Rezension zu "Du kommst nicht durch" von Jack Black
1882 liest der damals 14jährige Jack Black von der Ermordung Jesse James. Fasziniert von dessen Leben beschließt er selber einen ähnlichen Lebensweg einzuschlagen. Er geht in den Westen und lebt dort als Hobo, der sich mit Gaunereien durchs Leben bringt.
Das wirklich großartige an diesem Buch, ist der tiefe Einblick in die Verhältnisse und Gepflogenheiten des sog. Wilden Westen, der zu der Zeit wirklich noch wild war.
Sozusagen ein Augenzeugenbericht von dem, was uns als Westernfilme von Hollywood verkauft wird.
Ein faszinierendes Leben, welches wild und ungestüm war und zu einem mystischen Ende führt, was in diesem Buch natürlich nicht zu lesen ist, da es Jack selbst geschrieben hat, als er Bibliothekar bei der San Francisco Call war.
Geschrieben in einer einfachen, rauhen Sprache lässt es die Pionierzeit des Westens wiederauferstehen.
Dieses Buch hat auch einen weiteren Schriftsteller maßgeblich beeinflusst und zu dem gemacht, was er war: William S. Burroughs.
Jack Black hat noch für den SF Bulletin mehrere Kolumnen geschrieben, die in den Büchern "Big Break at Folsom Prison" und "Out of Prison" veröffentlicht wurden. Ersteres ist mittlerweile auf deutsch erschienen, "Out of Prison" harrt noch der Übersetzung.
1933 hat Jack, der mittlerweile wie gesagt, aus dem Gefängnis raus war, mit seiner Vergangenheit abgeschlossen hatte und beim SF Call Bulletin arbeitete (eine Stelle die ihm der Hrsg. und guter Freund und Unterstützer Fremont Older verschafft hatte), seine Sachen gepackt und hat die Stadt verlassen ohne sich von jemanden zu verabschieden. Der Ruf der Strasse war scheinbar zu laut gewesen. Er wurde nie wieder gesehen.
Randnotizen:
Den Nachruf von Fremont Older hatte ich in der Ausgabe 15 des My Choice Zines abgedruckt.
Auch von Fremont Older gibt es eine Autobiographie "My own Story" (1926), in der er über Jack Black schreibt.