Rezension
Sidney Chambers, Geistlicher der anglikanischen Kirche Englands, wird mehr oder weniger unfreiwillig in verschiedene kriminelle Delikte verwickelt. Auf seine ruhige Art versucht er die Fälle aufzuklären.
Das Buch besteht aus sechs in sich abgeschlossene Geschichten und spielt 1953/54 im englischen Kleinstädtchen Grantchester nahe Cambridge.
Bei diesem Buch handelt es sich zwar um Kriminalgeschichten, aber diese haben mit den heutigen aktuellen Krimis oder Thrillern wenig gemeinsam Es geht hier nicht um blutige Morde, grausame Sexualdelikte, dubiose Wirtschaftskriminalität oder undurchsichtige Internetmachenschaften, sondern um verschiedene Vorfälle, die zum betulichen englischen Landleben von 1953 passen. Hier findet der Leser keine rasante Action, keine schnellen Ortwechsel oder toughe Ermittler. Vielmehr handelt es sich um einen „entschleunigten“ Krimi.
Dieser ist sicher nicht für jeden geeignet und mancher Leser wird das Buch total laaaaaaaangweilig finden. Wer es aber ruhiger mag und eine Vorliebe für die Fünfziger Jahre in England hat, wird bestimmt Gefallen an Sidney Chambers und seinen Ermittlungen finden.
Mir persönlich haben sowohl die sympathischen Protagonisten als auch der Schreibstil von James Runcie gut gefallen. Wer die alten Filme „Pater Brown“ mit Heinz Rühmann kennt und mag, ist mit diesem Buch gut beraten.