Jan Aschen

 3,1 Sterne bei 7 Bewertungen

Lebenslauf

Jan Aschen, geboren 1973, befasst sich beruflich mit dem Verstehen chinesischer Verbraucher und versucht zu ergründen, warum sie tun was sie tun. Privat fragt er sich, ob Chinesen nicht einfach komplett irre sind und ob er sie nun umarmen oder erwürgen möchte. Er lebt seit 2010 mit seiner Frau und einer beängstigenden Anzahl von Haustieren in Schanghai.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Jan Aschen

Cover des Buches Überleben unter 1,3 Milliarden Irren (ISBN: 9783453602779)

Überleben unter 1,3 Milliarden Irren

 (7)
Erschienen am 10.02.2014

Neue Rezensionen zu Jan Aschen

Cover des Buches Überleben unter 1,3 Milliarden Irren (ISBN: 9783641108861)
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Rezension zu "Überleben unter 1,3 Milliarden Irren" von Jan Aschen

überhebliche Sicht eines Europäers auf China
Primrosevor 3 Jahren

 

Jan Aschen arbeitet in der Werbebranche und zieht beruflich nach Chinas Metropole Shanghai. Schnell wird deutlich, dass die Uhren in Shanghai schneller ticken als in den deutschen Großstädten. In seinem Buch „Überleben unter 1,3 Milliarden Irren“ beschreibt er, wie das Leben in einer der größten Städte Chinas ist: laut, bunt – und etwas verrückt.

Da ich selbst mehrere Jahre lang in China gearbeitet habe und auch viele Male Shanghai besucht habe (zuletzt 2019), war ich erfreut, ein Buch über eben diese Stadt zu lesen und in Erinnerungen zu schwelgen. Leider gelingt es Jan Aschen nur bedingt, ein realistisches Bild der Stadt zu zeichnen. Stattdessen bedient er viele Vorurteile über Chinesen, die so nicht unbedingt richtig sind, so redet er zum Beispiel immer wieder übers Hunde essen dort und impliziert so das falsche Bild, als wäre dies in China ein gängiges und verbreitetes Gericht. Aschen scheint zwiegespalten zu sein vom Reich der Mitte und zeigt dies deutlich: Einerseits betont er, wie glücklich er sich schätzen darf, in China zu leben und zu arbeiten und kritisiert die anderen Ausgewanderten, die sogenannten „Expats“, welche sich in den deutschen Communitys gemeinsam über das Leben in China echauffieren. Andererseits tut er eben dies in seinem Buch – sich immer und immer wieder über die gleichen Dinge aufregen. Im Buch wiederholt er mehrere Dinge, die ihm am chinesischen Alltag aufgefallen sind, so als wollte er sicherstellen, dass auf den letzten Seiten auch wirklich jeder Leser verstanden hat, dass das Überqueren einer Straße in Shanghai lebensgefährlich und die Stadt an sich überaus hässlich sei.

Die einzig guten Dinge, die er der Stadt/ dem Land abgewinnt: Aschen hebt positiv hervor, dass man in China überall rauchen darf, auch in ausgewiesenen Nichtraucherbereichen (er ist selbst Raucher, wie er schreibt), was ihm nicht gerade Sympathiepunkte einbringt. Zudem betont er, wie schön die Stadt zumindest bei Nacht aussieht, wenn überall die Lichter angegangen sind, wie günstig man Bier trinken und in Restaurants essen kann und wie superpraktisch es ist, dass man sich ein Dienstmädchen für ein paar wenige Euros im Monat anheuern kann. Soll das alles sein?

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass China so viel mehr bietet als günstige Hausangestellte und billige Besäufnisse. Schade ist, dass aber gerade diese beiden Punkte repetitiv hervorgehoben werden und sich Aschen immer wieder damit brüstet, seine Hausangestellte im Gegensatz zu den anderen ach so überheblichen Expats gut zu behandeln.

Das Buch lässt sich recht schnell lesen, hätte aber aufgrund der Wiederholungen auch ruhig halb so dick sein können. An wenigen Stellen sind ein paar lustige Elemente eingebaut, an mehreren Stellen ist zu erkennen, dass der Autor zumindest lustig sein wollte.

Leider kann ich dieses Buch nicht weiterempfehlen.

Cover des Buches Überleben unter 1,3 Milliarden Irren (ISBN: 9783641108861)
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Rezension zu "Überleben unter 1,3 Milliarden Irren" von Jan Aschen

Überhaupt nicht mein Fall
lord-byronvor 10 Jahren

Jan Aschen und seine Frau wandern aus nach China. In Schanghai lebt er in einem abgeschotteten Ausländerviertel dem so genannten Expat-Compound und hat einen Job in der Werbebrache. In seinem Buch schreibt er über sein Leben in der neuen Umgebung und über die großen Unterschiede zwischen China und Deutschland. Er amüsiert sich über die Fälscherwut der Chinesen, dem billigen aber manchmal fragwürdigen Essen, den Taxifahrern und ihrem rasanten Fahrstil und den wahnsinnig hohen Preisen für westliche Produkte. 

Ganz so begeistert hat mich dieses Buch nicht. Jan Aschen lebt abgeschottet in einem Viertel in dem nur Ausländer leben, er spricht so gut wie kein chinesisch, weil es ihm zu schwierig ist, kauft in westlichen Supermärkten ein und behauptet dann mitten im Geschehen zu sein? Das finde ich mehr als fragwürdig. Sein Haus ist im westlichen Stil ausgestattet, seine Freunde kommen fast alle aus Deutschland oder zumindest werden chinesische Freunde nie erwähnt. 

Anders seine Frau, die sich Mühe gibt chinesisch zu sprechen und eine Weltmeisterin im feilschen ist, wo Jan lieber total überteuerte Preise zahlt. Er belacht die Arbeitsmethoden der Chinesen, behauptet Schanghai hätte keine Sehenswürdigkeiten, sei tagsüber total hässlich und nur nachts zu ertragen. Ich frage mich wirklich, warum der Autor unbedingt dort leben möchte. Denn eigentlich lebt er ja nicht viel anders als in Deutschland. Nur, weil das Essen so billig ist? Oder man Dinge zu Essen bekommt, die man auf der westlichen Speisekarte nicht findet?

Irgendwann gehen Herrn Aschen dann seine Anekdötchen aus und vieles wird nur noch wiederholt. Außerdem protzt er sehr mit seinem Alkoholkonsum, was ich nicht gerade toll finde. Das einzig Gute an dem Buch ist der tolle Schreibstil, der sich leicht und flüssig lesen lässt. Ich finde, dass das Buch  total überbewertet wird und kann leider nur 2 von 5 Punkte vergeben. Mir hat es  gar nicht gefallen und witzig fand ich es auch nicht. Aber wie immer: Bildet euch eine eigene Meinung. 

© Beate Senft                              

Cover des Buches Überleben unter 1,3 Milliarden Irren (ISBN: 9783641108861)
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Rezension zu "Überleben unter 1,3 Milliarden Irren" von Jan Aschen

Asiatische Realitäten
Babschavor 10 Jahren

Der Autor lebt mit seiner Frau aus beruflichen Gründen seit nunmehr drei Jahren in Schanghai und erzählt in launigen Worten von seinem täglichen (Über)leben in einer Welt, die dem Westeuropäer weitgehend fremd und verschlossen bleibt. Der Leser taucht ein in die quirlige, durchgeknallte Welt eines riesigen Molochs mit oftmals unverständlichen, teils gefährlichen und abstoßenden kulturellen Sitten, Eß- und Kommunikationsgewohnheiten und vielem mehr. Und er erfährt, wie ein unbedarftes Paar aus Hessen sich nach und nach hier durchbeißt und irgendwie auch die vereinzelt durchaus vorhandenen besonderen bis liebenswerten Seiten dieser Gesellschaft und ihrer Menschen kennen- und schätzen lernt.

Ein interessantes Buch aus dem Leben, das einen guten Einblick in eine fremde Kultur bietet und vor allem durch den Wortwitz und die gut gelaunte Erzählweise des Autors überzeugt. 

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