Cover des Buches Bourbon Kings (ISBN: 9783736303225)
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Rezension zu Bourbon Kings von J.R.Ward

Bourbon Kings

von enchantedkingdomofink vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Nur zu empfehlen!

Rezension

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enchantedkingdomofinkvor 7 Jahren
Ein Familiendrama der Extraklasse!

Der Handel mit Bourbon hat die Familie Bradford zu Reichtum und Ansehen in der Gesellschaft geführt. Doch der äußere Schein trügt. Was von außen wie eine Bilderbuchfamilien mit einigen Ecken und Kanten aussieht, ist in Wahrheit in ihrem Kern bereits verrottet und am verfaulen. William Baldwine, der in die Familie Bradford eingeheiratet hat, betrügt seine sehr kranke Ehefrau und treibt die Firma in den Ruin. Für seine Kinder Edward, Lane, Maxwell und Gin empfindet der Patriarch nichts als Unmut und Hass, was sie bereits in frühen Jahren zu spüren bekommen haben und sich auch jetzt - Jahrzehnte später - nicht geändert hat.
Und diese Kindheit, in der Edward, Lane, Maxwell und Gin nur sich hatten, hat diese natürlich stark geprägt: Edward als ältester der Bradford-Geschwister, der für seine Geschwister die Prügel des Vaters ohne Schwäche zu zeigen eingesteckt hat, sollte das Familienimperium übernehmen, doch nach seiner Entführung und Misshandlung in Mexiko während einer Geschäftsreise hat er der Familie den Rücken gekehrt und lebt als schwer verletzter Mann - sowohl körperlich als auch seelisch - auf einer Pferderanch.
Das Nesthäkchen Gin wurde sich mehr oder weniger selbst überlassen und wurde bereits als Teenager Mutter eines Mädchens. Doch anstatt ihr Liebe und Geborgenheit zu geben, die sie von ihren Eltern nicht erhalten hatte, gab sie das Kind in die Obhut mehrerer Kindermädchen, die Amelia aufzogen. Auch jetzt als Erwachsene kann sich Gin nicht dem Einfluss und Machenschaften ihres Vaters entziehen.
Max hält sich komplett von seiner Familie fern. Keinem der Geschwister ist bekannt, wo Max sich aufhält oder wie es ihm geht, so sehr hat er sich
von allen abgeschottet.
Und Lane könnte man ein wenig als Kleber der geschwisterlichen Bande bezeichnen. Jedenfalls war er das ...

Nachdem Lane seit zwei Jahren Easterly und seine Bewohner meidet, erhält er einen Anruf, in dem ihm von dem schlechten gesundheitlichen Zustand seiner Ziehmutter Miss Aurora berichtet wird, wodurch er sich sofort nach Jahren auf den Weg in seine Heimat in den Südstaaten begibt. Dabei verließ er die Bradfords nicht ohne Grund: aufgrund einer Lüge heiratete er eine Frau, die er nicht liebte und verlor dadurch die Frau, die er liebte und immer noch liebt: Lizzie King. Nun kehrt er zurück und begegnet allem, weswegen er zuvor geflohen war ...
Lizzie King arbeitet als Landschaftsarchitektin auf dem großen Anwesen der Bradfords und hat durch ihre Tätigkeit Lane kennen- und lieben gelernt. Nach Jahren des Schmerzes und der Scham sieht sie Lane wieder und alle ihre vergrabenen Gefühle kommen wieder hoch, denn auch sie liebt Lane immer noch und hat ihn trotz der Geschehnisse nicht vergessen können. Für keinen der beiden verläuft das Wiedersehen wie erwartet ...
Gleichzeitig deckt Lane Geheimnisse auf, die sein Vater unter Verschluss hält. Durch diese Enttarnungen kann auch Edward sich nicht mehr bedeckt halten. Und als dann auch noch ein Mord geschieht, nimmt das Drama seinen Lauf ...

Als ich dieses Buch gelesen habe, war ich unglaublich überrascht über den Schreibstil von J. R. Ward. Normalerweise bin ich es gewohnt, dass die Charaktere ziemlich direkt und rabiat miteinander umgehen, unflätige Worte in den Mund nehmen und in Kampfstiefeln unterwegs sind. Dabei mangelt es nicht an detaillierten Beschreibungen, die ihre Geschichten sehr unterhaltsam gestalten. Dieses Buch zeigt, dass J. R. Ward auch anders kann. Und auch diese Seite finde ich super! Die Charaktere wirken weicher, die Beschreibungen der Umgebung und allgemein die ganze Erzählart ist viel sanfter und fließender. Außerdem treten hier keine Engel oder Vampire auf, die durch unzählige Kämpfe stapfen müssen, sondern wir haben hier ein Familiendrama. Und somit eine ganz anderes Buchgenre, welches ich sonst von J. R. Ward gewohnt bin. Einfach toll!
Dabei konnte man als Leser auch nie verschnaufen, da es immer wieder Kehrtwendungen gab, die man so nicht kommen sah. Auch kamen mir mehrmals während der Lektüre die Tränen. Das Schicksal von Edward ging mir sehr nahe, da er viel hatte einstecken müssen und trotz allem noch nach vorne schaut, obwohl ihn mal jemand so richtig zu seinem Glück zwingen müsste. Die Beziehung zwischen Miss Aurora und ihren Ziehkindern ist so liebevoll und mütterlich, dass mir bei diesen Szenen regelrecht die Tränen in die Augen geschossen sind, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass Miss Aurora schwer krank ist. Gin hatte es wie auch ihre Geschwister als Kind nicht einfach, allerdings verstehe ich einige ihrer Handlungen und Beweggründe nicht und hätte ihr an einigen Stellen gerne mal die Meinung gegeigt. Aber das Schicksal, das sie durch ihren Vater erleidet, würde ich keinem wünschen. Und mit Lane und Lizzie habe ich die ganze Zeit mitgefiebert und mir gewünscht, dass ihre Liebe endlich bestand hat. Naja, ob das geklappt hat, müsst ihr schon selbst nachlesen ;) Max ist das einzige der Bradford-Geschwister, das in diesem Band nur dem Namen nach auftaucht. Deshalb bin ich u.a. besonders auf den zweiten Band gespannt :D

Fazit:

J. R. Ward hat es geschafft, mich mehr als positiv zu überraschen! Ich will mehr von der Geschichte der Bradfords lesen! Mehr Südstaatencharme!
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