James Rhodes

 4,1 Sterne bei 8 Bewertungen
Autor*in von Der Klang der Wut.

Lebenslauf

James Rhodes, geboren 1975 in London, erhielt mit achtzehn Jahren ein Stipendium für die Guildhall School of Music and Drama. Er schlug es aus und hörte auf mit der Musik, besuchte stattdessen die Edinburgh University, ließ alles schleifen und flog von der Uni. Nach einem Jahr Arbeit bei Burger King in Paris studierte er Psychologie am University College in London, arbeitete dann fünf Jahre für eine Plattenfirma, erlitt einen Zusammenbruch, stellte sich den Gespenstern der Vergangenheit und nahm das Klavierspiel wieder auf. Heute ist er ein erfolgreicher Konzertpianist, Autor und Fernsehdozent. Er realisierte eine BBC-Doku über Chopin, eine Serie für Sky Arts TV mit dem Titel "Piano Man" und eine Doku "Notes from the Inside" für Channel 4. Er war der erste Klassikpianist mit einer CD beim Rockmusikproduzenten Warner Bros. Records.

Quelle: Verlag / vlb

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Cover des Buches Der Klang der Wut (ISBN: 9783312006540)

Der Klang der Wut

 (8)
Erschienen am 01.02.2016

Neue Rezensionen zu James Rhodes

Cover des Buches Der Klang der Wut (ISBN: 9783312006540)
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Rezension zu "Der Klang der Wut" von James Rhodes

Aufarbeitung langjähriger Vergewaltigung.
wandabluevor 5 Jahren

Aufarbeitung langjähriger Vergewaltigung.
Als kleiner Junge fünf Jahre lang immer wieder von einem skrupellosen Sportlehrer vergewaltigt, ist James Rhodes fürs Leben gezeichnet. Übrigens wie alle Vergewaltigungsopfer.

In seiner Autobiografie schreibt sich der 1975 in London geborene James Rhodes einen Teil seiner Wut von der Seele. Die er jedoch erst in einem mühseligen langjährigen Prozeß entdecken musste. Jahre nach dem Missbrauchsgeschehen holt ihn die Vergangenheit ein, er landet in der Klapse, er erzählt von sehr schlechten Einrichtungen und von sehr guten und wie er durch die Musik einen Rettungsanker fand, und durch die Konfrontation mit dem Gewaltverbrechen eine Art von Heilung seiner Seele erlebt.

Der erste Teil dieses Buchs begeistert mich. Der Autor erzählt von seinem inneren Erleben. Und er schreibt über Musik. Über klassische Musik. Diese eigenartige Kombination ist großartig. Die Sprache ist manchmal deftig …

Hintenraus geht es viel darum, wie er sich als Konzertpianist etabliert. Der spätere berufliche Werdegang und Erfolg haben mich allerdings nicht so sehr fasziniert oder auch nur interessiert wie die Beschreibung, wie er anfänglich zur Musik und insbesondere zum Klavierspielen fand und durch welche Hindernisse und Wunder er ohne Ausbildung so gut spielen konnte.

Manches habe ich nicht nachvollziehen können: zum Beispiel die Promiskuität. Ist sie wirklich zwingend? Oder war das nur James spezieller Weg? Nun, ich bin kein Experte, ich muss nicht alles verstehen und die Art, wie der Autor an die Klassik herangeht und viele Zuhörer erreicht (indem er Konzerte gibt, in denen er sowohl über die Musik redet wie auch sie vorträgt), ist ok, aber nicht meine. Was ich auch nicht verstehe, ist die Ausschließlichkeit seines Sujets: Die Vergewaltigung von männlichen Kindern. Auch das muss ich nicht verstehen. Es ist das Recht des Autors, zu schreiben, wie er will und von was er will, in welcher Sprache er will.

Grundsätzlich haben wir in unserem Rechtssystem ein täterbezogenes Strafrecht. (Dabei geht es in dem Buch gar nicht um Strafrecht). Möglicherweise geht es mir gegen den Strich, dass kaum jemand die Stimme für vergewaltigte Frauen erhebt. (Die meisten) Frauen schweigen, Männer schreien erlittenes Unrecht heraus (siehe James). Und dass das Strafmass für Vergewaltigung, immer noch die Zerstörung eines Lebens, genau wie bei James, lächerlich gering ist. Ja, mag sein, dass mich dieser Aspekt stört.

Fazit: Obwohl ich nicht alles nachvollziehen kann (und das auch nicht muss), ist dieses Buch teilweise ein erschütterndes Dokument darüber, was Vergewaltigungen anrichten, insbesondere, ja, das stimmt, bei Kindern und gleichzeitig eine Hymne an die Musik.

Wieviel wiegt es, dass mir des Autors Stimme nicht sympathisch war und ich thematisch einiges vermisste?

Kategorie: Autobiografie
Verlag: Nagel & Kimche im Hause Hanser, 2016

Cover des Buches Der Klang der Wut (ISBN: 9783312006540)
Aliras avatar

Rezension zu "Der Klang der Wut" von James Rhodes

Der Hass auf die Welt
Aliravor 8 Jahren

James Rhodes, ein international bekannter Konzertpianist, wurde als Kind über mehrere Jahre hindurch von seinem Sportlehrer missbraucht. Er schwieg aus Scham und Schuldgefühlen, und weder Eltern noch Lehrer zogen die richtigen Rückschlüsse aus seinen Verhaltensauffälligkeiten.

Rhodes' Rettung wurde das Klavier, wobei seine Karriere immer wieder durch Abstürze, Drogen und Aufenthalte in Kliniken unterbrochen wurde.

Durch seinen derben Schreibstil (es gibt kaum eine Seite ohne Fäkalausdrücke) macht Rhodes sein Leben mit Borderline und seinen Selbsthass spürbar. Zu jedem Kapitel gibt es einen Anhang, der Einblicke in die Biografie von klassischen Komponisten gibt und zeigt, mit welchen bösen Geistern “die Popstars von einst” zu kämpfen hatten.

Ein eigener Abschnitt ist dem gegenwärtigen Konzertbetrieb gewidmet. Darin gibt es Vorschläge, wie das “Elitedenken” verbessert werden könnte: weniger formelle Kleidung, zwischendurch Gesprochenes und eine “Getränke-Erlaubnis” während der Konzerte.

Wer jetzt (endlich) auf den Pianisten James Rhodes neugierig geworden ist, kann sich vorweg auf Youtube überzeugen, mit wieviel Kraft, Tiefgang, Brillanz und Ausdruck der Autor dieses Buches Klassik – und hier vor allem Bach - interpretiert.

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