Jamie Ford

 4,1 Sterne bei 120 Bewertungen
Autor*in von Die chinesische Sängerin, Keiko und weiteren Büchern.
Autorenbild von Jamie Ford (©Laurence Kim / Quelle: Berlin Verlag)

Lebenslauf von Jamie Ford

Jamie Ford ist ein amerikanischer Autor mit chinesischen Wurzeln. Er wuchs in der Nähe von Seattles Chinatown auf und wurde zunächst von seiner Familie »Ji Mai« genannt, was bald zu »Jamie« wurde. Der Bestseller »Keiko« ist seine erster Roman, dem nun mit »Die chinesische Sängerin« sein zweiter folgt. Jamie Ford lebt mit seiner Frau und sechs Kindern in Montana, USA.

Alle Bücher von Jamie Ford

Cover des Buches Die chinesische Sängerin (ISBN: 9783833310256)

Die chinesische Sängerin

 (60)
Erschienen am 10.08.2015
Cover des Buches Keiko (ISBN: 9783833309526)

Keiko

 (55)
Erschienen am 12.05.2014
Cover des Buches Keiko (ISBN: 9783898138284)

Keiko

 (0)
Erschienen am 01.04.2009
Cover des Buches Hotel on the Corner of Bitter and Sweet (ISBN: 9780749010720)

Hotel on the Corner of Bitter and Sweet

 (3)
Erschienen am 27.02.2012
Cover des Buches Songs of Willow Frost (ISBN: 9780749014681)

Songs of Willow Frost

 (1)
Erschienen am 01.06.2014
Cover des Buches Love And Other Consolation Prizes (ISBN: 9780749022808)

Love And Other Consolation Prizes

 (0)
Erschienen am 12.09.2017

Neue Rezensionen zu Jamie Ford

Cover des Buches Die chinesische Sängerin (ISBN: 9783827011848)
winter-chills avatar

Rezension zu "Die chinesische Sängerin" von Jamie Ford

Von der Suche nach Liebe und Vergebung
winter-chillvor 6 Jahren

Von der Suche nach Liebe und Vergebung: Vor dem Hintergrund der Großen Depression im Seattle der 1920er und 30er Jahre erzählt Jamie Ford die Geschichte zweier Menschen, die das Schicksal auseinandergerissen hat. Im Mittelpunkt der Handlung steht zum einen der 12-jährige William Eng, ein amerikanischer Junge chinesischer Abstammung. Seit Jahren lebt er im Waisenhaus. Eines Tages erkennt er seine Mutter auf der Kinoleinwand wieder und reißt aus dem Waisenhaus aus – er muss sie finden, koste es was wolle. Denn er hat nie aufgehört, an ihrer Liebe zu zweifeln. Auf der anderen Seite erzählt Jamie Ford aber auch die Geschichte der schönen Sängerin Willow Frost und wie es dazu kam, dass sie ihr Kind ins Waisenhaus gegeben hat.

In „Die chinesische Sängern“ geht es aber nicht nur um die dramatische Suche eines Jungen nach seiner Mutter – Jamie Ford skizziert auch sehr treffend und realistisch das Bild der Gesellschaft zu jener Zeit. Nach der Weltwirtschaftskrise von 1929 wurden in den USA tausende Kinder von ihren völlig verarmten Eltern in die Obhut von Waisenhäusern gegeben. Die Armut der Bevölkerung, die Trostlosigkeit und auch den harten Alltag im Waisenhaus schildert Ford so echt, dass sie der Geschichte die richtige Atomsphäre geben. Auch die Verhältnisse in Chinatown – insbesondere die Rolle der Frau – werden natürlich in diesem Roman beleuchtet. Ein weiteres Thema ist das Entstehen der Filmindustrie.

Die Geschichte um Willow und ihren Sohn William ist durchaus interessant, berührend und dramatisch – ein absolutes Lesehighlight war der Roman für mich aber trotzdem nicht. Dafür war mir der Aufbau des Buches zu wenig spannend. Außerdem ist Ford kein großer Stilist – seine Sprache ist recht einfach und glatt. In der Summe war mir der Roman zeitweise auch etwas zu kitschig, fast schon gefühlsbesoffen – also schlicht und einfach zu amerikanisch.

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Cover des Buches Keiko (ISBN: 9783833307676)
Barbara62s avatar

Rezension zu "Keiko" von Jamie Ford

Eine ganz besondere Liebesgeschichte
Barbara62vor 6 Jahren

Wenn man ein Lieblingsbuch erneut liest, besteht immer die Gefahr einer Enttäuschung. Bei Keiko, dem Debütroman des US-Amerikaners Jamie Ford aus dem Jahr 2009, ist es mir zum Glück nicht so ergangen, und ich war genauso berührt und gefangen wie beim ersten Lesen vor einigen Jahren.

Aus der Sicht eines auktorialen Erzählers erfahren wir die Lebens- und Liebesgeschichte des Amerikaners chinesischer Herkunft Henry Lee, der 1986 vor Kurzem nach glücklicher Ehe seine Frau Ethel verloren hat. Bei einem Spaziergang durch Seattle beobachtet er, wie das an der Grenze zwischen chinesischem und japanischem Viertel gelegene und seit Kriegsende aufgegebene Hotel Panama zu neuem Leben erwacht. Seine Gedanken wandern zurück ins Jahr 1942, als er mit zwölf Jahren zum ersten Mal dort war.

Zu dieser Zeit war Henry der einzige asiatische Stipendiat einer weißen Eliteschule, ein gemobbter Außenseiter. Mit seinen Eltern konnte er nicht darüber reden, zu stolz waren sie darauf, dass ihr Sohn ein echter Amerikaner geworden war, und er war abgrundtief einsam. Das änderte sich, als mit der Japanerin Keiko eine zweite Asiatin an die Schule kam. Die beiden Jugendlichen wurden unzertrennlich, erlebten ihre erste Liebe und streiften zusammen durch die Jazz-Szene Seattles, immer darauf bedacht, die Verbindung vor Henrys Vater, der die Japaner hasste, geheim zu halten. Doch nach dem Angriff auf Pearl Harbor, als die Amerikaner alle Japaner internierten, wurden auch Keiko und ihre Familie in ein Lager gebracht, und so sehr Henry sich auch bemühte, verlor er sie doch aus den Augen.

Mir ist dieser Roman, der so sensibel und still eine wunderschöne lebenslange Liebesgeschichte und zwei schwierige Vater-Sohn-Beziehungen (zwischen Henry und seinem Vater bzw. Henry und seinem Sohn) erzählt, sehr ans Herz gegangen. Ist er ein wenig kitschig? Wenn ja, so hat es mich in keinem Moment gestört. Vielmehr habe ich Keiko, im Original Hotel on the Corner of Bitter and Sweet, als Zeugnis über ein Leben zwischen verschiedenen Kulturen und über Ausgrenzung gelesen, als zeitgeschichtlichen Bericht aus dem Zweiten Weltkrieg in den USA und als Suche eines überaus sympathischen Protagonisten nach seiner Identität.

 

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Cover des Buches Keiko (ISBN: 9783833307676)
FabAustens avatar

Rezension zu "Keiko" von Jamie Ford

Jamie Ford - Keiko
FabAustenvor 7 Jahren

Seattle, in den Vierziger Jahren:

Henry ist der einzige chinesische Junge an seiner Schule. Sein Vater ist sehr streng, aber auch sehr stolz darauf, dass sein Sohn eine bessere Bildung als er genießen kann. Deshalb erzählt Henry ihm lieber nicht, wie schwer es ihm die anderen Schüler machen, wie sie ihn verspotten und schlagen. Sein Vater ist auch viel zu sehr damit beschäftigt, den Krieg zwischen China und Japan zu verfolgen, als sich mit seinem Sohn auseinanderzusetzen. Eines Tages kommt Keiko an Henrys Schule. Sie fassen schnell Sympathie und verbringen viel Zeit miteinander, obwohl Henry sich damit gegen seinen Vater auflehnt. Angesicht des Krieges zwischen den USA und Japan werden die Repressionen gegen die japanischen Bewohner Seattles immer stärker. Schließlich wird sogar das japanische Viertel, in dem Keikos Familie lebt, umgesiedelt. Henry muss sich entscheiden, wem seine Loyalität gilt. 

Jamie Ford erzählt eine Variante des klassischen Stoffs „Romeo und Julia“. Angesiedelt ist sie vor dem Hintergrund der realen historischen Ereignisse um Pearl Harbour und der Internierung japanischer US-Bürger. Ein aufschlussreiches und interessantes Kapitel der Geschichte, das mehr Beachtung finden sollte. Fords Roman bietet demnach sicherlich vielen Lesern Neuland.

Erzählt werden die Ereignisse von einem auktorialen Erzähler, der jedoch Henrys Perspektive einnimmt. So lernt der Leser zwar dessen Gefühlwelt kennen, aber nicht die der anderen Figuren. Es ist der Erzählperspektive von außen geschuldet, dass die Beweggründe von Henrys Eltern nicht allzu viel Raum gegeben wird. Leider ist auch die tiefe Verbundenheit zwischen Henry und Keiko nicht in allen Teilen fundiert. Zwar lässt sich nachvollziehen, wie und warum sie zusammenfinden, aber nicht warum diese Verbundenheit über solch eine lange Zeit trägt. Oder liegen die Gründe dafür schlicht in dem Umstand, dass man immer dem hinterher trauert, das man nicht haben kann? Dafür kann der Roman mit seinen Figuren wuchern. Der Leser schließt Henry, Keiko und ihren gemeinsamen Freund, Jazz-Trompeter Sheldon, schnell ins Herz.

Es gibt zwei Erzählstränge, die zwischen den Vierziger Jahren und dem Jahr 1986 hin und her springen. Dadurch ist es möglich, verschiedene Themen sowohl aus der Sicht des jungen Henrys als auch der des reiferen Henrys zu beleuchten. Und es werden zahlreiche Themen behandelt. Dazu gehören familiäre Beziehungen, Loyalitäten, der Tod, das Leben zwischen/mit verschiedenen Kulturen sowie die Auswirkungen von Vorurteilen, Diskriminierung und Krieg. Außerdem erhält der Leser Informationen, die erst im jeweils anderen Erzählstrang ihre volle Bedeutung offenbaren. So entsteht eine weitere spannende Erzählebene.

Der Sprachstil ist bildhaft und sensitiv. Henrys Gefühlswelt sowie die kleineren und größeren (politischen und gesellschaftlichen) Zusammenhänge werden sehr nachvollziehbar geschildert.

Die Handlung entwickelt sich wie ein langer ruhiger Fluss, auch wenn sie mitunter dramatische Züge annimmt. Der Leser wird besonders zum Ende hin emotional gefordert, allerdings entstehen gerade hier auch ein paar Längen. Darüber hinaus wirkt das Geschehen zwar über weite Strecken authentisch, doch andererseits gibt es das ein oder andere Ereignis, dass ein wenig konstruiert oder vorhersehbar anmutet. 

Insgesamt ist
Keiko eine gefühlvolle Erzählung, welche sowohl die Auswirkungen von Vorurteilen als auch von historischen Umwälzungen auf den Einzelnen und seine Beziehungen sehr einfühlsam nachvollzieht.

Kommentare: 2
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Gespräche aus der Community

Ein Waisenjunge auf der Suche nach seiner Mutter...

Der amerikanische Autor Jamie Ford hat mit "Die chinesische Sängerin" einen bewegenden Roman über den Waisen William Eng geschrieben, der alles versucht, um seine Mutter wiederzufinden, an deren Liebe er noch immer fest glaubt. Jamie Ford entführt seine Leser in die Welt von William Eng, in das Seattle der Dreißiger Jahre, und verstrickt dabei geschickt Fiktion mit dem realen Leben zur Zeit der Handlung in Seattle.

Mehr zum Inhalt:

Seit dem Tag, an dem der leblose Körper seiner Mutter aus dem Haus getragen wurde, lebt William Eng im Waisenhaus. Als er im Kino die schöne Sängerin Willow Frost sieht, ist er überwältigt. Täuschend ähnlich sieht sie seiner Mutter. Entschlossen, den fernen Filmstar aufzuspüren, läuft er fort, schlägt sich auf den Straßen Seattles durch, sucht sie in Theatern und Lichtspielhäusern. Er muss Willow Frost finden. Er muss beweisen, dass sie seine Mutter ist, und endlich erfahren, was damals passierte.

Zur Leseprobe

Mehr zum Autor:
Jamie Ford ist ein amerikanischer Autor mit chinesischen Wurzeln. Er wuchs in der Nähe von Seattles Chinatown auf und wurde zunächst von seiner Familie »Ji Mai« genannt, was bald zu »Jamie« wurde. Der Bestseller »Keiko« ist sein erster Roman, dem nun mit »Die chinesische Sängerin« sein zweiter folgt. Jamie Ford lebt mit seiner Frau und sechs Kindern in Montana, USA.

Gemeinsam mit Bloomsbury Berlin vergeben wir 25 Leseexemplare von "Die chinesische Sängerin" von Jamie Ford für eine Leserunde*.

Wenn ihr mitlesen möchtet, verratet uns einfach, welcher Filmstar euch am meisten fasziniert und warum!

*Im Gewinnfall verpflichtet ihr euch zur zeitnahen Teilnahme am Austausch in allen Leseabschnitten und dem Schreiben einer abschließenden Rezension.
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Letzter Beitrag von  Tigerbaervor 9 Jahren

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auf 26 Merkzettel

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