Rezension zu "Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen" von James Krüss
Timm Thaler hat es nicht einfach im Leben. Seine Familie ist arm, seine Stiefmutter kann ihn nicht leiden, sein Stiefbruder schikaniert ihn und als auch noch sein Vater stirbt, hat er nichts mehr, was für ihn von Wert ist. Sein größter Wunsch ist es reich zu werden, um diesem Leben zu entkommen. Da bietet ihm ein Herr im karierten Anzug ein verlockendes Geschäft an: sein ansteckendes, kullerndes Jungenlachen gegen die Fähigkeit absolut jede Wette zu gewinnen. Timm geht den Vertrag ein, doch er muss schnell feststellen, dass Geld ihm nicht geben kann, was er sucht. Doch wie soll er den Herrn wiederfinden und ihn dazu bewegen, das Geschäft rückgängig zu machen? Eine verzweifelte Suche beginnt, bei der Timm lernt, was im Leben zählt.
Ein spannender, vielschichtiger und lehrreicher Kinderbuchklassiker, der schon als Buch fesselt, wird hier von Rufus Beck großartig in Szene gesetzt. Ob als einfacher, unschuldiger Junge, als durchtriebener Herr im grauen Anzug oder Matrose mit Hamburger Slang, in jeder Rolle überzeugt er als Erzähler und gibt jedem Charakter ein eigenes Gepräge. Besonders gut gefiel mir seine Inszenierung der Mutter des Reeders. Zum Totlachen und man hat sie genau vor Augen. Manchmal war mir seine Sprache allerdings etwas zu getragen. Das Erzähltempo hätte etwas schneller sein können, aber der Schluss hat wieder für alles entschädigt. Gänsehaut pur!
Ein tolles Hörbuch, das den Kinderklassiker ungekürzt von einem brillanten Sprecher inszeniert, präsentiert. Die Geschichte sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen und als Hörbuch macht sie noch einmal so viel Spaß. Eine zeitlose Botschaft verpackt in eine märchenhafte, fesselnde Geschichte – ein Kinderbuchklassiker im besten Sinne, der auch Erwachsenen noch viel zum Nachdenken gibt.