JL Butler

 3,3 Sterne bei 21 Bewertungen
Autorin von Mein.

Lebenslauf

Erfolg unter Pseudonym: J.L. Butler ist eine britische Journalistin und Autorin. Darüber hinaus ist es ein Pseudonym. Sie studierte Jura und arbeitete nach ihrem Abschluss mehrere Jahre lang als Anwältin. Bis sie sich dazu entschloss Schriftstellerin zu werden. Danach etablierte sie sich schnell als Bestsellerautorin. Heute lebt sie mit ihrem Sohn in London.

Alle Bücher von JL Butler

Cover des Buches Mein (ISBN: 9783499291807)

Mein

(21)
Erschienen am 26.03.2019

Neue Rezensionen zu JL Butler

Cover des Buches Mein (ISBN: 9783499291807)
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Rezension zu "Mein" von JL Butler

LiveReadLove
Eine sehr spannende Geschichte!

Inhalt

Francine Day ist Scheidungsanwältin und mit ihrem neuesten Fall erhofft sie sich die nötige Aufmerksamkeit, um die Karriereleiter emporsteigen zu können. Doch als sie Martin Joy, der sich von seiner Frau Donna scheiden lassen will, kennen lernt, wird alles anders als erwartet. Wider besseren Wissens geht Francine eine Beziehung mit dem millionenschweren Mann ein und gefährdet damit nicht nur ihren aktuellen Fall, sondern auch ihre Karriere. Als Donna Joy schließlich spurlos verschwindet gerät Martin in Verdacht. Francine wird nervös, denn auch sie hat ein Geheimnis: sie ist die Letzte, die Donna Joy lebend gesehen hat.


Wenn ich eine Mail vom Rowohlt Verlag bekomme bin ich immer versucht, das angebotene Rezensionsexemplar anzunehmen. Selten habe ich aus diesem Verlag ein Buch gelesen, das nicht zu mir gepasst hat. Der Klappentext zu „Mein“ von JL Butler hat mich direkt angesprochen. Solche Romane rufen mir förmlich „Twist“ zu und solche Geschichten habe ich lieben gelernt.

Schon der Prolog hat die besondere Stimmung in dem Buch sehr schön zur Geltung gebracht. Das Buch ist düster, verwirrend und gefährlich. Man wird auf jeder Seite mit neuen Gedanken und Handlungen durcheinander gebracht. Man bekommt nach und nach das Gefühl, dass einem alles entgleitet, dass man nicht mehr weiß wem man eigentlich vertrauen kann und sollte. Der Schein trügt bei allem, was man eigentlich dachte zu wissen und das fand ich absolut grandios. JL Butler schafft es, mich mit ihrem Schreibstil an ihr Buch zu fesseln, denn ich möchte unbedingt wissen, wie es weiter geht. Und das, obwohl mir Francine Day nach einigen Kapiteln alles andere als sympathisch ist.

Francine ist eine zielstrebige und sehr erfolgreiche Anwältin. Sie kümmert sich vor allem um Scheidungen und liebt es, reiche Männer zu vertreten. In solchen Scheidungen springt am meisten Geld für sie als Anwältin heraus und es sind seltener Kinder im Spiel. Zu Beginn wirkt sie gefasst, organisiert und vor allem sehr kontrolliert. Sie scheint zufrieden mit ihrem Leben und glücklich mit ihrem Beruf. Doch als Martin Joy in ihr Leben tritt wird alles anders und Francine tut etwas, das eigentlich nicht zu ihr passt: sie beginnt eine Affäre mit ihrem Mandanten. Ab hier beginnt es abwärts mit ihr zu gehen. Sie wird zunehmend fahrig, durcheinander, fast schon durchgeknallt. Nichts von ihrem Verhalten lässt auf Professionalität hindeuten und obwohl sie kaum etwas von Martin weiß, verzehrt sie sich regelrecht nach ihm. Zu Beginn war ihre Veränderung noch nachvollziehbar für mich, doch irgendwann wurde mir Fran zu anstrengend. Sie hat jegliche Vorsicht über Bord geworfen und sich in meinen Augen komplett falsch verhalten. Natürlich hängt das auch ein wenig mit ihrer Persönlichkeit zusammen, die man eben nach und nach näher kennen lernt, doch das hat sie nur unsympathischer wirken lassen. Ich bin einfach nicht mit ihr warm geworden. Ich habe weder die Anziehungskraft zwischen ihr und Martin nachvollziehen können, noch ihr Verhalten im Bezug auf ihn. Sie hat sich teilweise wie ein Teenager aufgeführt, aber nicht wie eine Frau, die Ende 30 sein soll und eigentlich fest im Leben steht.

Auch Martin Joy war mir überhaupt nicht sympathisch. Über ihn erfährt man im Buch nach und nach einige Details, die für viel Verwirrung sorgen. Auch das war sicherlich von der Autorin beabsichtigt und hat ihre Wirkung keinesfalls verfehlt. Aber dieser reiche Mann, der praktisch jede Frau haben könnte, die er nur möchte, nimmt sich ausgerechnet seine Scheidungsanwältin. Als nach kurzer Zeit von Liebe die Rede war, habe ich der Beziehung kaum mehr Glauben geschenkt. Es war für mich einfach nicht greifbar, wieso diese beiden Menschen sich ineinander verlieben sollten.

Letztlich spielte die Beziehung zwischen den beiden aber keine so große Rolle, wie es hier gerade den Anschein nimmt. Denn im Vordergrund steht vor allem die Suche nach Donna. Die Ehefrau von Martin Joy ist wunderschön, beliebt, ehrgeizig und einfach nicht aufzuspüren. Niemand hat etwas von ihr gehört oder weiß, wo sie abgeblieben ist. In ihrer Wohnung wird Blut gefunden und natürlich gerät sofort ihr Noch-Ehemann ins Visier der Ermittlungen. Francine möchte natürlich alles tun, um ihren Mandanten und Geliebten aus der Schusslinie zu bekommen und verstrickt sich nach und nach selbst in dem Fall, der sie als Scheidungsanwältin eigentlich gar nichts an geht. Die Wendungen, Irrungen und Verwirrungen der Autorin haben mir wirklich richtig gut gefallen. Sie hat es geschafft mich auf jeder Seite neu überdenken zu lassen, was zuvor passiert ist. Ich hatte immer mal wieder Ideen im Kopf, wie das Ganze ausgehen könnte und ebenso oft habe ich diese Ideen wieder verworfen. Es war ein großes Auf und Ab und die Atmosphäre hat ihr übriges getan. Ich habe mitgedacht, mitgerätselt und konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Ich war mittendrin. Und dann kam das Ende.

Das Ende war gut und hat mir gleichzeitig irgendwie doch nicht gefallen. Was ich sagen kann ist, dass mich das Ende zufrieden gestellt hat aber nicht komplett überzeugt. Es war nicht der Knall, den ich mir vorgestellt habe. Nicht dieser große „Wtf“-Moment den ich mir erhofft habe. Die Art und Weise wie das Ende geschrieben wurde war gut, denn es ist eben nicht ganz zu Ende, wie man sich das als Leser manchmal so vorstellt. Das Ende der Geschichte spiegelt ein wenig auch die gesamte Geschichte wider, was ich gut finde. Aber es war in meinen Augen dann doch irgendwie zu „lahm“ und einfach. Als hätte die Autorin auf den letzten Metern entschieden den großen Knall lieber doch weg zu lassen, was ich einfach schade gefunden habe. Es gab eine Überraschung aber die hat mich eben nicht so gepackt, wie es ein anderer Knall vielleicht vermocht hätte.

Fazit

Das Buch hat mir sehr viel Spaß gemacht. Der Schreibstil ist flüssig und sehr gut zu lesen. Die Handlung ist rasant und spannend, man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und unbedingt herausfinden wie es weiter geht. Auch wenn die Charaktere nicht unbedingt Sympathieträger sind und ihre Handlungsweisen teilweise mehr als fragwürdig, so will man das Ende der Geschichte erfahren. Die Handlung hat eine Sogwirkung auf mich ausgeübt und mich sehr begeistert. Einzig das Ende war für mich ein Manko, über das ich nicht hinwegsehen konnte.

Cover des Buches Mein (ISBN: 9783499291807)
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Rezension zu "Mein" von JL Butler

TheBelladonnaEyes
Ein Buch über Lügen, Sex und Intrigen

Kritik:

Als ich den Klappentext zu dem Buch las erinnerte es mich an die üblichen Frauen-Thriller, doch als ich im Geschehen war, entwickelte es sich zu einem Psychothriller, den man nicht aus der Hand legen konnte.


Nun aber kurz zum Inhalt: Die 37jährige Scheidungsanwältin, Fran, vertritt nicht nur den gutaussehenden Martin Joy in einem Scheidungsfall, sondern verliebt sich kopfüber in ihn. Fran lebt für ihre Arbeit: kaum Freunde und keine Hobbys. Als sie Martin kennenlernt, weiß sie genau, dass eine Affäre mit einem Mandanten sie ihre Karriere kostet, aber kann jedoch nicht gegen ihre Gefühle ankämpfen. So zieht es sich hin. Doch dann verschwindet Martins Ehefrau und sowohl Martin als auch Fran geraten ins Fadenkreuz.


Die Handlung verläuft anfangs langsam. Man lernt die Protagonisten und die jeweiligen Beziehungen zueinander kennen. Genauso verfolgen wir die Affaire zwischen Martin und Fran. Die Autorin lässt sich bei dem Verlauf der Beziehung, von den Annäherungsversuchen bis zum Höhepunkt, bewusst viel Zeit, damit der Leser Fran´s Sicht der Dinge versteht. So stellt sich der Leser immer wieder die Frage: Wie würde ich vorgehen? Würde ich anders handeln?


Die Autorin hat einen grandiosen Schreibstil. Sie weiß, wie sie den Leser an der Nase herumführen kann. Irgendwann wusste ich nicht mal, wie ich mich in bestimmten Situationen verhalten soll. Zudem wirft die Autorin dem Leser immer wieder kleine Schnipsel zu, durch die er zum Weiterlesen gezwungen ist. Die Person und das Setting (vom Gerichtssaal bis hin zu den Strandhäusern) wurden so realistisch beschrieben, dass man alles so haargenau vor Augen hatte.


Ich bekam wieder und wieder  Mitleid mit Francine, denn jedes Mal wenn man sich dachte, es kann nicht schlimmer werden, wurde es unerträglicher um sie. Sie verlor ununterbrochen die Kontrolle über sich und ihre Situation. Da die Handlung aus ihrer Perspektive erzählt wird, kann man ihre Lage, in der sie immer weiter tiefer gerät, nachempfinden. Dazu kommen die Faktoren von außen  und ihre eigene Gesundheit, denen sie ausgeliefert ist. Als Leser hat man nur Mitleid mit ihr und denkt sich, wie kann eine so gebildete und exzellente Person nur so tief sinken. Aber hier sieht man, dass sie am Ende auch nur ein Mensch.


Martin ist ein Mann, den man entweder mag oder hasst. Es gab Momente, in denen man ihn bemitleidete, dann aber zeigte er sich im nächsten Moment von einer anderen Seite. Anschließend  stellt man sich die Frage: Wer bist du eigentlich? Wie viel weißt du wirklich über das Verschwinden deiner Frau und welche Rolle spielt Fran in der ganzen Sache? Er war ein Mann, der genau wusste, wann und wie er seine Macht einzusetzen hatte. Als er hilflos war, konnte ich es nicht genau einschätzen. Es konnte entweder ein Machtspiel oder wirklich reine Verzweiflung sein.


Die Autorin zieht den Leser in einen Strudel aus Lügen, Sex und Intrigen. Erst, wenn er den letzten Satz gelesen hat, ist er befreit und kann aufatmen! Hier weiß man einfach nicht, wer von wem besessen ist.


Fazit:

Ich bin der Autorin dankbar, dass sie dieses grandiose Werk, wie sie selbst sagte, „nicht als Word-Dokument als „Thriller“ auf ihrem Computer liegen ließ“, sondern es vollendete.

Ich bin ein großer Fan von ihr geworden und kann es kaum abwarten, ein neues Buch von ihr zu verschlingen.

Cover des Buches Mein (ISBN: 9783499291807)
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Rezension zu "Mein" von JL Butler

Thomas_Lawall
Mehr Seifenoper als Krimi

Mein

von JL Butler


540 Seiten
© 2019 by Rowohlt Verlag GmbH
www.rororo.de  
ISBN 978-3-499-29180-7

Wo bin ich denn da hineingeraten? Dachte, das wäre ein Psychothriller. So kann man sich irren. Was gar nicht mal so unspannend beginnt, entpuppt sich schnell als klischeebeladenes Beziehungsdrama von der Stange. Die achtfachen Lobzitate auf den Umschlagklappen klangen doch gleich etwas verdächtig.

Im Prinzip geht es um eine Frau, die einem Mann rettungslos verfallen zu sein scheint. Wie aufregend! Doch damit nicht genug, denn sie ist Rechtsanwältin und er ein erfolgreicher Banker. Doch Martin Joy ist nicht nur das, sondern auch noch der Mandant seiner Auserwählten. Wie lange es wohl noch funktioniert, Leserinnen und Leser für dumm zu verkaufen?

Schnell driftet die Obsession der, selbstverständlich jungen, Anwältin in die Rezeptur waschechter Seifenopern ab, spätestens wenn überaus schmierige Formulierungen wie rasende Herzen und explodierende Hitze auftauchen oder wenn Francine Day ein "kleiner Schauder des Behagens" entfährt und sich ihre Befindlichkeit im weiteren Verlauf in die "Hitze eines brennenden Begehrens" steigert. 

Selbstverständlich wird vor Verlangen gestöhnt und die Beine breit gemacht, "um ihn zu empfangen". Fatalerweise überschreitet die Story nicht nur permanent den Rand der Lächerlichkeit, sondern Frau wird hier wieder, wie so oft, als verliebtes Dummchen dargestellt. Kontrollverlust durch männliche Anziehungskraft. Blamabel. 

Geradezu paradox klingen Formulierungen wie "Das scharfe Brennen, mit dem mir das Seil in die Haut schnitt, nahm ich nicht mehr war", nur noch durch den peinlichen Übersetzungsfehler getoppt, der sich auf den Unterschied von "sexy Unterwäsche" und der etwas nachlässiger gestalteten Alltagsvariante bezieht: "Irgendwo muss man schließlich Abstriche machen."

Immerhin gibt es hier und da humoristische Einlagen. Der Zustand jener Handtasche zum Beispiel, die "nur noch einen energischen Zug am Reißverschluss vom Totalschaden entfernt" ist oder jener Gedankensequenz in der Londoner U-Bahn und den aussteigenden "Strom untoter Angestellter".

Trotz aller Kritik ist es jedoch kaum möglich, die Lektüre abzubrechen, denn man möchte einfach wissen, was es denn nun mit dem Verschwinden von Martin Joys Frau auf sich hat. Durchaus ein Pluspunkt, doch bis dahin sind leider eine ganze Menge Hürden, im Sinne von langweiligem Füllmaterial, zu überspringen. 

Ob es sich am Ende gelohnt hat, diese Mühe auf sich zu nehmen, muss jede/r für sich selbst entscheiden.

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