J.C. Maetis

 4,3 Sterne bei 9 Bewertungen

Lebenslauf

J.C. Maetis ist das Pseudonym des britischen Thrillerautors John Matthews, dessen Bücher sich über 1,6 Millionen Mal verkauft haben und in 14 Sprachen übersetzt wurden. Maetis ist der Name der jüdischen Familie seines Vaters, die Litauen bereits 1919 aufgrund der Judenpogrome in Richtung London verließ. Viele Mitglieder seiner Großfamilie kamen beim Einmarsch Hitlers in Litauen 1941 ums Leben, ihnen gedenkt er in seinem Roman. Der Autor lebt in Surrey, England.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu J.C. Maetis

Cover des Buches The Vienna Writers – Sie schrieben um ihr Leben (ISBN: 9783492064309)
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Rezension zu "The Vienna Writers – Sie schrieben um ihr Leben" von J.C. Maetis

Bellis-Perennis
Fesselnder hist. Roman aus dem Wien der NS-Zeit

Mit diesem historischen Roman begibt sich Autor J.C.Maetis auf Spurensuche nach seinen jüdischen Familienmitgliedern, die während der NS-Zeit in Wien gelebt haben. Er widmet dieses Buch der Familie seines Vater, zu der sowohl Opfer als auch Überlebende der Shoa gehören. 

Der Autor beschreibt den Überlebenskampf der Familien Kraemer und Namal, die kurz nach dem Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschlands, mit falschen Identitäten ausgestattet und durch optische Veränderungen der Gesichter in Wien das NS-Regime knapp, aber doch überleben. So wird aus Mathias Kraemer Daniel Lendt und aus Johannes Namal Andreas Sieber. Zahlreiche Freunde und Helfer unterstützen die beiden Familien, obwohl sie damit ihre eigenen Leben aufs Spiel setzen. Unter den Unterstützern ist auch Josef Weber, ein Polizist, der mit einer Bardame liiert ist. Weber ist gewitzt und nagelt, um der Gestapo eins auszuwischen, sogar eigenhändig ein Kreuz an die Wohnungstüre einer jüdischen Familie.  

Das Leben wäre um einiges leichter, wenn es sich der fanatische SS-Mann Heinrich Schnabel nicht in den Kopf gesetzt hätte, die Familien inklusive Josef Weber und seiner Freundin deportieren zu lassen. Langsam aber sicher, zieht sich die Schlinge um die beiden Familien zu, denn Schnabel lässt nicht locker. Er erpresst den Verleger Julian, der ihm Johannes Namen verrät. Aus welchem perfiden Grund Schnabel nun Johannes unter seinem falschen Namen Andreas Sieber als Dissident nach Sobibor schickt, ist nicht ganz klar.  

Ist nun Johannes‘ Schicksal besiegelt? Und welche Rolle spielt der Lagerkommandant Meisel, der vor einiger Zeit einen dilettantisch verfassten Roman an Julian gesendet hat? 

Meine Meinung: 

Dieser historische Roman zeigt, dass es doch, wenn auch nur wenige Menschen gegeben hat, die Juden geholfen haben, in dem sie ihnen Unterschlupf gewährt oder ihnen ein paar Lebensmittel zugesteckt haben. 

Dabei verwebt der Autor Fakten und Fiktion zu einem spannenden Katz-und-Maus-Spiel, das nicht immer zu Gunsten der Katze ausgeht. Wir begegnen historischen Persönlichkeiten wie Sigmund Freud, dem es nur mit Unterstützung aus dem Ausland gelingt, Wien zu verlassen. Seine betagten Schwestern werden im KZ ermordet. 

Der Roman ist in zwei Handlungsstränge geteilt. Der eine spielt in Wien und der andere im KZ Sobibor. Beide sind sehr gut recherchiert und gekonnt erzählt.  

Aufgefallen ist mir allerdings, dass auch Schnabel von Österreich spricht, das aber seit dem Anschluss 1938 zu existieren aufgehört hat und nunmehr als „Ostmark“ Teil von Nazi-Deutschland ist. Auch die Namensänderung von Mathias in Daniel halte ich für riskant, ist doch Daniel ein eher ungewöhnlicher Name zu dieser Zeit. Möglicherweise ist das den eingeschränkten Möglichkeiten des Fälschernetzwerks geschuldet. Für ziemlich unglaubwürdig halte ich die angedeuteten kosmetischen Operationen.   

Die Geschichte wird abwechselnd von Mathias und Johannes erzählt. Zwischendurch kommt auch die Beobachterperspektive zum Einsatz. Das ermöglicht die Leser verschiedene Blickwinkel einzunehmen. 

Sehr gut hat mir gefallen, dass jedes Kapitel mit einen Zitat Sigmund Freuds oder - sehr beklemmend - mit einem Auszug aus der aktuellen Gesetzen beginnt.  

Fazit:

Gerne gebe ich diesem fesselnden historischen Roman 4 Sterne.

 

 

Cover des Buches The Vienna Writers – Sie schrieben um ihr Leben (ISBN: 9783492064309)
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Rezension zu "The Vienna Writers – Sie schrieben um ihr Leben" von J.C. Maetis

annislesewelt
ein gigantisches Buch

"The Vienna Writers" ist ein gigantisches Buch, das ich mich von der ersten Seite an gefesselt hat.

Ich selbst habe schon unzählige Bücher zu Geschehnissen während der Zeit des dritten Reichs gelesen doch dieses hier gibt nochmal ganz andere Einblicke.

Zu Beginn jedes Kapitels gibt es entweder ein Zitat von Sigmund Freud oder aber eines der unzähligen schrecklichen Rassegesetze der damaligen Zeit, um dann entweder Johannes oder Mathias und ihre Familien zu begleiten. Diese zwei Erzählstränge sind aus der Ich-Perspektive geschrieben, während die Kapitel dazwischen in der dritten Person erzählt werden und Einblicke in die Arbeit der SS, der Geschehnisse in Sobibor oder aber dem Netzwerk aus Helfern schenken.

Dadurch fühlt man sich Mathias und Johannes besonders verbunden, geht mit ihnen den schweren Weg und erfährt doch noch sehr viel drumherum. Mir hat das gut gefallen, auch wenn ich zu Beginn etwas Mühe hatte, die einzelnen Charaktere zuzuordnen und nicht zu verwechseln.

Der Schreibstil hat mir ausnehmend gut gefallen. Die Spannung wird kontinuierlich aufgebaut und man weiß zu keinem Zeitpunkt, wie die Geschichte ausgehen wird, da die ganze Zeit mehrere Optionen möglich wären.

Dieses Buch arbeitet ihn einem und man fängt sogar an, sich selbst zu hinterfragen, nachzudenken und teilweise beschämt auf die Seiten zu schauen. Die beschriebenen Menschen waren teilweise nicht nur gut oder nur schlecht und das schenkt ein Gefühl der Zerrissenheit.

"The Vienna Writers" ist ein sehr gut recherchiertes Buch, in dem historische Fakten mit eingearbeitet wurden und das gegen das Vergessen spricht. Dieses Buch ist eine feine, aber eindringliche Stimme, die zu Herzen geht.

Große Empfehlung meinerseits.


Schreib um dein Leben

Bei diesem Buch kann ich nur sagen, das sich dranbleiben lohnt. Die Geschichte beginnt eigentlich total traurig mit einem Transport in ein Lager der Nazies. Es ist aber nicht klar, wer in diesem Zug steht. Danach fängt der eigentliche Roman an. Eigentlich ist ja nun die Frage wer im Prolog gemeint ist sehr spannend und auch das Thema des Romanes verspricht einiges. Es geht um Menschen die im zweiten Weltkrieg von den Nationalsozialisten verfolgt worden sind und sich eine neue Identität beschaffen. 

Ich habe mich allerdings am Anfang etwas schwer getan, die Charaktere wurden vorgestellt., ihre Geschichte erzählt und das fand ich etwas langatmig. Doch je lânger ich gelesen habe und je mehr ich in die Geschichte eingetaucht bin umso fazienierzer war ich. Diese Menschen die ihre Identität geändert haben, ihr bisheriges Leben hinter sich gelassen haben, um zu überleben waren irgendwann so greifbar, so echt, so lebendig. Ich war erschüttert und berührt, das habe ich zu Beginn des Romanes nicht erwartet und bin sehr froh daß ich weiter gelesen habe.

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