Rezension zu Zauberhaftes Aschenputtel von J. Vellguth
Nicht sehr besondere Märchenadaption
von Lesia
Kurzmeinung: Ganz nett für zwischendurch, aber nichts Besonderes. Wird allerdings durch "Die Welt zwischen den Zeilen" grandios ergänzt!
Rezension
Lesiavor 6 Jahren
Die Geschichte von Aschenputtel ist sicherlich jedem bekannt, hier wird sie etwas breiter ausgewalzt. Trotzdem bleiben die Charaktere eher flach und vieles ist nicht nachvollziehbar. Vor allem die naive Protagonistin war mir keineswegs sympathisch, aber auch der Prinz konnte mich nicht überzeugen. Die mysteriöse Identität des Jägers Leo ist auch von Vornherein völlig klar – warum Anna/Annabelle/Aschenputtel so lange braucht, um darauf zu kommen, verstehe ich nicht. Die Feen, die im Klappentext und auch zu Beginn des Romans eine prominente Position einnehmen, spielen später kaum noch eine Rolle.
Die Rolle der guten Fee (Disneyversion) bzw. des Haselstrauchs (Brüder-Grimm-Version) übernimmt hier eine Nymphe mit magischen Kräften, die aus meiner Sicht die interessanteste Figur in diesem Märchen ist.
Die Sätze sind einfach gehalten und wechseln zwischen altertümlicher Märchensprache und etwas moderernerer Sprache ("Das konnte doch nicht sein Ernst sein." vs. "Wollte er jetzt schon wieder seinen Sünden frönen?" kurz nacheinander… Für mich passt das nicht so recht), was mich beim Lesen etwas irritiert hat.
Ich persönlich war mit dem Ende nicht zufrieden, auch wenn man es erwarten konnte. Insbesondere gibt es auch ein Plothole, das mich sehr störte.
Nachdem ich dann aber im Anschluss "Die Welt zwischen den Zeilen" gelesen habe, war ich mit dem Buch versöhnt, und als Beiwerk dieses Romans finde ich "Zauberhaftes Aschenputtel" dann doch wieder gelungen (und kann jedem, der sich für "Die Welt zwischen den Zeilen" interessiert, nur empfehlen, vorher "Zauberhaftes Aschenputtel" zu lesen!). Für sich genommen konnte das Märchen mich aber nicht überzeugen.