Rezension zu "Orpheus in der Unterwelt" von Jacques Offenbach
Auf der Flucht vor Aristaios tritt Eurydike auf eine Schlange und stirbt durch ihren Biss. Orpheus, ihr Ehemann folgt ihr in den Hades um sie wieder ins Reich der Lebenden zu holen. Persephone, sichtlich gerührt vom magischen Klang seiner Leier, erlaubt ihm Eurydike mitzunehmen, wenn er sich nicht nach ihr umdreht bis die beiden wohlbehütet in der Oberwelt ankommen. Natürlich, wie sollte es auch anders sein, hält er sich nicht an die Bedingung und Eurydike wird ihm endgültig entrissen.
Dies ist die Version aus der griechischen Mythologie. Jacques Offenbachs Variante hingegen ist eine Satire. Dies wurde mir allerdings erst bewusst als ich einige Seiten gelesen habe und so ist die anfängliche Euphorie binnen kürzester Zeit verflogen. Ich stehe Satire offen gegenüber aber sie muss gut sein und dies ist hier ganz bestimmt nicht der Fall. Die Textfassung stammt von Johann Nepomuk Nestroy, der diese im Wiener Dialekt verfasst hat. Es ist immer wieder schön etwas auf wienerisch zu lesen aber diesbezüglich war es einfach nur unpassend und störend. Ebenfalls erschließt sich mir nicht der Sinn, warum die Götter die römischen statt den griechischen Namen tragen aber sei's drum.
Was hier fabriziert wurde ist jenseits von Gut und Böse. Wenn das lustig sein soll, dann habe ich keinen Humor.