Cover des Buches Endgame - Die Hoffnung (ISBN: 9783789135248)
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Rezension zu Endgame - Die Hoffnung von James Frey

Das tödliche Spiel geht weiter

von R_Marie vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Besser als der erste Teil, weil die Charaktere menschlicher werden, und sehr spannend. Die Brutalität ist wieder zu übertrieben.

Rezension

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R_Marievor 6 Jahren
Ich fand „Die Hoffnung“ besser als „Die Auserwählten“. Am Schreibstil liegt das nicht – der ist nach wie vor abgehackt und durch eingebaute Rätsel entstellt.
Es liegt daran, dass sich in Band 2 herausstellt, dass nicht alle Tribute, ääähh, Spieler herzlose Killermaschinen sind. Vor Endgame haben sie immens viel trainiert (und dabei fast alle auch schon Menschen getötet), doch jetzt, da es losgegangen ist, bekommen einige von ihnen menschliche Züge und haben Skrupel.
Sarah hat mich sehr damit begeistert, dass sie nervlich mitunter ziemlich am Ende war. Ganz klar, wenn man bedenkt, dass Menschen, die ihr wichtig waren, gestorben sind, und sie selbst von einer Extremsituation zur nächsten rauscht und viele Morde begeht. Dazu kommt die Tatsache, dass sie in ein von einem Alien organisierten Spiel antritt, das über das Fortbestehen (eines Teils) der Menschheit entscheidet.

Die Gewalt hat hingegen eher noch zugenommen. Noch brutaler, noch sinnloser und übertrieben dargestellt. Die Stärke der Spieler wurde noch weiter überzogen. Wenn man einsieht, dass dieser Teil der Geschichte übertrieben ist und die stumpfe Gewalt als Stilmittel annimmt, ist das Buch allerdings ganz gut.

Wir lernen die neun verbliebenen Spielerinnen und Spieler besser kennen, als das in Teil 1 möglich war. Die Freundschaft zwischen Alice und Shari war schön, die Zusammenarbeit von Maccabbee und Baitsakhan war interessant, und An Liu wird zum unberechenbaren Wahnsinnigen (was mir persönlich nie gefällt).

In dem Buch ist wirklich viel passiert! Hilal geht auf eigene Mission und ist nun zu meinem Liebling geworden. Hauptsächlich, weil seine Mentalität sich von der der Killer unterscheidet, er aber trotzdem stark ist – aber eben nicht unrealistisch stark. Er würde wahrscheinlich nicht mit hundert Marinesoldaten fertigwerden, wie es uns bei anderen verkauft wird. Zumindest nicht mit Gewalt, mit Worten schon.

Was sehr interessant hätte werden können, ist, dass in diesem Teil auf die Entstehungsgeschichte der Erde und von Endgame eingegangen wird. Anstatt allerdings Antworten zu erhalten, kommen noch mehr Fragen auf. Das Thema anzusprechen, erscheint mir für dieses Buch notwendig, aber es wird völlig unzureichend behandelt. Und wenn dann auf einmal Menschen um das Jahr 0 mit Smartphones rumlaufen, reicht es mir mit der Abänderung der Menschheitsgeschichte.
Auch die Sache mit den keplers wurde nicht klarer. Wer sind sie? Woher kommen sie? Was wollen sie eigentlich? Es wird ein neuer kepler-ähnlicher Charakter eingeführt, aber ehrlich gesagt habe ich nicht verstanden, was es mit ihm und seinen Anhängern auf sich hat. Ich frage mich, ob sich der Autor über den Sinn überhaupt Gedanken gemacht hat, oder nur eine hintergründige Erklärung für seine zugegeben coolen Actionszenen gebraucht hat.

Ich muss zugeben, dass ich kein Fan von James Freys Herangehensweise an das Schreiben bin. Bücher sind für ihn Unterhaltungsprodukte (das haben zumindest meine Recherchen ergeben) und das merkt man einfach. Es fehlt das Herz in der Geschichte. Das wird allerdings mit Spannung wettgemacht. Von mir gibt es 3 von 5 Sternen.
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