Cover des Buches Das Mandala des Dalai Lama (ISBN: 9783404151288)
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Rezension zu Das Mandala des Dalai Lama von Jamyang Norbu

Stark begonnen, noch stärker nachgelassen

von Stefan83 vor 13 Jahren

Rezension

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Stefan83vor 13 Jahren
In Jamyang Norbus Roman Das Mandala des Dalai Lama" wird endlich das Geheimnis um Sherlock Holmes' verschollene Jahre gelöst. Die Geschichte setzt 2 Monate nach Holmes' Sturz bei den Reichenbach-Fällen ein und beginnt in Bombay. Mithilfe des Inders Hurree Chunder Mookerje, der beim Geheimdienst arbeitet und aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird, löst Holmes einen blutigen Fall im Taj-Mahal-Hotel. Norbu hält sich hier strikt an Doyle und es gelingt ihm ausgezeichnet die Eigenschaften des großen Detektivs einzufangen. Er verweist desöfteren auf frühere oder spätere Fälle, womit der Roman eine hohe Authentizität erhält. Nun wissen wir z.B. worauf Dr. Watson anspricht, wenn er in dem Fall Das goldene Pincenez", die widerwärtige Geschichte mit dem roten Blutegel erwähnt." Auch Colonel Moran, ein Anhänger Moriartys, taucht auf und zwingt Holmes zur Flucht in den Himalaja. Bis hierhin ist das Buch ein wirklich schillerndes, gebildetes und kunstvolles Werk, dass Doyles Ton genau trifft. Doch nun wird der Plot zusehends verwirrender: Moriarty ersteht plötzlich von den Toten auf und es kommt heraus, dass er in Wirklichkeit ein abtrünniger tibetanischer Lama mit mentalen Kräften ist. Und nicht genug: Holmes selbst ist ebenfalls die Inkarnation eines tibetanischen Mönchs und besitzt ähnliche Fähigkeiten. Es kommt was kommen muss. In einem Sci-Fi-ähnlichen Showdown bekämpfen sich die beiden Erzfeinde mit Flammen und Energieschilden bis auf den Tod. Spätestens hier dreht sich jedem Holmes-Fan der Magen um. Man sieht den großen Detektiv plötzlich mit völlig anderen Augen und das Bild des englischen Gentleman, der mithilfe seines Verstands Fälle löst, ist nun erst einmal völlig zerstört. Insgesamt hat Norbu mit seinem Werk den Anhängern von Sherlock Holmes sicher keinen Gefallen getan und allein die gute erste Hälfte des Buchs, rettet sein Werk vor einer noch schlechteren Wertung.
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