Gleich vorweg, ich schätze Jan Becker sehr. Das erste Mal bin ich im begegnet als er sich noch mit den Schatten eines mystischen Mentalisten umgab. Und das enorm erfolgreich. Heute begegnet mir Jan Becker als klarer und solider Hypnotherapeut an dem nur noch wenig an den magischen Mentalisten erinnert, wie ich ihn einmal kannte. Irgendwo zwischen Hypnose, Zauberei und Mentalmagie scheint es, dass er heute seinen Platz sucht – und noch nicht gefunden hat.


So liest sich auch sein Buch: „Das Geheimnis der Intuition“. Ein Tag nach Veröffentlichung kam es mit einem signalroten Aufkleber: Bestseller bei mir an. So nun noch gespannter auf den Inhalt, wuchs zwar mit jeder Seite meine Überzeugung, dass dieses Buch bestimmt sich aller bestens verkaufen wird, nur auf den Inhalt färbte diese nicht ab. Statt klar die Geheimnisse rund um die Intuition zu lüften, mystifiziert Jan Becker einfache Hirnmechanik mehr als es dem Thema gut tut. Perfekt abgestimmt auf seine Bühnenshow scheint das Buch zu sein, wenig erhellend aber, will man dem Geheimnis Intuition (sofern es überhaupt eines ist) wirklich auf die Spur kommen. Hätt er sein Buch: „173 Tipps aus der Hypnotherapie um entspannt durch den Alltag zu kommen!“ genannt, hätte ich ihm sofort 5 Sterne gegeben. Nur das ist es nicht. Seitenweise angerissene Meditations- und Tranceeinleitungen, die allesamt sicherlich Spaß machen auszuprobieren, nur mit der eigenen Intuition hat diese wenig zu tun.
Mein Fazit: Ein schönes Buch, rund um alltagstaugliche Tipps aus der Hypnotherapie. Nur wer handfestes, klares und erklärendes zur Intuition erwartet, geschweige denn eine Anleitung, seine Intuition zielführend zu trainieren, der greift mit diesem Buch leider daneben. Eine bessere Empfehlung wäre dann wohl eher das Werk von Daniel Kahneman.