Godfather of Soul: Die Autobiografie – James Brown (Autor), Lore Boas (Übersetzer) - 496 Seiten, Heyne Verlag (13. Oktober 2014), 9,99 €, ISBN-13: 978-3453640603
Meine erste Begegnung mit dem „Godfather of Soul“ war „I feel good!“ Nicht gespielt von ihm selber, sondern von einer Soulband aus amerikanischen Musikern aus der Air-Base Ramstein Mitte der 60er Jahre. Diesen Ohrwurm bin ich nie wieder losgeworden. Und so hat Soul und damit James Brown mein musikalisches Leben als Schlagzeuger begleitet.
Und jetzt seine Autobiographie: Was für ein Leben. Was für eine Persönlichkeit. Ich habe dieses Buch enorm genossen: Es ist als ob James Brown seine außergewöhnliche Geschichte in einem langen und interessanten Gespräch erzählt. Er spricht über seine Musik, sein Privatleben und Probleme, seine Philosophie, und sehr spannend über Show-Business und Bühnen.
Die einführenden Worte der Autobiografie schreiben Autoren, die das Phänomen James Brown wirkungsgeschichtlich ergründen wollen. Vielleicht sollten Sie einfach alle Vorworte weglassen und sie zum Schluss lesen. Fangen Sie dort an wo »Mr. Dynamite« selbst zur Feder greift, und auf erfrischend offene und ehrliche Art über die Disziplin in seiner Band, Gefängnis, Schusswaffen, Black Power und Politik spricht. Und am Ende werden Sie feststellen, dass Sie eine Lektion gelernt haben über das Vertrauen in Menschen, Toleranz, Glaube und Spiritualität.
James Brown galt als härtester Arbeiter im Showbusiness: Von 1956 bis 2002 erschien im Schnitt alle zwei Monate ein neuer Hit. Er prägte Musiker wie Carlos Santana und Miles Davies ebenso wie die moderne Rap- und Hip-Hop-Musik. Little Richard, der ihn zunächst als Vorgruppe zuließ, dann aber als jemanden ablehnte, der ihm die Show stahl, verbeugte sich am Ende tief vor dem Erneuerer und Wegweiser James Brown. Michael Jackson wäre nicht der großartige Tänzer geworden, wenn er zuvor nicht von den Bewegungen des »Godfather of Soul« hypnotisiert gewesen wäre.
Seit seinem ersten Nummer-eins-Hit »Please, Please, Please« im Jahr 1956 hat James Brown fünfzig Jahre lang die Musik immer wieder verändert. Mit seiner Hymne »Say it Loud, I'm Black and I'm Proud« wurde er zur Symbolfigur der schwarzen Bürgerrechtsbewegung und stellt bis heute für viele Schwarze die Verkörperung des amerikanischen Traums dar.
Es tut gut, dass James Brown seine Biografie nicht seinen Vorwortschreibern überlassen hat. In »James Brown« spricht »Mr. Dynamite« vor allem selbst zu uns. Als er 2006 in Atlanta, Georgia, starb, war er bereits 20 Jahre lang in der »Rock and Roll Hall of Fame«. Und dort gehört er hin.
Hier geht es direkt zum Buch auf der Seite des Heyne Verlages
http://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Godfather-of-Soul-Die-Autobiografie/James-Brown/e464466.rhd
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