Die Märchen von Rübezahl finde ich nicht lesenswert. Der Riese wird oft reichlich dumm dargestellt, sodass ich ihn nicht ernst nehmen konnte beim Lesen, als angeblichen Bergherrn. Egal, ob es das Aufregen über seinen Spottnamen ist oder ob es das Ausnutzen seiner Gutmütigkeit ist. Wenn er ein guter Herr wäre, müsste er so manchen Trick durchschauen können. Einmal lesen hat mir bei diesem Buch gereicht, da Märchen absolut nicht meinen Lesegeschmack treffen.
J. K. A. Musäus
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Die Legenden vom Rübezahl und ausgewählte Märchen.
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Auf den oft besungenen Sudeten haust in friedlicher Eintracht der berufene Berggeist, Rübezahl genannt, der das Riesengebirge berühmt gemacht hat. Dieser Fürst der Gnomen besitzt zwar auf der Oberfläche der Erde nur ein kleines Gebiet, von wenigen Meilen im Umfang, mit einer Kette von Bergen umschlossen. Aber unter der urbaren Erdrinde hebt seine Alleinherrschaft an und erstreckt sich auf achthundertsechzig Meilen in die Tiefe, bis zum Mittelpunkt der Erde.
Wer kennt ihn nicht, den hünenhaften Bergherrn, den Fürst der Gnome, die Sagengestalt, den Beherrscher des Wetters, der im Riesengebirge, wo eisiger Schnee die Gipfel ummantelt, über sein Reich herrscht? Rübezahl wird er spöttisch von den Menschen genannt und erscheint ihnen in unzähligen Gestalten – mal als Edelmann, kopfloser Kutscher oder Schabernacker, um entweder fürchterliche Rache zu nehmen oder denjenigen zu helfen, die sein Herz rühren.
Wie Rübezahl beispielsweise zu seinem Namen kam, den er selbst nicht leiden kann, und weshalb man jene Bezeichnung lieber nicht allzu laut und keck aussprechen sollte, sind nur wenige Geheimnisse, die diese Sammlung preisgeben.
Dieser erste Versuch, das Studium der Menschenkunde zu treiben, konnte ihn unmöglich zur Menschenliebe erwärmen; er kehrte mit Verdruß auf seine Felsenzinne zurück, überschaute von da die lachenden Gefilde und wunderte sich, daß die Mutter Natur ihre Spenden an solche Brut verlieh.
Als Knirps lauschte ich mit einem Gemisch aus Faszination und Gänsehaut den sowohl unheimlichen als auch lustigen Legenden, die sich seit Jahrhunderten um Rübezahl rankten. Damals verstärkte das charakteristische Knistern und Knacken der Schallplatte jenen Effekt gewiss. Da mein Großvater aus Schlesien stammte, verschlang ich, sobald ich des Lesens mächtig gewesen, ebenfalls die schriftliche Version.
Dank dem Weimarer Gelehrten Johann Karl August Musäus, der den variationsreichen Stoff im 18. Jahrhundert in seiner Sammlung bearbeitete und aufnahm, können wir einer der bedeutsamsten volksmythologischen Figur der deutschen Märchen zwischen Druckerschwärze und Phantasie begegnen.
Oft hielt eine unsichtbare Kraft einen ledigen Wagen, daß sechs rasche Pferde ihn nicht fortzuziehen vermochten, und ließ der Fuhrmann merken, daß er eine Neckerei von Rübezahl wähnte, oder brach er in Unwillen gegen den Berggeist aus, so hatte er ein Hornissenheer, das die Pferde wild machte, einen Steinhagel oder eine reichhaltige Tracht Prügel von unsichtbarer Hand zu erwarten.
Die Legenden sind - da volkstümlich und alt – in der ursprüngliche Sprache der damaligen Zeit verfasst und demnach altertümlich, aber dennoch verständlich. Da die Formulierungen manchmal langatmig und für unsere Zeit fremdartig erscheinen, würde ich 'Rübezahl' eher für Grundschüler oder interessierten Vorschulkindern empfehlen. Ich selbst hatte damals mit manchen Wörtern meine Schwierigkeiten, der Kontext jedoch ließ mich problemlos in die alte Zeit der Mythen und Legenden abtauchen. Bei ängstlichen Kindern sollte man die Rübezahl-Geschichten mit Vorsicht genießen, da ihnen der Stoff eventuell zu gruselig erscheinen könnte.
Meiner Meinung nach ist diese Sammlung jedoch nicht nur für Kinderohren bestimmt! Jedem, der sich für Legenden, Sagen, Märchen, Mythen und Sprachkunst begeistern kann, möchte ich Musäus' spannende Sammlung ans Herz legen. Dank den kurzen, aber informativen und schön geschriebenen Kapiteln steht der Hör- und Leselust nichts im Wege. Musäus' Sprache ist ein Gedicht! Heute, mit erwachsenen Augen, erfreue ich mich umso mehr daran. Gut, ich sehe natürlich ein, dass man diese Art der Kunstschrift mögen muss, um sich daran erfreuen zu können.
Gelungen finde ich ebenfalls das Hörbuch aus dem Hause 'aragon', das Christian Rode, der Sprecher des Sherlock Holmes in der gleichnamigen Hörspielreihe der Verlagsgruppe Hermann / maritim-produktionen <3, mit markanter und stimmungsvoller Stimme vorträgt.
So leicht war's, Rübezahls Freundschaft zu verscherzen; doch eben so leicht war's auch, sie zu gewinnen.
Zusätzlich möchte ich die Gelegenheit nutzen, um auf eine der schönsten Sagensammlung aus der Feder Schwabs hinweisen.
Ich mag Märchen sehr. Jedoch ist es nicht eins der besten Märchen meiner Meinung nach. Muss man also nicht unbedingt gelesen haben.
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J. K. A. Musäus wurde am 29. März 1735 in Jena (Deutschland) geboren.
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