Rezension
rumble-beevor 10 Jahren
Dieser bitterböse, aber auch scharfsichtige, kurze Text von Jakob Hein hat mir gut gefallen - wenngleich er mich auch nicht "umgehauen" hat. Ich glaube, der Untertitel des Büchleins ist entscheidend, wenn man es einigermaßen korrekt bewerten will, so wie es der Autor gemeint hat: "Ein Geständnis". Rein faktisch betrachtet, ist es das auch. Ein namenloser Erzähler legt hier vor einem Kommissar ein Geständnis ab, wie er dazu kam, auszurasten und gewalttätig zu werden.
Wirklich toll fand ich den Anfang, wie der Namenlose zum Vegetarier wurde - mehr aus Mitläufertum und Zufall. Die Darstellung der nicht allzu fernen Zukunft war sehr bissig, aber irgendwie vorausschauend: heute schon ist es ja so, dass man für politische und sonstige trendwidrige Unkorrektheiten geradezu angeprangert wird. Unser Erzähler wird also Vegetarier aus Gruppenzwang und gesellschaftlicher Ächtung. Das hatte was!
Da das Büchlein offenbar von vornherein als kurzes Schmankerl geplant war, ist es verständlich, dass die Handlung überspitzt sein musste. Es liest sich mehr wie eine Satire, die in Teilen vorhersehbar ist: Verlust von Lebensfreude, Freunden, Ehefrau, Job und schließlich sogar Geschlechtsteil... bis hin zum Gewaltausbruch, der den Erzähler in den Knast bringt.
Man mag das alles skurril finden, aber ich denke, dass dadurch die eigentliche Botschaft des Buches ziemlich gut rüberkommt. Das Augenmerk des Lesers wird auf einige unleugbare Tatsachen gelenkt: dass Vegetarismus, Ökologie und Gutmenschentum in weiten Teilen eben auch Lobbys sind, Moden, Trends, die wie alles andere Sektierertum auch ihre Auswüchse haben. Die Schluss-Pointe fand ich zum Beispiel ziemlich gelungen - wer der wahre Autor des veganen Blogs "Tom Tofu" ist...
Jakob Hein ist von seiner ganzen Schreibweise her in diesem augenzwinkernden Werk gut wiederzuerkennen. Wie schon so oft, liegt sein Augenmerk auf den Außenseitern und deren Verhaltensweisen. "Herr Jensen" lässt eindeutig grüßen! Mich hat das schmale Opus gut unterhalten, und ich gedenke, es an noch so einige vegetarische und vegane Freunde zu verschenken. Ein wenig Selbstironie schadet schließlich nie!
Wirklich toll fand ich den Anfang, wie der Namenlose zum Vegetarier wurde - mehr aus Mitläufertum und Zufall. Die Darstellung der nicht allzu fernen Zukunft war sehr bissig, aber irgendwie vorausschauend: heute schon ist es ja so, dass man für politische und sonstige trendwidrige Unkorrektheiten geradezu angeprangert wird. Unser Erzähler wird also Vegetarier aus Gruppenzwang und gesellschaftlicher Ächtung. Das hatte was!
Da das Büchlein offenbar von vornherein als kurzes Schmankerl geplant war, ist es verständlich, dass die Handlung überspitzt sein musste. Es liest sich mehr wie eine Satire, die in Teilen vorhersehbar ist: Verlust von Lebensfreude, Freunden, Ehefrau, Job und schließlich sogar Geschlechtsteil... bis hin zum Gewaltausbruch, der den Erzähler in den Knast bringt.
Man mag das alles skurril finden, aber ich denke, dass dadurch die eigentliche Botschaft des Buches ziemlich gut rüberkommt. Das Augenmerk des Lesers wird auf einige unleugbare Tatsachen gelenkt: dass Vegetarismus, Ökologie und Gutmenschentum in weiten Teilen eben auch Lobbys sind, Moden, Trends, die wie alles andere Sektierertum auch ihre Auswüchse haben. Die Schluss-Pointe fand ich zum Beispiel ziemlich gelungen - wer der wahre Autor des veganen Blogs "Tom Tofu" ist...
Jakob Hein ist von seiner ganzen Schreibweise her in diesem augenzwinkernden Werk gut wiederzuerkennen. Wie schon so oft, liegt sein Augenmerk auf den Außenseitern und deren Verhaltensweisen. "Herr Jensen" lässt eindeutig grüßen! Mich hat das schmale Opus gut unterhalten, und ich gedenke, es an noch so einige vegetarische und vegane Freunde zu verschenken. Ein wenig Selbstironie schadet schließlich nie!