Cover des Buches Frigid (ISBN: 9783492309851)
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Rezension zu Frigid von J. Lynn

Holpriger Ausflug ins NA-Genre

von marcelloD vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Der Start in das Buch gelingt nur sehr zäh, erst nach und nach kristallisieren sich Armentrouts Stärken heraus.

Rezension

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marcelloDvor 7 Jahren

„Frigid“ gehört zu den schon etwas älteren Werken von Jennifer L. Armentrout. Nun, da mit „Scorched“ auch der zweite Band der Reihe und soweit ich verstanden habe, auch der letzte, ebenfalls auf Deutsch erschienen ist, habe ich mich mal an „Frigid“ gegeben. Vom Stil her kann ich gleich vorweg sagen, dass ich dieses Buch in Richtung „Wait for you“ einordnen würde, da die Protagonisten im College-Alter sind und auch die damit verbundenen Themen wie Partys, Affären oder liebe lange Beziehungen und Zukunftsplanung beinhaltet sind.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr schwer gefallen, da man durch die Handlung in der Bar direkt ins Geschehen geworfen wird ohne so recht packen zu können, wo man es mit wem eigentlich zu tun hat. Es wird sowohl die weibliche als auch die männliche Sicht präsentiert, aber die weibliche dominiert sehr deutlich, so dass ich zunächst nur Zugang zu Sydney finden konnte. Die wiederum war mir insgesamt etwas zu kindlich dargestellt. Sie war keinesfalls unsympathisch, weil sie mir vom Wesen her vermutlich auch nicht fern ist, aber manchmal war sie doch recht naiv und auch alle um sie herum scheinen sie ständig in Watte packen zu müssen. Bei Kyler wiederum habe ich doch länger rätseln müssen, ob er wirklich der männliche Protagonist sein soll, da er lange sehr oberflächlich, sexbesessen und überheblich rüberkam. Spätestens auf der Hütte aber wendet sich das Bild. Kylers Perspektive wird wesentlich intensiver beleuchtet und ehe ich mich versah mochte ich ihn auch lieber als Sydney. Ja, so kann sich das Bild wandeln. Ihre Liebesgeschichte fand ich süß, eben weil sie in erster Linie auf Freundschaft aufbaut und sie so viele tolle Erinnerungen teilen und bereits vor ihrem Pärchensein ihre gegenseitigen Schwächen kennen.

Die Handlung an sich ist sehr auf die paar Tage in der Hütte fokussiert. Das gefällt mir grundsätzlich gut, da ich erstens die Atmosphäre mag, die im Winter auf so einer einsamen Hütte aufkommt und zweitens so viele intensive Momente entstehen können, weil sich die Figuren eben nicht aus dem Weg gehen können. Negative Folge davon ist jedoch, dass alles drum herum wenig erkundet und erlebt werden kann. Man erfährt nur häppchenweise etwas über die Familien, Freunde und Studienfächer der Protagonisten und das beeinflusst durchaus, dass die Verbindung zu den Figuren erst sehr spät entsteht. Das kann Armentrout definitiv besser. Der große Handlungsrahmen ist aber soweit gut. Kritisch möchte ich noch erwähnen, dass mir diese Thrill-Elemente etwas too much waren, weil sie nur stellenweise sehr intensiv erzählt wurden, so dass diese wohlige Liebesgeschichten-Atmosphäre immer mal wieder durch so nervenzerrende Momente unterbrochen wurde. War an dieser Stelle nicht ganz nach meinem Geschmack.

Fazit: Ob zuerst „Frigid“ oder „Wait for you“ von der Autorin geschrieben wurde, weiß ich gerade nicht, aber „Frigid“ fühlt sich definitiv wie das Erstlingswerk im NA-Bereich an. Denn der Zugang zu den Figuren gelingt spät und die Thrill-Elemente wirken deplatziert. Man merkt aber deutlich, dass das Buch immer besser wird, vielleicht musste sich Armentrout also erst eingrooven. Für Armentrout-Fans gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung, für allgemeine NA-Leser denke ich aber, dass „Frigid“ kein Must Read ist.

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