Rezension
lalibertadvor 13 Jahren
Ein Mord, eine mysteriöse Inschrift und die Mafia, die in vatikanische Angelegenheiten verstrickt sind, bieten die Grundlage für einen überaus spannenden Roman. Chris Bronson, ein suspendierter Polizist, geht dem Tod der Frau seines besten Freundes nach und stößt dabei unwissentlich auf Hinweise, die die Existenz der katholischen Kirche gefährden können. Deshalb hat der Vatikan die Cosa Nostra beauftragt, alle Mitwisser, sowie die alten Relikte zu eliminieren. So wird Bronson gemeinsam mit seiner Exfrau in eine Verfolgungsjagd verwickelt, bei der es um Leben und Tod geht. Die zunächst zusammenhangslos erscheinenden Erzählstränge und Charaktere fügen sich in ein Geflecht aus Geschehnissen ein, das eine spannende, komplexe Handlung erzeugt. Trotz der verschiedenen Erzählperspektiven ist nicht voraussehbar, was als nächstes geschieht, was die jeweiliegen Gegenspieler grade planen und wie sie sich in den gegebenen Situationen verhalten werden. So ist zwar grob vorherzusagen, was möglicherweise geschehen wird, doch Becker überrascht immer wieder mit seinem Ideenreichtum, mit dem er die Geschehnisse zum Vorteil der einen oder der anderen Partei wendet. Auch die Charaktere sind interessant gestaltet, auch wenn mich immer noch wundert, wo ein Polizist so viel geschichtliches Wissen hernimmt, wenn man nicht davon ausgeht, dass er es sich in den im Roman erwähnten Büchern innerhalb weniger Tage angeeignet hat, denn dazu ist es schlicht und ergreifend zu umfangreich. Auch ist es merkwürdig, dass Bronson die Lösungen der aufkommenden Frage nahezu zufliegen, und dass er selbst beim Raten immer richtig liegt. Trotzdem ist "Unheilig" ein spannendes Buch, welches mich gut unterhalten und in seinen Bann gezogen hat sodass ich es kaum zu Seite legen konnte. Außerdem liefert es fundiertes, geschichtliches Wissen, welches zwar nur eine kleine Seitenrubrik der europäischen Geschichte umfasst, aber trotzdem sehr interessant ist. Super Handlung, gut erzählt. Deshalb gibt es vier Sterne.