Eine Ballade von Blut und Gewalt.
von Arun
Kurzmeinung: Hier wird mit der Western Romantik aufgeräumt!
Rezension
Das Böse im Blut von James Carlos Blake
Kleine Warnung vorweg, eines der härtesten, brutalsten und menschenverachtenden Bücher, die ich jemals gelesen habe.
Ein Vers von Stephen Crane zur Einleitung.
Ich stand auf erhöhtem Grund und sah, unter mir, viele Teufel rennen und springen und sündvoll schwelgen. Einer blickte grinsend hoch und sagte: „Kamerad! Bruder!“
Inhalt: Dies ist die Geschichte der Familie Little die im Jahre 1845 in Florida lebt. Vater, Mutter, zwei Söhne und eine Tochter. Die beiden Söhne John 17 Jahre und Edward 16 Jahre sind dabei die Hauptakteure.
Der Vater Jack ein harter Mann mit großer Neigung zu Gewalt hat seine Söhne schon in jungen Jahren an schwere körperliche Arbeit im Wald aber auch an das Kämpfen und Schießen herangeführt. Seine Empfehlung für die Jungs „Egal, worum ihr kämpft, seid immer bereit, dafür zu sterben.“
Nachdem zwischen Jack und seiner Frau ein lang schwelender Streit eskaliert, kommt es zu einer Familientragödie, wobei John seinen Vater erschießt. Die beiden Söhne begraben ihren Vater im Wald, nachdem sie an ihr brennendes Haus zurückkommen sind, Mutter und Schwester verschwunden. John und Edward haben viel Gutes über Texas gehört und wollen dort ihr Glück versuchen. Auf ihrem Weg dorthin werden sie in New Orleans getrennt und erfahren das raue Leben hautnah. Im Folgenden haben beide Abenteuer der übelsten Sorte zu bestehen.
Meine Meinung: Vor dem Hintergrund des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges erleben wir ein Kaleidoskop der Gewalt. Schon Nichtigkeiten lösen brutalste Übergriffe aus bei denen nicht selten Tote zu beklagen sind.
Von Westernromantik keine Spur, dafür lesen wir über Rassismus, Freudenhäuser, Lynchjustiz, Verstümmlung, Armeeschikanen,
Gefängnisstrafen, Waffengewalt, Vergewaltigung, Folterung, Kriegshandlungen, Skalpjäger, Indianer und vielem mehr. Dabei werden alle diese Dinge bildhaft und ohne falsche Scham beschrieben für empfindsame Leser wahrscheinlich schon zu genau.
Mein Fazit: Ein Buch über den Wilden Westen, der hier schmutzig, brutal und gewaltig daherkommt. Könnte mir vorstellen, dass vieles davon der Wirklichkeit entspricht und nichts mit den geschönten Westernfilmen meiner Jugend gemein hat.