Rezension zu "55 – Jedes Opfer zählt" von James Delargy
Die Stadt Wilbrook ist ein kleiner Ort in Australien. Sergeant Chandler und sein Polizeiteam verfolgen meist eine überschaubare Anzahl an Verbrechen, die meisten davon sind keine schwerwiegenden Delikte. Bis Gabriel im Polizeirevier auftaucht. Er ist blutüberströmt und erzählt eine unfassbare Geschichte von dem Sereienmörder Heath, welchem er entkommen konnte. Die Polizei hat die Ermittlungen noch nicht richtig begonnen - als ein zweiter Mann blutüberströmt im Polizeirevier auftaucht. Er nent sich Heath und erzählt exakt die gleiche Geschichte wie Gabriel - nur das der Serienkiller in seiner Geschichte Gabriel heißt und er vor ihm fliehen konnte...
Zur Unterstützung des kleinen Polizeiteams wird Mitch mit seinen Einsatzkräften abgestellt. Chandler und Mitch kennen sich aus Jugendzeiten. Können sie den Fall gemeinsam lösen?
Der Plot des Buches klingt unglaublich spannend, sodass ich einen temporeichen und spannenden Thriller mit Wendungen und Irrungen erwartete. Leider erfüllte sich diese Hoffnung nicht.
Das Buch beginnt durchaus spannend als es in die Handlung einführt, danach ist die Story jedoch geprägt von den Spannungen der Ermittler Chandler und Mitch. Diese ziehen sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch.
Die eigentliche Handlung wird dadurch sehr in den Hintergrund gedrängt und wirkte teilweise wie ein Nebenschauplatz. Es machte den Eindruck als würde die Polizei auf der Stelle treten, erst auf den letzten 70 Seiten wurde es dann doch noch richtig spannend.
Die Charaktere blieben sehr oberflächlich, lediglich zu Mitch und Chandler erhält man kleine Einblicke ins Familienleben und ihre Charaktere. Für meinen Geschmack verhielten sich beide sehr unprofessionell und kindisch, sodass ich mit beiden ncht richtig warm wurde.
Das Buch erzählt seine Geschichte hintereinander weg, ab und zu erhält der Leser noch einen Rückblick ins Jahr 2002- die gemeinsame Vergangenheit von Mitch und Chandler. Aber auch diese Nebengeschichte wirkte auf mich lange Zeit eher nebensächlich und konnte nicht für Spannung sorgen.
Für einen wirklich spannenden Thriller fehlte es mir einfach an Abwechslung und Tempo. Ich vermisste Wendungen und Irreführungen, Perspektivenwechsel, das Gefühl miträtseln zu können, die Gänsehaut und das Bedürfnis, am Kapitelende unbedingt weiterlesen zu wollen.
Die Auflösung fand ich dann jedoch gelungen und den Schluss des Buches spannend. Am Ende des Buches wird man mit einem Cliffhanger zurückgelassen, der zum Weiterdenken anregt.
Insgesamt hat das Buch einen interessanten Plot, dessen Umsetzung mich jedoch nicht überzeugen konnte, da es mir einfach an Spannung gefehlt hat.