Cover des Buches Der Meisterschüler (ISBN: 9783453266438)
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Rezension zu Der Meisterschüler von Jacques Berndorf

Rezension zu "Der Meisterschüler" von Jacques Berndorf

von Quasi vor 14 Jahren

Rezension

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Quasivor 14 Jahren
Dies ist der dritte Teil der BND-Serie rund um den Agenten Karl Müller. Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar erhalten, habe vorher weder die ersten Teile "Ein guter Mann" und "Bruderdienst" noch ein anderes Werk von Jacques Berndorf gelesen. Zum Inhalt: 28. November 2008: Terroristen richten in Mumbai ein Blutbad an, u.a. ist das Jüdische Zentrum eines dieser Ziele, eine Frau wird vor dem Zentrum getötet. Bogotá: ein Kleinbus mit einer Familie wird in die Luft gesprengt. New York: ein Mann und zwei Huren werden in der Wohnung des Mannes ermordet. Köln: ein katholischer Pfarrer wird in seiner Kirche mit einer Armbrust getötet. Neben allen Opfern findet sich ein kleines Kärtchen mit der Aufschrift " Im Namen Allahs". Wer ist der Täter, wie schafft er es unerkannt durch die Welt zu reisen trotz Datenüberwachung und wird das Team rund um Karl Müller ihn finden? Meine Meinung: Ein super spannendes und topaktuelles Thema nimmt Berndorf als Aufhänger für seinen Roman. Die Anschläge in Mumbai, die Angst vor Terroristen generell, Überwachung, wo es nur geht - es hätte ein spitzen Buch werden können, ABER es hat mich einfach nicht überzeugt. Zum einen werden gleich im ersten Kapitel auf gerade einmal zwei Seiten die Mitglieder der Operation Crew vorgestellt (Krause, Sowinski, Esser, Müller, Tokomoto). Ich habe dann über 200 Seiten gebraucht, um mir halbwegs zu merken, wer wer ist und was er macht; vielleicht liegt es an mir, vielleicht muss man die ersten beiden Teile gelesen haben, aber für mich war das sehr verwirrend. Zusätzlich tauchen dann im weiteren Verlauf noch weitere Personen auf, die oftmals gar nicht, unzureichend oder viel später vorgestellt werden, was auch nicht dazu beigetragen hat, dass ich durch die vielen verschiedenen Erzählstränge durchgestiegen bin. Die Charaktere sind mir insgesamt nicht tiefgründig genug gezeichnet; der Autor versucht zwar, dem Leser die Protagonisten durch beispielsweise Auszüge aus derem Privatleben näher zu bringen, dies gelingt ihm aber nicht vollends. Die aktuelle Bisanz dieses Themas hat mich besonders an Berndorfs Krimi gereizt, dazu die Arbeit des BND, der Berndorf als erster Außenstehender recherchieren ließ. Bei einigen Stellen musste ich mich allerdings fragen, ob die Wirklichkeit wirklich so furchtbar aussieht oder ob der Autor sich eine an den Haaren herbeigezogene Geschichte ausgedacht hat. Können die Amerikaner so furchtbar sein? Fazit: Es hätte mehr draus werden können, aber trotzdem eine interessante Geschichte, die man bei einer Tasse Tee vielleicht noch mal mit seinem BND-Mitarbeiter des Vertrauens erörtern könnte. Nur eine letze Frage bleibt mir noch zu stellen: Wieso heißt er John? 5 von 10 Punkten
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