Jacqueline Davies

Mein Blick geht aus dem Unterholz hervor, richtet sich auf ein Haus, ein altehrwürdiges Anwesen, welches so manche (Lebens)geschichte gesehen hat und sein verschlafen wirkendes Auge, nämlich jenes Fenster im Dach, öffnet, um seinen Blick nun auf den Betrachter, auf mich, zu lenken. Einen Schrift, groß und trefflich platziert, erinnert mich an die alten Kinderserien der 80er und 90er Jahre. Alles wirkt so geheimnisvoll und die Farben verleihen der Szenerie eine schaurig schöne Atmosphäre, ohne dabei zu grausig oder düster zu wirken, vielleicht weil der Himmel im Hintergrund in so warme, harmonische Farben getaucht ist. Hach wie lange könnte ich mich mit der Betrachtung des Covers aufhalten, doch es ist die Geschichte zwischen den Buchdeckeln, die mich lockte.

Es war wunderbar leicht in diese Geschichte hinein zu finden.
Alle Charaktere waren mir sehr sympathisch und ich fand ganz besonders die verschiedenen Fähigkeiten und Eigenschaften der Eltern, die sich in Alice zu etwas ganz Besonderem, ganz Wunderbarem vereinen, gelungen. Alice, ein sehr aufgewecktes Mädchen mit einem großen Herzen, deren Art ich so angenehm empfand, dass ich sie am liebsten einmal persönlich kennen lernen würde. Sie ist unsere Protagonistin und wir begleiten sie auf ihrem ganz besonderen Schicksalsweg.

Ich fand das Konzept der einzelnen Geister… Verzeihung, Seelen meine ich natürlich, sehr gelungen. Es war für mich verständlich und auf seine ganz eigene Weise berührend. Besonders die kleine Ivy hat es mir angetan. So jung verstorben und doch so voller Lebhaftigkeit.

So gefiel mir die Idee der Geschichte rund um das Haus und seine geisterhaften Bewohner ungemein - das schrittweise Reparieren des Hauses, welches diesen alten Bau nach und nach zu einem heimeligen Zuhause werden ließ, hatte etwas wunderbar Beruhigendes an sich - und ich flog nur so durch die Seiten, wobei ich die Länge der Kapitel als gut gewählt empfand und mir auch die kleinen, hinweisgebenden Illustrationen an jedem Kapitelanfang gut gefielen. Nach einem angenehm ruhigen Einstieg mit einem humor- und gefühlvollen Schreibstil, wurde es zur Mitte des Buches hin richtig spannend, beinahe schon wie in einem kleinen Krimi. Wie nur kann man den einzelnen Seelen helfen? Und wird es Alice gelingen eine Lösung zu finden, ehe ihnen allen die Zeit abläuft?

Ich muss sagen hier habe ich wirklich mitgefühlt und mitgefiebert. Und auch, wenn es mir in der zweiten Hälfte des Buches vielleicht etwas zu rasant wurde, die einzelnen Schicksale ein ganz klein wenig zu knapp erzählt wurden, versöhnte mich die wunderbare Idee, welche der Rätsel Lösung war sowie das gelungene Happy End für Alice und ihre Familie doch vollkommen, sodass ich das Buch mit einem sehr zufriedenen Seufzen schließe und es nur herzlichst empfehlen kann.

Ich bin ganz begeistert und im Herzen berührt von dieser Geschichte. Sie wirkt auf eine positive Art und Weise in mir nach. Sie schenkt Mut und ein Gefühl innerer Stärke, welche selbst die unüberwindbarsten Hürden meistern kann.

Die Geschichte erzählt von einer sehr starken Protagonistin, die anfangs noch nicht so richtig weißwelchen Fußstapfen sie folgen soll - denen ihres Vaters oder denen ihrer Mutter - einer bekannten Dozentin an einem College.

So folgt Alice ihrem Herzen, ihrem Instinkt, der sie zu einem beseelten Haus führt. Ein Haus, dass sie mit ihren Seelen vor die größten Herausfordernden stellt, denen sie sich in ihrem Leben konfrontiert sah.

Als Freilernerin und Tochter einer College-Dozentin hat sie Zugang zu den aufregendsten Quellen der Wissenschaft. Ob es ihr gelingen wird, alle Geheimnisse zu lüften? Die Zeit wird knapp. Doch mit jedem Ticktack und jedem Handeln aus ihrem tiefsten Inneren spürt Alice immer mehr, wer sie ist. Dabei wächst sie über sich hinaus, beweist einen Mut, der ihre reine Existenz überwindet und bewirkt damit so viel für ihre lebendigen und verstorbenen Mitmenschen.

Der Schreibstil ist so bildstark, einfühlsam und wunderschön, dass die ca. 300 Seiten nur so verflogen sind. 

Ich habe das Gefühl, dass das Lesealter ab 10 ideal für pfiffige junge Menschen ist. Es schlummern einige wissenschaftliche Begriffe im Text und die Geschichte ist sehr tiefsinnig - in positivem Sinn natürlich.

Das Buch kommt mit schwarz-weiß Vignetten zu jedem Kapitelbeginn aus.

Ich empfehle dieses Buch allen jungen Menschen, die nach ihrem eigenen Weg / ihren eigenen Wurzeln suchen.

Als ich in die Welt von Alice eintauchte, war ich sofort fasziniert von ihrem Leben als Umzugsprofi. Ihr ständiges Leben von einer Bruchbude zur nächsten könnte viele Kinder zermürben, doch für Alice ist es eine aufregende Reise voller neuer Herausforderungen. Sie sieht in jedem neuen Haus eine Chance, ihre handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und etwas Schönes zu schaffen.

Besonders beeindruckt war ich von Alice' neuer Entdeckung: ein marodes Nachbarhaus, das geradezu danach schreit, repariert zu werden. Doch was mich wirklich überraschte, war die Präsenz der drei Geister, die dort umher spuken. Diese Geister, die genauso reparaturbedürftig sind wie das Haus selbst, fügen der Geschichte eine unerwartete und spannende Wendung hinzu.

Ich konnte mich schnell für Alice erwärmen. Ihre clevere, kompetente und resolute Art machte sie zu einer überaus sympathischen Hauptfigur. Nicht nur Alice, sondern auch ihre Eltern und die faszinierenden Vorfahren, die im Verlauf der Geschichte auftauchen, trugen dazu bei, dass die Erzählung lebendig und tiefgründig wirkte.

Die Kombination aus Alices handwerklichem Geschick und den übernatürlichen Begegnungen mit den Geistern machte die Geschichte fesselnd und herzerwärmend. Ich fühlte mich, als würde ich selbst an ihren Abenteuern teilhaben und mitfiebern. Es war ein wahrer Genuss, diese Geschichte zu lesen und ich bin sicher, dass sie auch andere Leser begeistern wird.