James Maxey
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von James Maxey
Bitterholz
Jandra: Die Herrschaft der Drachen
Blasphet
Dragonseed
Neue Rezensionen zu James Maxey
Die inhaltlische Beschreibung des Verlags empfinde ich hier als reichlich widersinning. Im letzten Band der Trilogie Die Herrschaft der Drachen zieht es Jandra, deren Flaschengeist von Hex entwendet wurde, auf die Suche nach einem Ersatz, den sie letztlich im Flaschengeist der ermordeten Göttin sucht, nur leider mit fatalen Folgen… Desweiteren stellt sich heraus, dass in der freien Stadt merkwürdige Dinge vor sich gehen: Ein gottähnliches Wesen, dass sich selbst Heiler nennt, sammelt duch Drachensamen geheilte Anhänger um sich und vereint damit beinahe alle Rassen im Frieden. Derweil Albekizans altes Reich in Trümmer zerfällt, versuchen die Himmelsdrachen die Rebellion in Drachenschmiede mit einem hinterlistigen Trick zu brechen.
War in Jandra noch die Hintergrund- bzw. Entstehungsgeschichte der Himmelsdrachen mit Walküren und Biologen und deren gezielte Zucht ein zentrales Thema, ist dies hier nun verdrängt worden und alles läuft auf das unwiederbringliche Finale der Trilogie hinaus. Daher stehen auch die üblichen Verdächtigen samt einiger neuer Charaktere im Mittelpunkt. Leider muss ich sagen, hat mir das Finale nicht ganz so gut gefallen, da es sich in zwei Etappen abspielte: Zunächst einmal wurde der magische Teil in Atlantis abgehandelt und dann der Teil der Rebellion in Drachenschmiede. In einer Art Epilog wurde dann noch dies und das berichtet, so dass deutlich wird, wie es mit der Welt und den Charakteren weitergeht. Auf diese Weise wurden zwar alle “Rätsel” und Handlungsstränge aufgelöst, aber vor allem der Strang der hohen Technologie der gefallenen menschlichen Zivilisation war sehr verwirrend dargestellt, so dass ich der Handlung kaum noch folgen konnte, was vor allem an der Technologie lag, die meiner Meinung nach nicht ausführlich genug erklärt wurde. Gerade als die Handlung das erste Mal nach Atlantis kam wurde es wirklich abstrus. Dies hätte geschickter gelöst werden können, wenn im zweiten Teil der Fokus nicht so sehr auf den Walküren gelegen hätte, sondern mehr bei der Göttin und ihrer Technologie und Sichtweise. Rückblickend betrachtet wirkt diese Trilogie – obwohl sie mir beim Lesen Spaß bereitet hat und sich definitiv positiv von der ganzen Standard-Fantasy-Kost abhebt – irgendwie konzeptlos und überfrachtet. Technologie und Rebellion waren zu viel Stoff für nur drei Bände. Schöner wäre da vielleicht ein weiterer Band mit mehr Fokus auf der Technologie und der gefallen menschlichen Zivilisation gewesen. Aber nun ja, es ist wie es ist.
Fazit: In Blasphet bringt James Maxey seine Trilogie zwar zu einem würdigen Ende, das durchaus spannend ist und in einem Finale mündet, dass keine Fragen offen lässt, dennoch wirkt die Trilogie irgendwie stofflich überfrachtet. Die Idee mit der gefallenen menschlichen Zivilisation finde ich zwar sehr gelungen und macht aus der Trilogie etwas, das sich sehr von der Standard-High-Fantasy abhebt, jedoch wirkt es noch unausgereift und nicht tiefgründig genüg. Auf diesem Punkt hätte wesentlich mehr Fokus liegen müssen, so war das Finale in diesem Aspekt eher irreführend als gut nachvollziehbar. Nichtsdestotrotz hat mir die Lektüre der Trilogie Die Herrschaft der Drachen gut gefallen, wobei der zweite Band Jandra den Höhepunkt bildete.
Da ich bei der Lektüre von Jandra bereits wusste, was mich erwartet fiel mir der Einstieg ins Buch dieses Mal leicht und so kam schon von Beginn an Freude auf. Beim Vorgänger Bitterholz fiel mir dies nicht so leicht, wurden die Drachen so gänzlich anders beschrieben, als ich es erwatet habe, nämlich eher menschlich. Ich schrieb dazu:
Weiterhin hat mich irritiert, dass die Drachen hier agieren und die Protagonisten sind. Sie können denken, sprechen und im Prinzip alle Handlungen ausführen, die Menschen so können, doch machen sie längst nicht alles selbst, schließlich habe sie ja Menschen als Sklaven. Dies ist eigentlich eine interessante Sache, hat aber mein Vorstellungsvermögen schon stark beansprucht, denn eigentlich habe ich mir Drachen nicht so menschlich vorgestellt…
Nachdem nun der Sonnendrache und Tyrannen-König Albekizan tot ist hat einer seiner Söhne Shandrazael die Herrschaft übernommen und möchte als “Der König, der die Könige abschaffte” in die Geschichte eingehen. Dumm nur, dass der Rest der Welt noch nicht mit Albekizan und seinen Gräueltaten abgeschlossen hat. So haben die Menschen den Drachen nicht verzeihen können, dass von ihnen ein Genozid geplant wurde, der in letzter Minute von den Menschen abgewendet werden konnte. Diese sinnen nun nach Rache und können sich nur schwer auf die von Shandrazael geplanten Verhandlungen für ein neunes gemeinsam regiertes Lands einlassen. Hinzukommt, dass Shandrazael zwar weise und here Pläne hegt, doch bei weitem nicht alle Drachen seiner Meinung sind. So lernt der Leser hier erstmal die weiblichen Himmelsdrachen – die Walküren – kennen, deren einzige Aufgabe es ist das Nest zu beschützen. Dort wird die Fortpflanzung der Himmelsdrachen von ihrer Matriarchin strengstens bewacht und alle männlichen Himmelsdrachen werden von den Walküren angegriffen und vom Nest ferngehalten. Außerdem sammelt der Prophet Ragnar eine Armee um sich, um Drachenschmiede, eine Stadt der Erddrachen, gewaltätig einzunehmen. Dass auf diesem Boden ein Frieden nicht gut gedeihen kann, müssen alle Beteiligten schnell fest stellen. Mitten drin im Chaos sind die bekannten Helden aus dem ersten Band: Bitterholz, Jandra und Pet, aber auch Blasphet treibt wieder zum Mördergott von einer Sekte erhoben sein Unwesen.
Aufgrund dieser vielzahl von einzelnen Kriegsschauplätzen ist dieses Buch eine Sammlung aus kriegerischen und politisch-angehauchten Szenen, die zum einen zwar sehr gesellschaftskritisch sind, zum anderen sich aber sehr gut lesen lassen. Zwar springt die Handlung von Ort zu Ort und demnach wechselt auch die Perspektive zwischen den Protagonisten, doch der große Zusammenhang bleibt deutlich und der rote Faden geht nicht verloren. Schön ist auch, dass im Gegensatz zum ersten Band, keine Unklarheiten in der Zeitlinie mehr entstehen, durch Springen in derselbigen. Hier erlebt der Leser die Geschichte nun chronologisch ohne großartige Rückblenden und wenn etwas Vergangenens thematisiert werden muss, so wird es schlicht erzählt. Auf diese Weise ist es mir auch leicht gefallen, mich an Einzelheiten aus dem ersten Band gut zu erinnern, was den Einstieg in dieses Buch zusätzlich erleichterte.
Auch wurde die Geschichte um die Herkuft der Drachen noch einmal durch die Einführung einer neuen Figur gut thematisiert und ich bin sehr gespannt, wie die Tatsache, dass die Menschen einst die Drachen erschufen, um sie aus Spaß zu jagen, und letzlich nun von ihnen beherrschaft werden, weil sie zunächst nicht nur die Erde zu Grunde wirtschafteten, sondern durch eine neuartige Technologie ihrer Überlgegenheit beraubt wurden. So spielt dieses Buch im 32. Jahrhundert in unserer eigenen Welt, was ich anfangs sehr irritierend fand, da ich dachte einen reinen High-Fantasy-Roman zu lesen, doch nun gefällt mir dieser Fakt immer mehr, allein schon durch einige geografische, technologische oder kulturelle Anspielungen. Die Verbindung zur Religion war im ersten Band ja bereits schon sehr deutlich.
Gut hat mir auch gefallen, dass nicht nur die Hintergründe der Welt noch einmal zur Sprache kam, sondern der Leser auch mehr über die Hintergründe der Figuren erfahren konnte. In einem Fall gab es in diesem Buch bereits interessante Konflikte, in einem anderen Fall werden diese sicher noch in der Fortsetzung kommen. Ohnehin bin ich schon sehr auf die Fortsetzung gespannt, da in diesem Buch nicht nur in der Charakterentwicklung viel passierte, sondern auch aufgrund der verschiedenen politischen und kriegerischen Auseinandersetzungen interessante Voraussetzungen für das weitere Fortschreiten der Politik und dem Zusammeleben zwischen Menschen und Drachen geschaffen wurde. Gerade mit einem politischen Auge betrachtet, wird es sicher sehr interessant.
Fazit: Maxey schreibt bildhaft und ausreichend atmosphärisch, was dazu führte, dass ich das Buch sehr leicht weglesen konnte. Hab ich dem ersten Band Bitterholz noch angekreidet, dass die Charaktere noch mehr Tiefgang vertragen könnten, der Inhalt erstaunlich unspektakulär war und die Highlights fehlten, kann ich solcherlei von Jandra nicht mehr behaupten. Die Charaktere entwickeln sich, der Inhalt wird zunehmend politischer und gesellschaftskritischer und Highlights gab es auch. Für mich ist dieses Buch daher eine sehr gelungene Fortsetzung des ersten Bandes. Nicht nur die Handlung ist interessanter, sondern Maxey hat seine Sache als Autor hier deutlich besser gemacht. Ich freue mich schon sehr auf den abschließenden Band Blasphet.
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