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Neue Rezensionen zu James Scott Bell

Cover des Buches Anwältin aus Leidenschaft (ISBN: 9783868270945)
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Rezension zu "Anwältin aus Leidenschaft" von Tracie Peterson

Arius
Eine verpasste Chance

Fangen wir einmal mit der Idee und ihrer Umsetzung an. Den Grundgedanken hinter der Geschichte fand ich gut. Ansonsten hätte ich das Buch auch gar nicht gekauft. 

Wir schreiben 1910, haben es also mit einer historischen Erzählung zu tun. Die Protagonistin ist eine junge, weibliche Anwältin. Angeblich eine der ersten Frauen, die einem Beruf nachgeht, die von Männern dominiert wird. Wir dürfen also von einer starken Protagonistin ausgehen. Dazu kommt noch ein Kriminalfall. Den Mandaten, den die Anwältin vor Gericht vertritt, wird ein abscheuliches Verbrechen vorgeworfen. Die Meinungen sind längst gemacht und der Mandant vorverurteilt. Ein schwerer Kampf, seine Unschuld zu beweisen.

Ein historischer Gerichtskrimi mit viel Brisanz und einer starken Persönlichkeit, sollte man meinen. Doch dem ist nicht so. 

Die Protagonistin wirkt äußerst schwach, stellenweise verängstigt. Nur ihr fanatischer Glaube zu Gott hält sie aufrecht. Sobald es um die Verteidigung ihres Glaubens geht, wird sie zur Kämpferin. Und genau dies ist das größte Problem der Erzählung. 

Dem Autorenduo geht es gar nicht um die eigentliche Handlung. Es geht vor allem darum, ihren Glauben zu verbreiten. Doch ist ihr Glaube nicht etwa von Gott geprägt. Vielmehr wirkt er fanatisch und ist daher stellenweise unerträglich. Es geht nicht um den christlichen Glauben, sondern um die fanatische Verteidigung der Bibel. Nur, was in der Bibel steht ist richtig. Die Worte der Bibel in Frage zu stellen, das Buch der Bücher als Gottes Schrift anzuzweifeln, ist in ihren Augen das größte Sakrileg. So kann die Protagonistin den Mann nicht heiraten, den sie von ganzem Herzen liebt, nur weil er nicht genauso überzeugt an die Bibel glaubt, wie die Heldin selbst. Ein Theologe wird verunglimpft, weil er die Worte der Bibel nicht als unumstößlich anerkennt. Die Welt wurde so erschaffen, wie es in der Bibel steht. Wer etwas anderes behauptet, ja gar das Wort Evolution in den Mund nimmt, begeht Blasphemie. Und das macht das Lesen stellenweise mühsam.  

Mit etwas mehr als dreihundert Seiten haben wir es nicht gerade mit einem dicken Wälzer zu tun. Streichen wir das religiöse Geschwafel, bleibt von der eigentlichen Handlung nicht allzu viel übrig. Somit ist der Stoff äußerst knapp umgesetzt. Vor allem, da auch noch weitere Stränge die Geschichte beeinflussen. 

Die Autoren haben einen leicht zu lesenden Stil, der unterhält. Die eigentliche Geschichte ist jedoch nicht gerade glaubwürdig. Auf wenigen Seiten zusammengefasst gibt es auch keine echte Spannung. Viel zu schnell und auf wundersame Weise fügt sich fast alles in Wohlgefallen auf.

Nicht einmal die Angriffe auf die Protagonistin wirken gefährlich, da sie gleich wieder gerettet wird. So haben wir es einen kurzen Moment mit ihrer Angst zu tun. Und dann war es das auch schon wieder. 

In meinen Augen haben die Autoren eine großartige Möglichkeit verpasst. Denn wie gesagt, die Idee dahinter wäre fünf Sterne wert, doch die Umsetzung hat es zunichte gemacht.

Der Schlüssel zu einer wunderbaren Geschichte

James Scott Bell erzählt gerne. So viel zum negativen (1 Stern Abzug), denn wenn man sich durch die ersten 30% des Buches geblättert hat, offenbart sich der Mehrwert dieses Buches.
Die Zielgruppe sind angehende und teils sogar erfahrene Autoren, die sich weiterbilden wollen.
Die Tipps zur Gliederung sind absolut empfehlenswert. Selbst, wenn man als Autor eine Geschichte bereits fertig hat, sollten mit diesen Tipps die letzten Prozente herausgeholt werden, damit sich die eigenen Bücher als sogenannte "Pageturner" erweisen können.

Die Praxisbeispiele sind perfekt gewählt und verdeutlichen seine Thesen für eine perfekte und spannende Gliederung eines Romans.

Sollte jeder Autor gelesen haben!

Great advice on how to organize your writing life

Full of hands-on device of how to organize your writing life and deliver more and better books. Chapters about time management, committment, self-pub vs. traditional publishing, what to do when you go the self-publishing route (including doing novellas and short stories) and how to stay with your butt in your chair make for a compelling and practical read.
Loved chapter 24, "Make a Life, not just a Living", which is often overlooked by many up and coming writers.

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