Rezension zu "Jakob Tuggener" von Jakob Tuggener
1943 zuerst erschienen, hat der hier in einer Reproduktion des Steidl-Verlags wieder aufgelegte Bildband des Schweizer Fotografen und Künstlers Jak Tuggener nichts von seiner enormen Eindrücklichkeit verloren.
Dem Expressionismus nahestehend, hat Jak Tuggener mit seinen Fotografien eine sehr skeptische Sicht des zerstörerischen Potentials eines ungebremsten technischen Fortschritts zum Ausdruck gebracht. Obwohl er nirgends direkt erwähnt ist, wird doch dauernd auf einen furchtbaren Krieg angespielt, der im Jahr der Entstehung dieser Bilder in Europa wütete und es und seine Kultur in Trümmer legte.
Damals 1943 war dem Buch nicht sehr viel Erfolg beschieden. Es passte nicht in die damals so genannte „Geistige Landesverteidigung“ der Schweiz, und ein großer Teil der Auflage wurde eingestampft.
Heute darf und muss der Band „Fabrik“ als ein wichtiger Schritt in der Geschichte des fotografischen Buches gelten. Aus diesem Grund hat der Steidl Verlag die Reproduktion veranlasst, ein nicht unerhebliches verlegerisches Risiko, dem Anerkennung gebührt.