Señor Balboa ist ein reicher Mann, doch er leidet. Er leidet unter dem Leben und vor allem unter seiner Frau. Denn diese quält ihn, wann immer es nur geht.
Glücklicherweise hat Señor Balboa aber auch Freunde. Da gibt es zum Beispiel Doktor Zuleta, genannt der Lahme, ein Apotheker und Theosoph mit Hang zum Pfirsichlikör. Mit ihm teilt er seinen Kummer.
Trost findet Señor Balboa auch bei seiner Geliebten Vidalita, die über die einzigartige Gabe verfügt, „Gepfeffertes ohne Pfeffer“ zu machen. Und wenn Señor Balboa ihr von den Quälereien seiner Ehefrau berichtet, dann „übertrieb er ein wenig, doch er sagte die Wahrheit”.
In besonders tiefgründigen Stunden begibt sich Señor Balboa auf den Balkon seines Hauses in der Calle Loayza und blickt versonnen von La Paz hinauf nach El Alto.
Seine Freunde raten ihm, sich von seiner Frau zu trennen, aber im Inneren seines Herzens ist er ein Zauderer. Konflikte sind ihm ein Graus. Und so erträgt er weiterhin die Demütigungen seiner Ehefrau. Eines Nachts erhält er jedoch unerwarteten Besuch, der sein Leben radikal verändern könnte…
Jaime Saenz zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern Lateinamerikas. Sein im Jahr 1979 erschienener Roman Felipe Delgado gehört zum Kanon der bolivianischen Literatur. Der bolivianische Verlag Plural Editores legte das Werk des 1986 in La Paz verstorbenen Jaime Saenz anlässlich seines 25-jährigen Todestages neu auf.
Der UNRAST Verlag mit Sitz in Münster entdeckte Jaime Saenz für den deutschen Sprachraum. Derzeit sind im UNRAST Verlag vier Werke von Jaime Saenz in deutscher Übersetzung erhältlich: Der Señor Balboa, Die Räume, Santiago de Machaca und Die Nacht – Die Ferne durchschreiten.
Erstveröffentlichung auf http://danares.wordpress.com