Rezension zu "Piet Höller / Zwischen Hölle und Morgenrot" von James Miller
Zwischen Hölle und Morgenrot ist der erste echte Roman von James Miller. Wie wahrscheinlich alle Autoren zu Beginn ist er hier und dort noch nicht perfekt. Aber er ist unterhaltsam, kurzweilig und durchdacht. Inhaltlich schafft man den schweren Spagat aus Sicht eines deutschen Soldaten zu schreiben und weder whitewashing zu betreiben und eine übertriebene Moralkeule zu schwingen. Die Wehrmacht wird nicht als Heldentruppe und unbesiegbare Arme dargestellt. Die einfachen Soldaten sind hier weder Helden noch schwerste Verbrecher, auch wenn im Hintergrund immer wieder der Nebel des größten Verbrechens seit Menschengedenken mitschwingt. Immer wieder zeigt sich das Dilemma in dem sich der durchaus mitdenkende Hauptprotagonist befindet. Im Innersten irgendwie Pazifist und doch auf einmal mittendrin in einer außer Kontrolle geratenden Situation.
Ich freue mich auf den zweiten Teil.