Cover des Buches The Chosen (Black Dagger Brotherhood Book 15) (ISBN: 9780349409184)
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Rezension zu The Chosen (Black Dagger Brotherhood Book 15) von J.R.Ward

"The Chosen" - Endlich mehr von Layla und Xcor

von Blutmaedchen vor 7 Jahren

Kurzmeinung: "The Chosen" hat meinen Geisteszustand dauerhaft auf baff gehalten und schockiert. Das Lesegefühl war wirklich übermächtig.

Rezension

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Blutmaedchenvor 7 Jahren
Endlich habe ich es in die Griffel bekommen! Das neuste Buch aus J.R. Ward's Black Dagger Universum, was ich natürlich - wie seine Vorgänger zuvor - mit Freude, Tränen in den Augen und Überbleibseln von tiefen Lachfalten, verschlungen habe.

Der Titel "The Chosen" lässt erahnen, dass diesmal eine der Auserwählten im Mittelpunkt stehen wird und nach Layla's höchst emotionaler Achterbahnfahrt durch die letzten Bände, war es nur logisch, dass sie endlich ihr eigenes Buch bekommt, auch wenn sie dieses mit den Brüdern der Black Dagger und einem ganz bestimmten Schatten teilen muss. Ja, Trez hat ein paar Gastauftritte, die nach seinem eigenen wirklich schwer verdaulichen Buch "The Shadows" ein merkwürdiges Lesegefühl in mir ausgelöst haben.

Wer als Fan dieser Reihe erlebt hat, wie sich die Charaktere entwickeln und wie sich ihre eigene Geschichte immer weiter ausbaut, mit denen der anderen Protagonisten verschmilzt und viele kleine neue Geschichten entstehen lässt, der weiß, dass J.R. Ward immer mit Überraschungen hinter einer Ecke steht und sie einem entweder höchst dramatisch ins Gesicht klatscht, oder vorsichtig winkt, damit man leise näher rankommt, um den Handlungsstrang nicht zu erschrecken. Hört sich das jetzt komisch an? Vielleicht, aber diese Bücher sind seit meiner Entdeckung 2009, immer mehr zu einem selbstverständlichen Teil meines Lebens geworden. Als hätte ich ein Baby, dass ich von dem ersten Augenaufschlag bis zur Pubertät aufwachsen gesehen habe.

Am Anfang war alles noch sehr übersichtlich und beinahe klein gehalten, doch mit jedem weiterem Buch ist das Universum der Bruderschaft der Black Dagger gewachsen und hat sich nicht mehr nur auf das Haus der Brüder und dem Schlachtfeld beschränkt, sondern durch ihre Frauen, Verbündete und Gegner, die an anderen Orten leben, erweitert.
Und nun, wenn man "The Chosen" liest, merkt man wieder, wie gewaltig diese Buchserie ist. Ich habe mich mehr als einmal ertappt, wie ich dachte, dass doch jetzt der oder der Charaktere in der Szene auftauchen müsste (weil es so gut passte). Der größte Unterschied zwischen den zuletzt erschienenen Bänden und denen zu Beginn ist die Erzählspanne. Ward hat sich mit Layla's und Xcor's Geschichte - um die sich "The Chosen" dreht - einige Zeit gelassen und nur Häppchenweise über die einzelnen Bücher hinweg neue Hintergründe und Details eingestreut. Sehr sparsam dosiert, doch so verlockend und gut geschrieben, dass ich dran geblieben bin.

Xcor ist bereits seit (dem deutschen) Band 17 "Vampirschwur" ein Charakter, den Ward immer wieder "wie zufällig" mit in die Handlung eingebaut hat. Er entwickelt eine sehr starke Rolle, die es mir als Leser wirklich schwer gemacht hat ihn zu mögen. Doch die komplette Entwicklung - angefangen bei seinem ersten Aufeinandertreffen mit Layla - hat einfach alles zu bieten, was das Leseherz begehrt: Verrat, Krieg und eine magische Anziehung zweier Menschen, die beide erst durch den anderen erfahren, was es wirklich bedeutet jemandem zu verfallen. Und auch dieses Auf und Ab beschreibt Ward über mehrere Bücher hinweg, was manchmal wirklich frustrierend war, denn ich wollte unbedingt wissen, ob diese Geschichte überhaupt eine Chance auf eine Erzählung hat.

Und wie wir nun sehen: Ja, diese Geschichte hat ihre Chance bekommen und J.R. Ward - meine persönliche Königin des Erzählstils - hat nicht nur Layla mehrere Stadien der Verwandlung durchlaufen lassen, sondern auch mein Herz. Mal zerfetzt, dann kräftig schlagend und dann wieder aufregegt hüpfend, musste es einmal mehr all die Emotionen aufsaugen, die Ward bereit gehalten hat.

Zitat
The dead absolutely fucking haunted you, running their cold fingertips of remember-me up the back of your neck until you couldn't decide whether you wanted to scream from missing them ... or from wanting to be left alone. They stalked your nights and prowled your days, leaving a minefield of sorrow triggers in their path. They were your first and last thought, the filter you tried to push aside, the invisible barrier between you and everyone else. Sometimes, they were even more a part of you than the people in your life that you could actually touch and hold.

Wenn ich ganz ehrlich bin, dann fand ich Layla und Xcor als Paar jetzt nicht so interessant. Getrennt voneinander haben sie beide großartige Momente, doch zusammen fand ich sie stellenweise etwas langweilig und mit ihrem ewigen hin und her - was ist richtig und was falsch - leicht vorhersehbar.

Neben Layla und Xcor und Trez' merkwürdig verstrickter Geschichte, auf die ich jetzt nicht eingehen möchte, hat natürlich auch Qhuinn einen Part in diesem Buch, denn er gehört zu Layla's Leben. Als er erfährt, dass sich die Mutter seiner Zwillinge schon seit längerem heimlich mit Xcor trifft, rastet er komplett aus und gefährdet nicht nur die familäre Beziehung, die er und Layla teilen, sondern auch seine eigene Beziehung zu Blay, dem er völlig vor den Kopf stößt. Ich habe diesen Teil des Buches mit Angstschweiß gelesen, denn diese Beiden gehören zu meinen absoluten Lieblingen und sie so zu erleben war wirklich Herzschmerz pur.

Leider muss ich sagen, dass allen Lobeshymnen zum Trotz, das Ende ziemlich abrupt kam. Wenn es auf die finalen Seiten zugeht, beschreibt Ward die Kampfszenen ziemlich abgehakt und stumpf, was ich so von ihr gar nicht kenne. Als wäre dieser - für mich persönlich sehr wichtige Meilenstein - nur ein kurzes Nicken wert. Wirklich sehr schade. Da hätte man so viel draus machen können.

Was ich auch etwas schade fand, war, dass Xcor's Vergangenheit und zu wem er gehört, sehr früh erwähnt wurde. Doch während mal als Leser schnell alles überblicken kann, erfährt Xcor es erst am Ende des Buches, was die Ereignisse dazwischen noch einmal mehr besonders erscheinen lässt.

FAZIT:
Wenn "The Chosen" den Leser auf etwas vorbereitet, dann, dass man wohl noch mehr von Trez und auch dem gefallenen Engel Lassiter erfahren wird - der auch in diesem Buch trotz so mancher ernsten Situation den Unterhaltungsclown raushängen lässt. Dafür muss man ihn einfach lieben und bei all den wirklich spannenden Entwicklungen rund um seine Person kann ich es kaum erwarten, dass Ward weiter schreibt.
Und auch zu Vishous gäbe es noch den ein oder anderen Handlungsstrang. Er ist einer der bedeutendsten Charaktere, auch in diesem Buch, doch diesmal hatte es einen sehr faden Beigeschmack. Wenn ich es beschreiben müsste, würde ich ihn mit einem Menschen vergleichen, bei dem niemand in seiner Umgebung merkt, dass ihn etwas sehr stark beschäftigt, weil er seinen Job weiterhin gut macht. Er hat mich auf jeden Fall Traurigkeit spüren lassen und ich vermute er steht vor einem ganz eigenen Scheideweg. So kennt man V einfach nicht, aber genau das bringt wieder Pepp in die Geschichte. Für diese völlig aus dem nichts auftauchenden Andeutungen von Veränderungen hat Ward einfach ein richtiges Händchen. Mal sehen wo sie uns in den nächsten Büchern hinführen wird.

"The Chosen" hat meinen Geisteszustand dauerhaft auf baff gehalten und schockiert. Das Lesegefühl war wirklich übermächtig. Doch das lag weniger an der Story, sondern vielmehr wie die Autorin die Spannungen aufgebaut hat und wie einzelnde Szenen beschrieben waren.
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