Jacob Burckhardt

Wieso sollte man eine Weltgeschichte lesen, die stark im 19. Jahrhundert verhaftet ist und ein entsprechendes Weltbild verbreitet - außer einer Begeisterung für das Antike Griechenland auch sehr viel Rassismus.

Aber Burkhardt hat ein Gliederungsprinzip gefunden, in das er all seine interessanten und unwichtigen Tatsachen einbinden konnte. Die Tatsachen interessierten die damaligen Zuhörer (Burkhardts Werk war ursprünglich eine Vorlesung) eh nicht, das war einem gebildeten Publikum alles bekannt, uns allerdings nicht, aber das ist auch egal.

So ist dieses Buch, obwohl der Inhalt eigentlich uninteressant ist, durchaus mit  Gewinn zu lesen.

Und wenn man Burkhardts Pointen bemerkt, gesellt sich zu dem Interesse durchaus auch Vergnügen.

Ein Klassiker der Kulturgeschichtsbeschreibung. Jacob Burckhardt setzte gleich mit der erstem Gesamtschau der Epoche der Renaissance in Italien Maßstäbe. Seine kurzen, inhaltlich aber sehr umfangreichen Kapitel zu den Aspekten des Themas ergeben ein klar konturiertes Bild dieser für das Denken der Neuzeit so bedeutenden Epoche, die weit mehr als kunstgeschichtliches Ereignis war