Rezension
Anfang Mai, im finnischen Turku fällt der letzte Schnee. Kimmo Joentaa wird gleich zwei Mal gerufen: an einen Unfallort,
an dem eine Elfjährige durch einen Unbekannten ums Leben gekommen ist, und an einen Tatort, an dem zwei unbekannte Tote auf einer Parkbank liegen, als würden sie schlafen. Für den Vater des bei dem Unfall verstorbenen Mädchens wird Kimmo Joentaa zum Begleiter in der Trauer, während er gleichzeitig daran arbeitet, die Unfallflucht und den Doppelmord aufzuklären. Die Ermittlung führt Joentaa in ein fatales Beziehungsgeflecht, das Menschen, die ursprünglich nichts verband, schicksalhaft zusammengeführt hat: einen Architekten, der den festen Glauben an die Symmetrie des Lebens verliert, einen Schüler, der unaufhaltsam auf einen Amoklauf zusteuert, eine junge Frau, die versucht, der Armut zu entkommen, und einen Investmentbanker, der sich im Dickicht seines Doppellebens verliert. Als Kimmo Joentaa die Linien, die diese Menschen verbinden, schließlich zu erkennen beginnt, ist es fast zu spät. Und erst dann begreift er, dass seine große Aufgabe nicht die Suche nach einem Doppelmörder ist, sondern eine, die ihm noch bevorsteht …
Die Personen glaubhaft und realitätsnah beschrieben. Dann gibt es den dritten Handlungsstrang „in einer anderen Zeit, an einem anderen Ort“, der in hastigen Dialogen auf einem Amoklauf zu steuert. Fast bis zum Schluss bleibt unklar, wie Wagner gedenkt, hier Verknüpfungen zu den anderen Handlungen herzustellen. Schlussendlich gibt es „zur selben Zeit, in einer Geschichte, die nicht erzählt wird“, mit denen der Erzähler aber die nötige Aufklärung liefert.
Kann das Buch nur empfehlen.