Rezension zu "American Warrior" von James Snyder
"American Warrior“ von James Snyder handelt von einem Mann namens Paul Brett und beginnt um 1960 mit dessen Kindheit. Schon als kleiner Junge ist Paul seinem brutalen Vater hilflos ausgeliefert, später nehmen ihn die Kinder der Nachbarschaft als Opfer und auch die Hilfe eines Fremden bringt ihm nicht in ein positiveres Leben.
Für mich war dieses Buch befremdlich und schockieren zu gleich. Selten bin ich so tief in das Leben eines Menschen eingetaucht und habe gleichzeitig eine innere Distanz zu der Hauptperson halten müssen. Denn dieses Buch ist schwere Kost für die Seele – wobei man als Leser ja noch Glück hat, es nur zu lesen, während Paul Brett es erlebt.
Seite für Seite habe ich mich durchgearbeitet und nicht oft gefragt, warum ich mir das antue. Doch Paul Brett lies mich einfach nicht los. Egal welchen Schicksalsschlag er erlitt, ich hatte immer die Hoffnung, es müsse besser werden.
Ich gebe zu, ein Happyend hatte ich nicht wirklich erwartet, nur einen Silberstreif am Horizont. Etwas, das diesem gebeutelten Menschen ein wenig Sonnenschein und Glück ins Leben bringt.
Für mich ein schwere Kost und gleichzeitig die Erkenntnis, dass Vietnam für jeden Beteiligten ein Desaster war. Das war mir bislang noch nie so vor Augen geführt worden.
Ein sehr gut geschriebenes Buch, dessen Geschichte einen nachts in die Träume folgen kann und man nur sehr schwer aus den Gedanken wieder herausbekommt.