Cover des Buches Regengötter (ISBN: 9783453676817)
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Rezension zu Regengötter von James Lee Burke

Spannender Krimi, der die Genregrenzen sprengt - lesen! lesen! lesen!

von blauerklaus vor 9 Jahren

Rezension

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blauerklausvor 9 Jahren

„Wenn ein amerikanischer Krimiautor bei uns endlich richtig entdeckt werden muss, dann ist das James Lee Burke...In seinen besten Momenten steht Burke dem großen William Faulkner in nichts nach – aber er ist um einiges spannender“ - Oliver Bottini

Deutscher Krimipreis 2015 für Regengötter.

Man muss sich wirklich fragen, warum Autoren eines Kalibers von James Lee Burke so lange in Deutschland nicht verlegt werden und warum das deutsche Publikum fast sechs Jahre auf die Übersetzung eines so guten Buches warten musste.

Zum Inhalt:

Im texikanischen Niemandsland, nahe der mexikanischen Grenze, wird ein Massenmord an neun illegal eingewanderten Frauen verübt. Auf der Suche nach den Tätern legt sich der betagte, aber noch durchaus rüstige Sheriff Hackberry Holland mit dem organisierten Verbrechen an.

Aus dieser Ausgangslage würden vermutlich viele Autoren einen handwerklichen guten Thriller schreiben können. Burke vermeidet es aber sehr gekonnt hier auf die üblichen Genreschablonen zurückzugreifen. Das beginnt bei der sympathischen Hauptfigur. Der Sheriff, der das Rentenalter bereits überschritten hat und vorher unter anderem Anwalt für eine Bürgerrechtsbewegung war, passt nicht unbedingt in das Bild, das man von einem texanischen Sheriff hat.

Auch das übrige Personal in diesem Roman ist meilenweit von der üblichen Schwarz-Weiß-Malerei der meisten Krimis entfernt. Vielschichtige und glaubwürdige Charaktere, insbesondere starke Frauenfiguren, die sich dann oftmals auch anders verhalten, als man das in einem Krimi erwarten würde.

Hier wird nicht einfach die Jagd des „guten“ Sheriff auf den „bösen“ Täter beschrieben, sondern alle beteiligten Parteien, einschließlich FBI, die Einwanderungsbehörde und die verschiedenen Verbrecherorganisationen verfolgen alle ihre eigenen Interessen, die nicht immer mit den gemeinhin bekannten Grundsätzen ihrer Zunft übereinstimmen.

Ein ordentliches Maß Gesellschaftskritik und Misstrauen gegenüber den staatlichen Organen wird durch die Hauptfigur immer wieder formuliert.

Fazit:

Ein meisterhaftes Buch und ein spannender Krimi, dem man noch sehr viele Leser wünscht. Der Nachfolgeband „Glut und Asche“ erscheint am 14.09.2015 in Deutschland.

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