Seit der Herr der Ringe-Trilogie ist ein gewisser Hobbit nicht mehr wegzudenken und nun hat er in Der Hobbit seine eigene Geschichte zu erzählen. Da ich die Verfilmung von der Hobbit noch nicht gesehen habe, konnte ich tief in das Abenteuer von Bilbo Beutlin eintauchen und mit ihm und den Zwergen den Kampf gegen den mächtigen Drachen Smaug erleben. Was auch lustig war, beim Lesen hatte ich die Stimmen von Bilbo und Gandalf ganz deutlich im Kopf, da ich die Ring-Trilogie ja bereits gesehen habe. Das verstärkt den Lesegenuss nur umso mehr. Bilbo Beutlin ist eigentlich eher ein Hobbit, der daheim sitzt, Pfeife raucht und nicht im Geringsten daran denkt, dass er mal durch die Lande ziehen würde um gegen einen Drachen zu bestehen. Das hat mir sehr gut gefallen, denn er hatte durchaus seine Einwände gehabt und war mitunter ziemlich störrisch. Seine Gefährten, die vielen Zwerge, sind aber doch recht blass geblieben, bis auf Thorin Eichenschild, Balin und Bombur. Ich hätte da gerne etwas mehr über sie erfahren. Allerdings denke ich mir reicht ein Buch auch nicht aus, um auf jeden einzelnen Zwerg näher einzugehen. Interessant ist auch, das Bilbo teilweise viel mutiger war als die Zwerge, was vielleicht auch später dem Ring zuzuschreiben ist, den er Gollum entwendet hat. Trotzdem waren sie oft auf die Hilfe von Gandalf oder anderen angewiesen, was ich doch ein wenig schade fand. Das Abenteuer an sich hat mir sehr gut gefallen und man konnte die Reise prima auf den beiden Karten, am Buchanfang und -ende mitverfolgen. Ich fand es toll, dass Gandalf mit von der Partie war und es gab so einige Situationen wo ich gedacht habe: Du meine Güte, wie kam der Autor nur auf solche brillianten Ideen? Gut, einiges war recht simpel, aber in der zweiten Hälfte des Buches war es umso spannender und kniffliger durchdacht. Leider war ich doch ziemlich enttäuscht, dass der Kampf gegen Smaug so kurz war. Bilbo und die Zwerge haben dazu zwar ihren Teil beigetragen, aber trotzdem hätte ich mir da mehr gewünscht. Die große Schlacht gegen Ende des Buches hat mir gut gefallen, aber da Bilbo außer Gefecht gesetzt worden war, hat man auch nur wieder einen Teil durch Außenstehende erfahren. Auch das einige der Zwerge nicht überlebt haben (wer, verrate ich an dieser Stelle nicht), fand ich doch sehr traurig. Das Ende wiederrum war gelungen und sehr schön geschrieben. Ein toller Abschluss. Ich möchte auch anmerken, dass mir das Buchcover sehr gut gefallen hat, denn Bild und der Schriftzug waren leicht hervorgehoben, was sich immer ganz toll anfühlt, wenn man darüber streicht. Tolkien ist auch auf die verschiedenen Völker eingegangen, hat Gollum auftauchen lassen und das Buch mit schönen Liedtexten versehen, was das Lesen auflockert und unterhaltsamer macht. Der Schreibstil ist einfach gehalten, die Handlung überschaubar und alles in allem eine runde Sache. Wenn man mal wieder in Tolkiens Welt abtauchen möchte, sollte man sich dieses Buch nicht entgehen lassen.