JJ Bola

 4,3 Sterne bei 26 Bewertungen

Lebenslauf von JJ Bola

JJ Bola, geboren in Kinshasa im Kongo, ist Autor und Aktivist. Im Alter von sechs Jahren flüchtete er dank der diplomatischen Verbindungen seines Großvaters mit seiner Familie. Er wuchs in London in einer Brennpunkt-Siedlung auf. Nach seinem Master in Kreativem Schreiben an der Birkbeck University arbeitete er einige Jahre als Sozialarbeiter mit Jugendlichen mit psychischen Problemen. Bola engagiert sich weltweit zu Rassismus, Migrationserfahrungen und Männlichkeit. Er veröffentlichte drei Gedichtbände und einen Roman.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von JJ Bola

Cover des Buches Sei kein Mann (ISBN: 9783446272835)

Sei kein Mann

 (25)
Erschienen am 24.01.2022
Cover des Buches The Selfless Act of Breathing (ISBN: 9780349702087)

The Selfless Act of Breathing

 (1)
Erschienen am 30.09.2021

Neue Rezensionen zu JJ Bola

Cover des Buches Sei kein Mann (ISBN: 9783446267985)
Brombeeres avatar

Rezension zu "Sei kein Mann" von JJ Bola

Interessanter Einsteig.
Brombeerevor 2 Jahren

Worum geht es?
Viele Männer leiden unter dem Rollenbild, dem sie glauben entsprechen zu müssen. JJ Cola klärt auf, welche Verbesserungen eine Abkehr von diesem Bild bringen würden.

Worum geht es wirklich?
Gefühle, Kulturen und Handlungsvorschläge.

Lesenswert?
Prinzipiell ja. Zu allererst wird hier ein wichtiges und auch interessantes Thema behandelt. Denkt man an das Patriarchat, glaubt man oft, dies sei für alle Männer eine tolle Erfindung. Allerdings bietet diese Struktur nur ganz begrenzte und bestimmte Rollenbilder für Männer, die keinen Platz für Emotionen, Verletzlichkeit und Schwäche lassen. Der Verlust, diese Gefühle besitzen zu dürfen, bringt jedoch eine ganze Reihe an Problemen hervor, durch die viele Männer doch wieder unter dem System leiden und sich mit ihrer Situation teilweise alleine fühlen. Was im schlimmsten Fall zum Beispiel in Suizid enden kann.

Dabei beginnt die Erziehung zu diesem Rollenbild schon sehr früh und bereits hier könnte man Jungen helfen, in dem sie sich auch fernab davon entwickeln dürfen.

Der Autor ist britischer Aktivist, viele seiner Ansichten und Aussagen passen jedoch auch auf die deutsche und generell die westliche Gesellschaft. Er spricht auch trans und nicht-binäre Personen an, zeigt die verschiedenen Geschlechtsvorstellungen in unterschiedlichen Kulturen auf und gibt konkrete Tips, wie man eine Gesellschaft besser gestalten kann. Wie man Jungs anders sozialisieren kann oder wie auch erwachsene Männer Situationen schaffen können, die ihnen ein Abweichen von der Rolle des Ernährers, Beschützers und unsensiblen Mannes erlaubt.

Denn schlussendlich würde davon die gesamte Gesellschaft profitieren.

Zwei Punkte habe ich generell zu kritisieren: Zum einen finde ich schwierig zu verstehen, an wen sich dieses Buch richtet. Teilweise wissenschaftlich mit Studien, dann wieder sehr autobiographisch und erzählend. Manchmal habe ich das Gefühl, die lesende Person müsse ein Mann sein, um alles zu verstehen. Manchmal es würde sich an Eltern richten, die Input zur Erziehung der Kinder bekommen könnten. Manchmal an junge Frauen gerichtet, damit auch diese kein stereotypes Rollenbild von Männern entwickeln.

Diese unklare Situation, an wen er sich richtet, lässt das ganze teilweise etwas schwammig und angreifbar wirken. Quasi nichts halbes und nichts ganzes.

Auch die gewählten Zitate sind zwar inhaltlich interessant, die Namen jedoch nicht aussagekräftig. Da hätte ich mir mehr Erklärung gewünscht oder die Zitate auf andere Art und Weise eingebettet.

Des weiteren empfand ich die Sprache als holprig, vor allem im ersten Teil des Buches. Die Sätze waren teilweise seltsam konstruiert, eventuell zu nah an einer wörtlichen Übersetzung? Dadurch entstanden Schachtelsätze, die das Lesen eher unangenehm gemacht haben. Im Laufe des Buches wurde dies entweder besser oder ich habe mich daran gewöhnt, das kann ich nicht sagen. Die Sprache, im Sinne von gewählten Fachbegriffen, und auch der Umgang mit englischen Redewendungen fand ich hingegen eher positiv.

Ich glaube dieses Buch könnte als genereller Einstieg in das Thema ganz geeignet sein, wer sich schon ein bisschen auskennt, wird jedoch nicht viel neues erfahren.

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Cover des Buches Sei kein Mann (ISBN: 9783446267985)
buecher_traumerins avatar

Rezension zu "Sei kein Mann" von JJ Bola

Sehr wichtige Botschaft
buecher_traumerinvor 2 Jahren


In "Sei kein Mann" kritisiert der Autor, JJ Bola, das Patrichariat in unserer Welt. Interessant in diesem Buch ist vor allem die Perspektive eines Manns auf eine von Männern kontrollierte Welt. Hier stellt der Autor aber keines wegs die positiven Seiten des Mann-Seins dar, sondern die schlechten und die negativen Punkte und Vorstellungen, die mit "Männlichkeit" assoziiert werden. Seien es Klischees, dass Männer nicht weinen dürfen, geschweige denn Emotionen offenbaren oder immer "der Starke" sein müssen. 
JJ Bola, arbeitet eine Menge negativer Assoziationen der "männlichkeit"(en) heraus. Er möchte hiermit klar aufzeigen, dass es nicht die eine Männlichkeit gibt, sondern man von einer Vielzahl von "Männlichkeiten" sprechen muss, um den Begriff( (bzw. die Begriffe) zu erfassen. Ein Mann, der aufzeigen möchte, dass das Leben als Mann nicht immer so stark und emotionslos erscheint, wie es in der Gesellschaft präsentiert wird. 
So schreibt er bspw. "Das Patricharat beeinflusst das Leben von Männern und Frauen von der Geburt über die Kindheit bis ins Erwachsenenalter und darüber hinaus, und zwar auf teils scheinbar einfache Art un dWeise, wie die Farben, die sie tragen sollte, Blau für Jungs und Rosa für Mädchen...".

In dem Buch bezieht sich der Autor aber auch auf den Feminismus und die Geschlechterungleichheiten. Auch hierzu schreibt er, dass "Das Problem ist, dass viele Männer sich zwar der Ungleichheit der Geschlechter bewusst sind, aber so sehr von den ihnen gewährten männlichen Privilegien profitieren, dass sie ihren eigenen Wunsch, Frauen zu schützen [...] über die Frage stellen, ob ihr eigenes Verhalten dazu beiträgt, dass Frauenfeindlichkeit endlos fortgesetzt wird."
Sein Fazit zu diesem Thema: Die Männer müssten gemeinsam gegen das etablierte Patriarchat arbeiten und auch toxische Männlichkeit abzulehnen. 
Dies sind nur wenige Auszüge aus dem Buch, die ich mir markiert habe, weil sie mir stark beim Lesen im Gedächtnis geblieben sind. 
Das Buch ist eine Empfehlung an jeden einzelnen da draußen. Aber vor allem für die wenigen, die sich mit dem Thema Patriarchat und Feminismus beschäftigen. Er selbst wollte mit dem Schreiben des Buches, den Druck, der auf jungen Menschen lastet abnehmen... darüber hinaus soll es aber auch jungen Mädchen/Frauen helfen das System Patriarchat zu verstehen.

Ein sehr  beeindruckendes Buch, mit einer Menge wichtiger Aspekte für unsere heutige Gesellschaft. Neben den inhaltlichen Punkten hat mir aber auch der Schreibstil sehr gut gefallen. Darüberhinaus hat er an einigen Stellen sehr interessante Statistiken angeführt um seine Worte zu unterstreichen. 


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Cover des Buches Sei kein Mann (ISBN: 9783446267985)

Rezension zu "Sei kein Mann" von JJ Bola

Ein tolles Buch für Männer, Frauen und alle dazwischen
Ein LovelyBooks-Nutzervor 2 Jahren

In der Regel wird das Patriarchat einzig und allein mit der Unterdrückung und Benachteiligung von Frauen in Verbindung gesetzt. Stimmt ja auch, zu großen Teilen. Männerhassende Frauen wollen die Weltherrschaft nunmehr übernehmen, die Welt einmal komplett auf links drehen, Männer nicht mehr regieren lassen, sondern sie regieren. Ironie off. Was aber machen das Patriarchat und die klassischen Geschlechterrollen eigentlich mit einem Mann?

JJ Bola wirft das vorherrschende Männlichkeitsbild in „Sei kein Mann“ ordentlich durcheinander. Puzzlet es wieder zusammen bis sich ein neues Bild ergibt. Er, der selbst von einer Gesellschaft geprägt wurde, in der Frauen sich oft unterordnen müssen, ja nicht zu laut werden dürfen, stets verständnisvoll, zärtlich und fürsorglich sein sollen, Männern hingegen vor allem das Attribut der Stärke zugeschrieben wird, zeigt auf, was es bedeutet, mit ebendiesen auf starren Stereotypen basierenden Erwartungshaltungen aufwachsen zu müssen. Zeigt Wege auf, wie Jungs und Männer diesem toxischen Männlichkeitsbild entkommen können. Dass es nicht schlimm ist, wenn sie Schwäche zeigen. Vor allem aber, dass es eben nicht nur diese eine Männlichkeit gibt, sondern viele verschiedene Formen der Männlichkeit, Männlichkeiten also.

Insgesamt hat mir „Sei kein Mann“ wirklich gut gefallen, insofern, dass es eine andere Perspektive einnimmt als andere Bücher. Ich bin der Überzeugung, dass es vielen Männern gut tun würde, seine Worte zu lesen, vor allem Jungs und jungen Männern den Druck nehmen würde, den die Gesellschaft ihnen auferlegt. Obwohl ich eine Frau bin, hat mir das Buch wirklich gute Impulse gegeben. An der ein oder anderen Stellen hat mir der rote Faden gefehlt, auch waren einige Aspekte für mich nichts Neues. Dennoch kann ich eine Empfehlung aussprechen - für Männer, Frauen, und alle dazwischen.

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