Rezension zu ...denn zum Küssen sind sie da von James Patterson
Rezension zu "...denn zum Küssen sind sie da" von James Patterson
von suse9
Rezension
suse9vor 13 Jahren
Casanova liebt die Frauen, denn er denkt, dass sie zum Küssen da sind. Nur, Casanova ist in diesem Fall alles andere als charmant. Er betäubt bildschöne Frauen, um sie aufs Brutalste zu vergewaltigen. Wer zart besaitet ist, sollte dieses Buch nicht lesen, denn es schont niemanden. * Für diesen Roman nur 1 Rezension zu schreiben, fällt schwer, denn für mich besteht er aus drei Teilen - aus dem rasanten, spannenden Anfang, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt - dem Mittelteil, der sich in die Länge zieht, voller Kritikpunkte steckt und dem Finale, das noch einmal so richtig Gas gibt, um mit überraschenden Tricks aus der Lethargie zu reißen. Über den Inhalt will ich nichts mehr sagen, man sollte die Handlung auf sich zukommen lassen und sich wappnen, denn für die Grausamkeiten des Täters braucht man seine ganze Kraft. * Der Autor versteht es, Spannung aufzubauen und die Geschichte geschickt zu erzählen, so dass man ihm nicht und schon gar nicht dem Täter auf die Schliche kommt. Trotzdem weißt der Roman Schwächen auf. Die ständigen Bezüge auf den ersten Fall der Hauptfigur Dr. Cross nerven mit der Zeit, und warum er überhaupt zu den Ermittlungen hinzugezogen wird, bleibt für mich nebulös. Vor Dummheiten sind die Protagonisten nicht gefeit, was eigentlich nicht schlecht ist, denn wer kann sich schon fehlerfrei nennen? Doch sind einige Handlungen so extrem unlogisch, dass ich nur ungläubich den Kopf schütteln muss (Nun, der Roman ist schon ein paar Jahre alt und vielleicht schrieb man damals so.) Was der Autor vollkommen vernachlässigt, ist die eigentliche Ermittlungsarbeit. So bleibt im Verborgenen, wie die einzelnen Ergebnisse zustande kommen und das Machtgerangel zwischen den Instanzen ist klischeehaft. * Eine Zeit lang war ich versucht, das Buch zuzuschlagen, aber ich wollte natürlich die Identität des Täters erfahren und so las ich weiter. Der rasant spannende Schluss entschädigte mich für den Mittelteil. Hier zeigt James Patterson noch einmal, dass er richtig gute Ideen hat. * Fazit: "...denn zum Küssen sind sie da" ist ein spannender Roman mit Schwächen.