Amnesie, alte Liebe und astrale Wesen
von Melanie_Vogltanz
Rezension
Emilys Leben scheint perfekt - sie wird den Mann heiraten, den sie liebt, und in ihrem Job steht ihr eine große Beförderung bevor. Im Grunde könnte es nicht besser laufen, doch da ereilt sie ein furchtbares Unglück, das einfach alles zunichte macht.
Als sie mit ihrem Verlobten Hiroki einen Spaziergang macht, wird sie von geheimnisvollen Männern attackiert und verliert durch einen Schlag auf den Kopf ihr Gedächtnis. Die Diagnose: retrograde Amnesie, vier Jahre ihres Lebens sind einfach ausgelöscht. Emily erinnert sich weder an ihren Verlobten noch an ihren Job. Alles zerbricht unter ihren Fingern. Von diesem Schicksalsschlag erschüttert, schottet Emily sich von allem und jedem ab und lässt sich mit zwielichtigen Typen ein. Wer ist der geheimnisvolle Leo, und ist er tatsächlich auf ihrer Seite?
"Mondschatten" ist ein Buch mit vielen Gesichtern. Es geht um Grausamkeit, um Eifersucht, um Liebe - und immer wieder darum, dass wir uns an Menschen binden, die uns eigentlich nicht gut tun.
Jacqueline Mayerhofer hat einen fesselnden Stil und eine sehr facettenreiche Sprache, die einen schnell in den Bann zieht. Ein paar vereinzelte Stilblüten und sich wiederholende Phrasen reißen allerdings manchmal aus dem Lesefluss.
Mit Sicherheit ist "Mondschatten" ein Buch, das polarisiert. Es gibt nur wenige Charaktere, mit denen sich der Leser wirklich identifizieren kann, und die Handlungen mancher Figuren sind nicht immer schlüssig. Meiner Meinung nach ist es weniger ein Roman, der unterhalten als vielmehr aufrütteln und verstören will - dafür sprechen auch die zahlreichen Szenen mit brutaler Gewalt, die nichts für schwache Nerven sind. Und aufzurütteln gelingt dem Buch in jedem Fall.
Fazit: Urban Fantasy der besonderen Art - nichts für zart Besaitete.