Jakob Julius David

 4,5 Sterne bei 2 Bewertungen
Autor*in von Der Übergang, Die Hanna, und weiteren Büchern.

Alle Bücher von Jakob Julius David

Cover des Buches Die Hanna, (ISBN: B001HZ5NQ8)

Die Hanna,

 (1)
Erschienen am 01.01.1984
Cover des Buches Die Zeitung (ISBN: 9783990392225)

Die Zeitung

 (0)
Erschienen am 16.06.2022
Cover des Buches Der Übergang (ISBN: 9783842468146)

Der Übergang

 (1)
Erschienen am 22.02.2013

Neue Rezensionen zu Jakob Julius David

Cover des Buches Der Übergang (ISBN: B0000BQG57)
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Rezension zu "Der Übergang" von Jakob Julius David

Rezension zu "Der Übergang" von Jakob Julius David
Hallogenvor 14 Jahren

Manches an diesem Roman vom Aufstieg und Niedergang einer Wiener Unternehmerfamilie wirkt etwas zu gewollt, etwa wenn der Stammvater der Dynastie Adam heißt, und seine – ihn im Alter verführende – Frau Eva. Auch ist das Finale etwas sehr melodramatisch geraten, und die Charakterzeichnung wirkt in einigen Fällen reichlich pauschal. Doch weil sich David stets äußerst gut liest, und weil es eine Reihe von Überraschungen gibt, wäre es übertrieben, dieses Werk ernsthaft zu kritisieren, denn unterhaltsam und kurzweilig ist es allemal. Zudem muss auch mal eine schematisch wirkende Figur erlaubt sein, wenn man etwas vermitteln will.

Nicht ohne Grund wird „Der Übergang“ (1903) manchmal als die österreichische Variante der „Buddenbrooks“ (1901; Thomas Mann) bezeichnet, denn gezeigt wird eine Patrizierfamilie, die sich weigert, sich den veränderten Bedingungen zu stellen. Sie verwenden nicht sonderlich viel Mühe darauf, den Status quo zu erhalten, sondern ächten ernsthaftere Bemühungen, suchen sich einen Sündenbock und verziehen den Stammhalter, bis der völlig aus der Art geschlagen ist. Wenn man sich im Nachhinein die Figurenkonstellation vor Augen führt, könnte man es sogar als Plädoyer für mehr Selbstbestimmungsrecht von Frauen lesen. Doch genauere Ausführungen dazu verkneife ich mir, denn es würde zuviel vom Ende verraten.

Cover des Buches Die Hanna, (ISBN: B001HZ5NQ8)
Hallogens avatar

Rezension zu "Die Hanna," von Jakob Julius David

Rezension zu "Die Hanna," von Jakob Julius David
Hallogenvor 14 Jahren

David beweist hier seine Fähigkeit sich in die Dorfbevölkerung seiner Heimat einzufühlen. Von den drei Erzählungen (1904) ist die Titelgeschichte fast noch die schwächste. Alle drei spielen in der ’Hanna’ genannten Landschaft Mährens und sind doch in der Gestalt recht unterschiedlich. ’Hanna’ ist eine Künstlernovelle, die sich mit einem moralischen Konflikt der Frau eines Malers beschäftigt. Die Inhaltsarmut wird mit tollen Motiven aufgewogen, wenngleich die Gleichsetzung von Landschaft und der Frau teils etwas zu plump wirkt. So heißt sie folgerichtig Hanka und darauf wird dann auch noch mal ausdrücklich hingewiesen. Etwas überflüssig oder zumindest zu ausführlich erscheint mir hier die Rahmenhandlung. Dennoch handelt es sich um eine überdurchschnittliche und bedrückende Erzählung, die mit Überraschungen aufwarten kann und die Tiefe der Charaktere hervorragend ausleuchtet.

’Ruzena Capek’ verweigert sich fast einer übermäßigen Spannung, indem von Anfang an klar ist, dass sie ihren Mann am Ende umbringen wird. Dadurch wird vieles von vorn herein absehbar und dennoch ist hier alles stimmig. Der Leitsatz „Was war das doch für ein Elend auf der Welt! Niemals begriff es einer, wie es der andere mit ihm meinte, und immer wollt’ er ihn anders haben.“ wird hier mit geradezu stoischer Ruhe durchgezogen. Wie in anderen Erzählungen des Autors ist es faszinierend als Leser zu erkennen, wie sich die Figuren Gefühle selbst nicht eingestehen – bis plötzlich alles aus ihnen rausbricht.

’Cyrill Wallenta’ ist ein packender und kurzweiliger Genuss und die beste der drei Geschichten. Zapletal, ein Bauer, der durch kluge Taktik zum ’Bauernmillionär’ aufstieg, hat noch einen letzten Traum: er will auch den Grafen aus dem Dorf verdrängen, wie es ihm schon bei anderen Bewohnern gelang. Der Titelheld ist ein Taugenichts und Glückspilz, talentiert aber faul und diese Außenseiterrolle bringt ihn Zapletal nahe und zusammen hecken sie aus, wie sie dem Grafen schaden können. Auch den Wallenta würde Zapletal gern ’besitzen’ und lässt ihn dabei unbedacht nahe an sich ran. Wie in ’Ruzena’ sind es die uneingestanden Gefühle, die mich voll überzeugt haben.

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