Ein Roman mit Höhen und Tiefen – nicht nur auf Beziehungsebenen
von Sunreading
Rezension
Corin hat seinen Traum, Möbelbauer zu werden aus wirtschaftlichen Gründen fallen lassen und ist statt dessen nun Antiquitätenhändler – mit finanziellen Problemen.
Eine geheimnisvolle alte Frau konfrontiert ihn eines Tages mit einem antiken Stuhl und der Aufgabe, diesen als Geschenk anzunehmen und zu beschützen. Einst von Jesus persönlich geschreinert, soll die heilende Kraft Gottes von diesem Möbelstück ausgehen.
Doch Corins Zweifel an dieser Aussage halten sich auch nach der Spontanheilung eines schwer asthmakranken Jungen, der sich auf dem Stuhl ausruhte, hartnäckig.
Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, nachdem Medien über diese Wunderheilung berichten und dabei das Antiquitätengeschäft erwähnen. Schnell muss Corin merken, dass auch noch ganz andere „Interessenten“ auf ihn und den Stuhl aufmerksam geworden sind und ihn zunehmend unter Druck setzen. Einmal mehr wird nun auch sein Herzenswunsch, seinem Bruder wieder näher zu kommen auf die Probe gestellt …
Wenn es möglich gewesen wäre, hätte ich diesem Buch gerne 3,5 Sterne gegeben. Denn neben einem für mich viel zu eiligen und „hellsichtigen“ Hineinführen in die Geschichte (3*) und einem fast schon irrealen, ebenfalls viel zu gehetzten, krimiartigen Ende (2*) hat mich eigentlich nur der Mittelteil des Romans samt seiner Dialoge völlig begeistert (5*).
In anderen Kapiteln werden zu oft Handlungsstränge einfach abgebrochen. Ohne jedes Wie und Warum sind plötzlich irgendwelche Dinge geschehen oder verändert worden.
Andere, eigentlich spannende Verläufe, wie Zeitultimaten verlaufen konsequenzenlos gänzlich im Sande. (Eine genauere Schilderung ist hier nicht möglich, ohne den Inhalt vorweg zu nehmen.) Schade auf jeden Fall.
Das ist ihm zwar im Falle des Protagonisten und seines Bruders bestens gelungen, doch haben mir so manch andere Beziehungsänderungen und überraschende charakterliche Wendungen im Roman weniger gefallen.
Zu oft werden Schauspieler und bekannte Kinofilme erwähnt und als Vergleiche herangezogen. Die „Inspirationen“ hätte ich mir lieber versteckter gewünscht und als Ideen des Autors selbst empfunden.
Ob ich diesen Roman wirklich als christlichen Roman einstufen würde, weiß ich seit dem letzten (krimiartigen) Viertel des Buches nicht mehr.