Rezension zu "Tagebuch der Apokalypse" von J.L. Bourne
In „Tagebuch der Apokalypse“ dokumentiert ein Marineoffizier zufällig den Beginn einer verheerenden Apokalypse, ausgelöst durch ein Virus, das Menschen in Zombies verwandelt. Der Leser wird auf einen spannenden Ausflug ins apokalyptische Amerika mitgenommen, was für Zombiefans ein „gefundenes Fressen“ ist. In dieser neuen Welt dreht sich alles ums Überleben, und was einst wichtig schien, verliert rapide an Bedeutung. 'Die Lokalnachrichten berichten von einem Grippevirus in China.' Diese Virus-aus-China-Thematik verleiht dem Buch ein besonderes Lesegefühl – vertraut und zugleich erschreckend, wie eine alternative Realität. Im Kontext der aktuellen Pandemie erhält die Erzählung des Marineoffiziers eine eigene Ironie.
J.L. Bournes Schreibstil ist charakterisiert durch den Tagebuchstil, der aus der Perspektive des Protagonisten geführt wird. Dieser einzigartige Erzählstil ermöglicht es dem Leser, direkt in die Gedanken und Erlebnisse des Hauptcharakters einzutauchen. Obwohl dieser Stil erfrischend ist, fehlt es manchmal an Tiefe, Charakterentwicklung und Detail. Doch der bewusst gewählte Tagebuchstil bietet nicht immer den gleichen Detailreichtum wie andere Erzählformen. Das Buch liest sich schnell und unkompliziert. Das Buch wirft auch ethische Fragen auf, wenn es darum geht, Menschen zu töten, die gewaltsam in den schützenden Bunker eindringen wollen.
Alles in allem bietet 'Tagebuch der Apokalypse' einen spannenden Ausflug in die Zombie-Apokalypse. Ich hätte mir jedoch mehr Tiefe, Charakterentwicklung und Details gewünscht und ein weniger rasant fortschreitendes Tempo. Weiters hat es mir zwischendurch etwas an Spannung gefehlt, jedoch gegen Ende kam sie wieder. Möglicherweise liegt das Fehlen eines beschreibenden Erzählstils daran, dass der Offizier eher praktisch und militärisch veranlagt ist. Das Buch wirft einige Fragen auf, die hoffentlich in den nächsten Teilen beantwortet werden. Ich hoffe auf eine Erklärung dafür, warum das Virus Menschen zu Zombies macht und warum die Atombomben die Zombies beschleunigen. Dennoch ein Muss für Zombiefans, ich würde die Fortsetzung lesen.