Rezension zu "Zynische Theorien" von Helen Pluckrose
Das Buch bietet einen umfangreichen Überblick über die Entstehung der sogenannten postmodernen Theorien, deren Weiterentwicklung in den vergangenen Jahrzehnten und deren Auswirkungen, wenn Wissenschaft und Aktivismus sich verbünden, um Einfluss auf die Gesellschaft zu nehmen, um letztlich das zu crashen, was man landläufig unter Humanismus, Feminismus oder auch unter wissenschaftlichem Arbeiten versteht.
Es war für mich kein leicht wegzulesender Schmöker. Ich fand es eher anspruchsvoll und trocken geschrieben. Ab und zu sind sarkastische Äußerungen der Autoren eingestreut, die das Ganze vermutlich auflockern sollen, aber in den hochtrabenden Gedankengebäuden, die hier analysiert werden, eher deplatziert wirken.
Beim Lesen der zahlreichen Zitate aus Originalquellen hatte ich immer wieder den Eindruck, ich würde keine philosophischen oder sozialwissenschaftlichen Theorien lesen, sondern die Leitsätze eines esoterischen Kultes. Dieser Eindruck unterstützt meine Beobachtungen, die ich in den vergangenen Jahren auf Twitter in vermeintlich progressiven Blasen gemacht habe.
Das Buch hat mir geholfen, Diskussionen zu Mikroagressionen, die Wichtigkeit von Triggerwarnungen in Büchern und die Forderungen nach dem Umbau der Sprache etc. (um nur einige wenige Beispiele zu nennen …) besser einzuordnen und den kultähnlichen Hintergründen dieser Ideen auf die Spur zu kommen und diese zu hinterfragen.