Cover des Buches Zoo (ISBN: 9783442484294)
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Rezension zu Zoo von James Patterson

Gute Grundidee, aber mehr nicht

von TillyJonesbloggt vor 6 Jahren

Rezension

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TillyJonesbloggtvor 6 Jahren
Inhalt/Meinung
„Zoo“. Ich liebe die Serie und das Buch lag schon eeewig auf meinem SuB. Und irgendwie musste es ja mal passieren, dass ich das Buch lesen, wenn mich die Serie schon so dermaßen begeistern kann. Nun ist das ja so eine Sache mit Buchverfilmungen. Jeder sieht seine Lieblinge gern auf der Leinwand (im Fernseher), also wenn dann die Serie gut ist, kann das Buch doch nur gut sein, oder? Oder?! … Tja nun.

Nein. Kann es nicht. Das gebe ich gleich zu Anfang zu. Ich habe einen ganz ganz großen Fehler gemacht und während des Lesens immer Serie und Buch verglichen. Leider haben die beiden außer den Namen einiger weniger Hauptfiguren und der genialen Idee nichts gemeinsam. Ich hätte das Buch wirklich vor der Serie lesen müssen, dann wäre meine Meinung vielleicht eine andere gewesen, aber so hatte ich eben immer die Serie im Kopf. Es war wirklich schwer, dass abzuschalten.

Der Protagonist ist Jackson Oz. Dieser Jackson hat mit dem aus der Serie nur den Namen gemeinsam. Leider, denn er hätte gut etwas von der taffen Art seines Serien-Bruders gebrauchen können. Der Buch-Jackson war zwar auf seine eigene Art nett und vielleicht hin und wieder etwas naiv und hat meiner Meinung nach, oftmals das Offensichtliche nicht gesehen. Dann wurde seitenlang diskutiert und schwupps, fiel es ihm doch ein bzw. auf. Der Buch-Oz ist jemand, den ich im echten Leben wohl komisch gefunden hätte, während der Serien-Oz zupacken kann und auch mal Risiken eingeht.

Leider ist das bei den anderen Figuren genauso. Einige werden ausschließlich eingeführt, um zu sterben. Langes blabla, tiefe freundschaftliche Gefühle, die Figuren wachsen einem ans Herz und dann sterben sie, meistens auf sehr qualvolle und blutige Art und Weise. Das ging mir nach einer ganzen Weile sehr auf die Nerven. Außerdem taten einige Figuren sinnbefreite Dinge. Da wird der Hauptprotagonist für viel Geld in eine andere Stadt geflogen, damit er vor der Regierung sprechen kann, obwohl von Anfang an eigentlich klar war, dass das nicht passieren wird. Die Aktion war total sinnlos und davon gab es einige, die sich meiner Logik anzogen haben.

Was mir allerdings überaus gut gefallen hat, ist die Grundidee, die ja auch in der Serie aufgegriffen wurde. Dass die Tiere mutieren und sich gegen den Menschen stellen ist ein interessanter Gedankengang, dem ich sehr offen und gespannt gefolgt bin. Leider konnte mich die Buch-Erklärung, wie es dazu gekommen ist, auch nicht vollends überzeugen, denn es deutete vorher nichts auf diese Lösung bzw den Ursprung des Problems hin. Und das gegen Ende dann auch noch eine unsinnige Entscheidung getroffen wird, obwohl vorher etwas ganz anderes besprochen wurde, machte mich dann endgültig wahnsinnig. Einer sagt A, der andere macht B. Entbehrt leider wieder mal jeglicher Logik.
Und das Ende als solches war… doof. Ich kann es kaum besser beschreiben, aber irgendwie ist alles offen geblieben, ohne dass ich als Leser wirklich erfahren habe, was passiert ist.

Was die Schreibweise des Autors angeht, war ich auch schwer beeindruckt. Bildlich ohne überladen zu wirken. Blutig, ohne ekelhaft zu sein. Und sehr realitätsnah, sodass ich immer das Gefühl hatte, wirklich dabei zu sein. (Auch bei dem, was ich nicht so toll fand… )

Fazit
„Zoo“ glänzt mit einer grandiosen Grundidee, die mich im Buch wie in der Serie wirklich sofort gepackt hat. Die Umsetzung dieser ist allerdings grundverschieden und mich konnte das Buch nicht begeistern. Es hat gute Stellen, aber auf diese kommen leider mindestens drei, die nicht überzeugen konnten. Ich würde jedem raten, erst zum Buch zu greifen, bevor man sich die Serie ansieht. Oder das Buch wegzulassen, wenn man die Serie schon kennt.
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