Was mich durch INRIMI getragen hat war nicht so sehr die Handlung sondern die hervorragend gezeichneten Figuren. Sie sind mal mürrisch, mal verschmitzt, in jedem Fall aber zutiefst menschlich – mögen sie nun dem Volk der Menschen, Zwerge oder Elbarien angehören.
Dabei ist jede Figur verstrickt in ihr eigenes, persönliches Schicksal, und ihre Lebenslinien berühren sich im Verlauf der Handlung und trennen sich auch wieder.
Konflikte gibt es reichlich, aber es sind die Momente der Ruhe, in der die bunte, stinkende und von Leben strotzende Welt Brindirions ihren ganzen Charme entfaltet.
In wundervoller, ja oft poetischer Sprache formt der Autor eine Welt, die sich deutlich abhebt vom Gewohnten. Denn in INRIMI sind die Hauptpersonen keine Helden, die sich einem dramatischen Schicksal stellen. Es sind Fußsoldaten: Einfache Kämpfer, die sich nicht um höhere Ziele scheren, sondern einfach nur überleben wollen. Die versuchen, mit derben Späßen und inniger Freundschaft ihrem Leben einen wenig Freude abzugewinnen. Denn der Tod kann schon hinter dem nächsten Grasbüschel lauern und immer ist er blutig und voller Dreck.
Jan-Patrick Wiezorek zieht seine Leser in eine Welt, in der Raum ist für poetische Gedanken, für herrlich Skurriles, für Melancholisches.
Meine Empfehlung: Das Buch aufschlagen, lesen, sich verzaubern lassen!