Jagoda Marinić

 3,6 Sterne bei 14 Bewertungen
Autor*in von Sheroes, Gebrauchsanweisung für Kroatien und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Jagoda Marinić, geboren 1977, ist Schriftstellerin und Publizistin. Sie schreibt Kolumnen für die »Süddeutsche Zeitung«, »stern«, »taz« und »Deutsche Welle«; international publiziert sie in der »New York Times«. Regelmäßig gelingt es ihr, Debatten anzustoßen und eine Unmenge von Reaktionen zu provozieren. Für ihr politisches Engagement und ihr bei S. FISCHER erschienenes Sachbuch »Sheroes. Neue Held*innen braucht das Land« (2019) wurde sie 2022 mit dem Luise-Büchner-Preis für Publizistik ausgezeichnet. Bekannt wurde sie mit ihren preisgekrönten Romanen, Erzählungen, Essays und Theaterstücken. Marinić studierte Politikwissenschaft, Germanistik und Anglistik und hat danach viel im Ausland gearbeitet, etwa in Kroatien, den USA, Kanada und Rumänien. Heute lebt sie in Heidelberg, wo sie als Kulturmanagerin das Interkulturelle Zentrum und ab 2023 die Heidelberger Literaturtage leitet.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Jagoda Marinić

Cover des Buches Gebrauchsanweisung für Kroatien (ISBN: 9783492277228)

Gebrauchsanweisung für Kroatien

 (6)
Erschienen am 01.03.2018
Cover des Buches Sheroes (ISBN: 9783103974539)

Sheroes

 (8)
Erschienen am 06.03.2019
Cover des Buches Zwischen zwei Leben (ISBN: 9783103970746)

Zwischen zwei Leben

 (0)
Erscheint am 15.06.2025

Neue Rezensionen zu Jagoda Marinić

Cover des Buches Sheroes (ISBN: 9783103974539)
Orishas avatar

Rezension zu "Sheroes" von Jagoda Marinić

Feminismus, zu kurz gedacht
Orishavor 3 Jahren

Feminismus ist in aller Munde, wieder salonfähig und hat eine breitere Masse erreicht. Immer mehr Frauen, wie Männer, bezeichnen sich als Feministen. Marinic zählt sich ebenfalls dazu und sucht mit ihrem Buch "Sheroes" diese Entwicklung auszuloten. Sie beginnt mit der "Me Too"-Debatte, die viele Punkte wieder aufs Tableau einer breiteren Masse gerückt hat und plädiert für einen Feminismus, der Männer nicht ausschließt, sondern vielmehr mit Ihnen zusammengedacht wird. Dabei streift sie Themen, wie Sexismus, berufliche Ungleichheiten, verschiedene feministische Ansätze, Vorbilder aus dem öffentlichen Leben, Schönheitsideale und und und.

 So nobel man diesen Versuch sehen kann, für mich geht er leider nicht auf. Denn Marinic will zu viel und bringt ihre eigene Message dadurch ins Wanken. Nicht nur ist die Themenvielfalt, meiner Meinung nach zu breit angelegt - oder vielmehr bräuchte es mehr Ausführung, wenn man diese Vielfalt (die ja auch etwas positives ist) bearbeiten möchte. Doch gerade mal 109 Seiten für diese Bandbreite aufzuwenden, reicht schlichtweg nicht aus. So rast Marinic durch alle Themen, schneidet sie an, aber führt sie letztlich überhaupt nicht aus. 

Daneben bereitet sie Themen auf, die ich in dieser Art schwierig finde. Aussagen wie: "Wie wollen Frauen mit der Tatsache umgehen, dass Männer in der Berufswelt ebenfalls ausgebeutet werden? Es gibt den mächtigen weißen Mann, es gibt den weniger mächtigen weißen oder schwarzen Facharbeiter, den Mann, der Nachtschichten schiebt, seinen Körper abwirtschaftet." (Marinic 2019:79). Diese Aussage ist in sich absurd - nicht weil ich leugne, dass es auch Männer gibt, die schlecht bezahlt werden und sicherlich besitzen nicht alle Männer per se Einfluss. Doch diese Aussage ist für mich das Pendant zu auch "weiße Menschen würden rassistische Erfahrungen machen". Der Bezug zur Frau wird überhaupt nicht hergestellt und würde Marinic dies tun, würde sie sehen, dass der weiße oder schwarze, schlecht bezahlte Facharbeiter, wahrscheinlich mehr verdient, als die Facharbeiterin. Auch Frauen schieben Nachtschichten und wirtschaften ihre Körper ab. Diese Aussagen, die immer mal wieder im Buch vorkommen, führen das Thema Feminismus ad absurdum und höhlen die eigentlich gut gemeinte Message aus. Eine Message, die eigentlich sagen will, dass Feminismus für Männer und Frauen gedacht werden sollte. Und das ist wirklich schade.

Kurzum: Für mich der falsche Zugriff auf das Thema, viel zu breit angelegt für die Kürze des Buches. Mit teils absurden Aussagen, die nicht richtig durchdacht sind. Kann ich nicht empfehlen.

Cover des Buches Sheroes (ISBN: 9783103974539)
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Rezension zu "Sheroes" von Jagoda Marinić

Sheroes
Kleine8310vor 4 Jahren

“Sheroes – Neue Held*innen braucht das Land” ist ein Buch der Autorin Jagoda Marinic. Auf dieses Buch, oder Büchlein, war ich sehr gespannt, weil ich seit einiger Zeit sehr gerne Bücher mit kritischen Gesellschafts – oder feministischen Themen lese. Da passte “Sheroes” ziemlich gut. 

Der Schreibstil der Autorin ist solide und teilweise mehr umgangssprachlich. Für mich, liessen sich die 128 Seiten, bis auf die inhaltlichen Wiederholungen,  problemlos durchlesen. Von den Themen hatte ich mir offengestanden deutlich mehr versprochen. Alles in allem bezieht sich Frau Marinic vorwiegend auf die #metoo Debatte und zieht auch bei anderen Inhalten immer dieses Thema heran. Für mich ist sie zu sehr darum gekreist und dadurch vom eigentlich Zweck des Buches abgekommen, nämlich auch die Unterstützung von Männern bei feministischen Anliegen anzunehmen und zusammenzuarbeiten. Das fand ich schade. 

“Sheroes” ist ein nettes Büchlein, welches leider kaum eigene Denkanstösse bietet und durch den ständigen #metoo Bezug eher an der Oberfläche der Themen bleibt. 

Meine Bewertung: 2 von 5

Cover des Buches Gebrauchsanweisung für Kroatien (ISBN: 9783492277228)
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Rezension zu "Gebrauchsanweisung für Kroatien" von Jagoda Marinić

Aktualisierte und gelungene Ausgabe, die Lust auf Urlaub in Kroatien macht!
monerlvor 6 Jahren

Meine Meinung
Bald ist Sommerzeit und die Urlaubszeit bricht an. Für alle, die noch nicht wissen, wohin ihre Reise gehen soll, denen empfehle ich Kroatien. Und wenn sie sich bisher noch nicht über Land & Leute informiert haben, ist diese überarbeitete und erweiterte Neuausgabe der ursprünglichen Erstausgabe von 2013 genau die richtige Lektüre.

Die Autorin selbst ist gebürtige Kroatin und man merkt genau, wie sehr sie das Land ihrer Eltern und Vorfahren liebt. Doch auch dabei findet sie im Buch genau den richtigen Ton, um das kleine und vom Bürgerkrieg gebäutelte Land zu beschreiben. Durch Ironie, Wortwitz und auch Ernsthaftigkeit erklärt sie dem interessieten Lesen warum jede Region anders ist, warum es so viele Dialekte gibt und auch warum die Hauptstadt Zagreb, im Vergleich zu anderen europäischen Hautstädten, ganz eigen und unvergleichlich ist.

Jagoda Marinic nimmt uns mit auf die Halbinsel Istrien und auf ein paar bekannte und größere der 1185 vorgelagerten Inseln, die natürlich nicht alle bewohnt sind. Durch viele (Geheim)Tipps wird man zum Kenner von landestypischen Gerichten und wo und wie man sie am besten isst. Auch kulturelle Ereignisse kommen nicht zu kurz. Je nachdem, was das eigene Herz begehrt, werden einem Musik- als auch Theaterfestivals vorgestellt. Für Sportbegeisterte, die ihre Aktivitäten außerhalb des Meeres machen wollen, kann man das Land mit dem Fahrrad oder Kanu erkunden, klettern, Rafting ausprobieren, Kitesurfen oder auch Canyoing betreiben. Kroatien ist vielseitig und es scheint für jeden etwas dabei zu sein.

Am besten nimmt man sich etwas Zeit und macht eine (kleine) Rundreise. Wer wissen will, wie der Drehort der Winnetou-Filme in natura aussieht, der macht einen Ausflug zum Nationalpark Plitvicer Seen. Wer lieber Städte erkundet, wird sich in Rijeka, Zadar, Split und Dubrovnik wohlfühlen und auf Entdeckungstour gehen können. Und für all die Faulen und Leseratten (wie mich), gibt es zahlreiche, wunderschöne Strände entlang der Adria, wo das Lesen große Freude macht.

Fazit
Ein wunderbarer Reiseführer der anderen und ganz speziellen Art, der neben Touristenatraktionen auf die Besonderheiten von Kroatien und den Charakter der Menschen eingeht. Historie und Gegenwart, über beides sollte man Bescheid wissen, um bei manchen Punkten nicht anzuecken. Jagoda Marinic gibt dabei sehr gute Hilfestellung. Und wer wissen will, welchen Schinken sich die Queen servieren lässt, warum Tito sich die Inseln Brijuni für seine Sommerrezidenz ausgesucht hat und was das alles mit James Joyce und dem Ulysses Teatar zu tun hat, dem empfehle ich dringend dieses Buch zu lesen (und danach nach Kroatien zu fahren).

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