Cover des Buches EVIL (ISBN: 9783453677005)
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Rezension zu EVIL von Jack Ketchum

Dieses Buch lässt an der Menschheit zweifeln!

von homealwaysfeelssofaraway vor 7 Jahren

Rezension

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homealwaysfeelssofarawayvor 7 Jahren
In diesem Buch treffen wir auf Dave, der von seiner düsteren Vergangenheit erzählt.
Aufgewachsen ist er in einer idyllischen Kleinstadt, in der es keine Kriminalität gibt. Wir lernen die Clique aus seiner Straße kennen und erfahren von den Streichen, die sie ausgeheckt haben. Eines Tages trifft Dave an einem Bach auf Meg und ist sofort fasziniert von ihr. Schließlich erfährt er, dass sie mit ihrer Schwester von nun an im Nachbarhaus bei ihrer Tante wohnt, nachdem sie durch einen schrecklichen Autounfall ihre Eltern verloren haben.
Tante Ruth war immer nett zu den Jungs und ließ ihnen einiges durchgehen – doch irgendwann beginnt sie sich zu verändern und fängt an, die Mädchen für banale Sachen zu bestrafen. Nachdem auch die Nachbarskinder in die Gewalttaten einbezogen werden, beginnt die Sache allmählich aus dem Ruder zu laufen…
Die ersten 150 Seiten beginnen wie ein normaler Roman, wir lernen Dave kennen, seine Freunde und Ruth, die Mutter seines besten Freundes, bei denen er und die Nachbarskinder jederzeit ein- und ausgehen können.
Die zweite Hälfte des Buches ist allerdings nicht für zart besaitete Gemüter. Anfangs beginnt das „Mobbing“ der Mutter und der Nachbarskinder gegen die beiden Mädchen noch relativ harmlos, schaukelt sich aber hoch zu brutalen Szenen. Wer ein Problem mit sexuellem Inhalt oder schroff dargestellten sexuellen Praktiken oder Vergewaltigungsszenen hat, dem rate ich dringend von dem Buch ab. Das Mädchen wird in der kompletten zweiten Hälfte des Buches ausschließlich nur gefoltert und aufs grausamste gedemütigt und entwürdigt. Der Autor hat hierbei eine sehr bildhafte Beschreibung.
Es hat sehr stark an meiner Schmerzgrenze gekratzt, ich hatte bei manchen Szenen Tränen in den Augen, weil ich so mit dem Mädchen mitgefühlt habe und auch Dave teilweise nicht verstanden habe. Er war in einem Zwiespalt aus Mitmachen oder dem Opfer helfen.
Noch verstörender ist, dass das Buch tatsächlich von einem echten Mordfall inspiriert wurde, der ähnlich wie im Buch passiert ist (Der Mordfall an Sylvia Likens)
Anfangs fand ich es fast langatmig und dachte nicht, dass das Buch ab der Hälfte dann solche Fahrt aufnimmt. Ich mag Bücher, die an meiner Schmerzgrenze kratzen und mich hat es sehr nachdenklich gemacht! Selten bei einem Buch so verblüfft zurückgelassen worden und so mitgelitten.
Den Schluss fand ich trotz der Dramatik sehr gelungen und für mich war eine kleine Genugtuung dabei.
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