J. Paul Henderson

 4,1 Sterne bei 115 Bewertungen

Lebenslauf

J. Paul Henderson, geboren 1948 in Bradford, Yorkshire, promovierte in Amerikanistik an der Mississippi State University, arbeitete als Gießer, Busfahrer, Finanzbuchhalter und als Vertriebschef für einen Sachbuchverlag. Inzwischen wohnt er wieder in seiner alten Heimat Bradford.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von J. Paul Henderson

Cover des Buches Der Vater, der vom Himmel fiel (ISBN: 9783257069877)

Der Vater, der vom Himmel fiel

(60)
Erschienen am 23.08.2017
Cover des Buches Letzter Bus nach Coffeeville (ISBN: 9783257243918)

Letzter Bus nach Coffeeville

(51)
Erschienen am 24.05.2017
Cover des Buches Daisy (ISBN: 9783257071870)

Daisy

(2)
Erschienen am 20.03.2024
Cover des Buches Der Vater, der vom Himmel fiel (ISBN: 9783257244519)

Der Vater, der vom Himmel fiel

(1)
Erschienen am 26.06.2019
Cover des Buches The Last of the Bowmans (ISBN: 9781843442776)

The Last of the Bowmans

(1)
Erschienen am 25.06.2015

Neue Rezensionen zu J. Paul Henderson

Cover des Buches Daisy (ISBN: 9783257071870)
RiesenradFahrens avatar

Rezension zu "Daisy" von J. Paul Henderson

RiesenradFahren
Ein Antiheld und wie er die Welt sieht.

Henderson hat mit "Daisy" einen neuen Typ von Protagonist erschaffen - das macht die Story für mich so lesenswert! Er heißt Herod, ist phlegmatisch, unambitioniert und einfach nett. Nach einer lieblosen Kindheit, ist er nun erwachsen, Single und hat einige kauzige Freunde mit denen er gerne fernsieht. Und so sieht er Daisy in einer Reality- Show das erste Mal und verliebt sich. Tatsächlich schafft er es, sie ausfindig zu machen und fliegt in die USA, um sie kennenzulernen. 

Die Geschichte lebt von den Charakteren, die alle ihre Probleme haben. Dazu spielt die Geschichte in einem normalen Alltag, aber humorvoll erzählt mit bizarren Ausschlägen. Mir hat die Story wirklich gute Laune gemacht und ich möchte nun die anderen Büchern von J. Paul Henderson auch lesen.

Cover des Buches Daisy (ISBN: 9783257071870)
SigiLovesBookss avatar

Rezension zu "Daisy" von J. Paul Henderson

SigiLovesBooks
Daisy - oder ein Bild von Anmut und stiller Würde

Daisy von J. Paul Henderson erschien (HC, geb., 334 Seiten) 2024 im Verlag Diogenes, Zürich: Vorausschicken möchte ich, dass ich von den beiden Vorgängern ("Der Vater, der vom Himmel fiel" und "Letzter Bus nach Coffeeville") des Autors mehr als begeistert war: Dementsprechend freute ich mich nun auf diesen neuen, von Britta Waldhof vom Englischen ins Deutsche übersetzten Roman eines Autors, dessen schwarzem Humor und Sarkasmus, aber auch dessen Menschlichkeit ich literarisch völlig ausgeliefert bin.


Die Hauptfigur namens Herod S. Pinkney, für Freunde lieber Rod, beschließt, seine Geschichte um Daisy einem Freund und Ex-Literaturagenten, Ric, vorzustellen in der Hoffnung, dass die Story publiziert würde: So lernen wir durch die einzelnen Kapitel Rod, seine Freunde Nelly und Edmundo sowie seinen Nachbarn und späteren Freund Donald kennen, wobei ihn einer bei einer späteren Reise in die USA begleiten sollte:


Mit der Kindheit von Herod möchte sicher niemand wirklich tauschen; er erzählt, wofür der (nie benutzte) Buchstabe S. steht und man erfährt, dass der Vater ein Unternehmer ist, der hoffte, mit dem Namen Herod (wie König Herodes) alle Eigenschaften desjenigen zu übertragen (zielstrebig, skrupellos, ehrgeizig). Rod ist jedoch eher das Gegenteil desselben, weshalb er für den Vater eine 'wandelnde Enttäuschung' darstellt: Fortan sucht er, den Sohn möglichst immer auf Trab zu halten - auf Sesseln oder Sofas im Elternhaus zu lümmeln, ist ihm untersagt, und sorgt so dafür, dass Rod nach dem Ableben der Eltern nichts auslässt, sich das Leben so annehmlich und bequem wie möglich zu machen: Mit einem Schmunzeln erfährt der Leser, welche Hilfsmittel er dazu sehr gerne nutzt (Treppenlift, e-Scooter, e-Lifter für Bad/Dusche etc.) und jedem ans Herz legt, mit diesen Mitteln die Gelenke zu schonen, um im Alter kein Pflegefall zu werden....


Erst nach der Schulzeit wird eine Legasthenie festgestellt, was Rod dazu nutzt, in die Nähe seiner Therapeutin zu ziehen (Geld spielt keine Rolle, er erbte eine Menge davon) und baut sein Haus nach o.g. Bequemlichkeitsformel um; Nelly; eine Ex-Nonne ist seine Haushaltshilfe und sein Gärtner (er hat einen Wandgarten am Haus), Klempner, Elektriker und auch sein Freund wird später Edmundo, der Ehemann von Nelly. Der Nachbar Donald hat ein Problem: Er darf keine Pampelmusen zu Hause lagern (da lässt seine auch ansonsten recht garstige Ehefrau Lydia nicht mit sich spaßen) und gräbt daher einen Tunnel, wo er seine geliebten Früchte lagern kann (als Ex-Soldat im Vietnamkrieg fühlt er sich unter der Erde ohnehin am wohlsten und zog extra nach London, da es hier wenigstens eine U-Bahn gibt): Hier schafft Rod Hilfe aus dem Dilemma; durch einen Tunneldurchbruch wird es für Donald möglich, in Rods Keller (der ohnehin gerade zu einer Bibliothek ausgebaut wurde) seine Pampelmusen zu lagern; fernab von Lydias empfindsamer Nase.


Nun kann man so manchem "Männerabend" beiwohnen und dem Kauf eines neuen TV, woraufhin Rod, Edmundo und Donald jeden Donnerstag einer US-Gerichtsshow folgen, über die sie dann später fachsimpeln und in der eine Daisy Lamprich gegen einen Clay Miller prozessiert: Die junge Frau ist für Rod der Inbegriff von Anmut und stiller Würde; sie hebt sich dadurch von den anderen (meist unansehnlichen) Showkandidaten sehr ab und er verliebt sich letztendlich in diese Frau: Bevor er sich in ein Flugzeug nach Amerika setzt, lässt er mittels Detekteien herausfinden, wie die Lebenssituation der Angebeteten ist: Danach (und grünem Licht seitens Mr. Seymer's) fliegt er mit Donald, der ihn gerne begleitet, da er das Nixon-Museum in der Nähe von Huntington Beach, Kalifornien, besuchen will, in die USA, um Daisy endlich persönlich zu treffen....


Meine Meinung:


Der Stil dieses Romans in Slapstick-Manier ist unverkennbar und trägt in einzigartiger Weise die Handschrift von J. Paul Henderson: Die Romanidee ist schon eine skurrile; die Ausführung jedoch noch viel skurriler. Mit viel Humor nimmt der Autor so manche Neurose unter die Lupe; vollbringt Seitenhiebe auf den Literaturbetrieb und stattet Figuren wie Rod, Edmundo und Donald mit liebenswürdigen Eigenschaften aus, so dass man sie (wie der Ex-Literaturagent Ric zurecht meinte) "ins Herz schließt wie streunende Kätzchen".

Allerdings finde ich, dass Henderson hier zuweilen seine skurrilen Einfälle ein wenig "überspitzt" hat und der Tiefgang, den beide Vorgänger für mich hatten, hier nicht zu spüren war: Vielleicht war es auch nicht so sehr mein Thema wie der unvergessliche Vater, der vom Himmel fiel? Auf jeden Fall gelang es ihm, mich des öfteren zum Schmunzeln zu bringen und überraschte mich am Ende (das einem Knaller wirklich gleicht!) sehr! Eine seiner leichtesten Übungen ist es außerdem, "noch lose Enden zu einer hübschen Schleife zu binden", so Rics Worte.


Fazit:


Ein humorvoller, sehr unterhaltsamer Roman in der Tradition des Autors; dessen skurrile Einfälle mich auch hier zum Lachen brachten (und am Ende überraschten) und der es versteht, mit klugem Witz so manche Neurose zu sezieren - und Gesellschaftssatire zu betreiben, die auch mal an der Schmerzgrenze liegen kann. Ich hoffe jedenfalls, dass die nächste Buchidee schon in J. Paul Henderson reift, da er stilistisch zu meinen Lieblingsautoren zählt: Eine Leseempfehlung allen LeserInnen, die einen Sinn für Slapstick, Humor und skurrile Geschichten haben, die zudem sehr lesenswert sind! 4****


Cover des Buches Letzter Bus nach Coffeeville (ISBN: 9783257243918)
EmmaWinters avatar

Rezension zu "Letzter Bus nach Coffeeville" von J. Paul Henderson

EmmaWinter
Roadtrip mit Alzheimer

Nancy, Bob und Gene waren während ihrer Studienzeit 1961 Teilnehmer der Freedom Rides, um auf die Rassendiskriminierung in den USA aufmerksam zu machen, und außerdem beste Freunde. Jetzt sind alle im Rentenalter und Nancy erinnert Gene an ein Versprechen, das er ihr vor über 40 Jahren - schweren Herzens - gegeben hat. In einem Bus mit Vergangenheit, gesteuert von Bob, sind die beiden, Genes Patensohn Jack und Zufallsfund Eric auf dem Weg nach Coffeeville in Mississippi. Ein turbulenter Roadtrip durch die (Geschichte der) USA.

Die Leser lernen die drei Protagonisten und ihre Begleiter kennen, wie eigene Verwandte und das macht einfach Spaß. Die Biografien, die sich Henderson ausgedacht hat, sind großartig. Sie und wir begegnen zudem Che Guevara, Castro, den Waltons, den Enten aus dem Peabody Hotel und diversen anderen Figuren, die den Roman auch zu einer kleinen historischen Reise machen. Die Rassendiskriminierung zieht sich als Thema durch den Roman, ebenso wie die Alzheimer-Erkrankung. Diese Busfahrt ist eine so gute Mischung aus traurigen, erschreckenden und sehr humorvollen Episoden. Die positive Stimmung behält die Oberhand und ich habe das Buch wahnsinnig gerne gelesen. Eine klare Leseempfehlung für alle, die z.B. auch Amor Towles Lincoln Highway geliebt haben.

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