es kann deshalb nicht sein, dass der Täter der selbe ist – oder etwa doch?
Die Ermittlungen führen Oberlin hinauf auf den stark umkämpften Hartmannsweiler Kopf in den Vogesen, einem der blutigsten Schlachtfelder des Krieges. Doch später führt die Spur über den Schwarzwald hinauf auf die Schwäbische Alb. Zu spät erkennt Oberlin, dass die beiden Mädchenmorde doch zusammenhängen...
Hier stelle ich mich zur ersten Mal mit einem Buch der Oberlinreihe der Kritik der Leser. Frühere Bücher wurden zwar schon in der Presse besprochen aber außer ab und zu einem kurzem Feedback eines Buchkäufers habe ich noch nie eine echte Diskussion über eines meiner Bücher gehabt.
Ich bin sehr gespannt auf Euere Wertung und freue mich auf eine rege Diskussion!
92 BeiträgeVerlosung beendet
Caesings avatar
Letzter Beitrag von  Caesingvor 6 Jahren
Ja, man hat sich bei der Schreibweise nie festgelegt, man liest es ganz verschieden. Aus dem deutschen "Weiler" hat man im Elsass, als das wieder französisch wurde "willer" gemacht. Gemeinhin wird der Berg im Französischen aber Vieil Armand genannt. Diese Bezeichnung aber hat man meines Wissenserst nach dem Krieg geprägt, eine pariser Zeitung hat ihn erstmalig so genannt (wenn ich mich richtig erinnere). Jedenfalls: Die Anfahrtsstrecke ist mit dieser französischen Bezeichnung ausgeschildert.

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