Jan Fleischhauer

 3,7 Sterne bei 48 Bewertungen

Lebenslauf

Jan Fleischhauer, geboren 1962 in Hamburg, Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie, danach Besuch der Henri-Nannen-Schule von Gruner + Jahr. Seit 1989 Redakteur beim SPIEGEL in wechselnden Funktionen, darunter stellvertretender Leiter des Wirtschaftsressorts und stellvertetender Leiter des Hauptstadtbüros. Von 2001 bis 2005 Wirtschaftskorrespondent in New York. Seit September 2008 Autor des SPIEGEL in Berlin.

Alle Bücher von Jan Fleischhauer

Cover des Buches Unter Linken (ISBN: 9783499624780)

Unter Linken

 (34)
Erschienen am 02.08.2010
Cover des Buches Alles ist besser als noch ein Tag mit dir (ISBN: 9783328103431)

Alles ist besser als noch ein Tag mit dir

 (6)
Erschienen am 12.11.2018
Cover des Buches How dare you! (ISBN: 9783328108085)

How dare you!

 (4)
Erschienen am 11.07.2022
Cover des Buches Der Schwarze Kanal (ISBN: 9783499629754)

Der Schwarze Kanal

 (3)
Erschienen am 11.04.2012
Cover des Buches SPIEGEL E-Book: Willy Brandt (1913-1992) (ISBN: B00GO2TV12)

SPIEGEL E-Book: Willy Brandt (1913-1992)

 (1)
Erschienen am 14.11.2013

Neue Rezensionen zu Jan Fleischhauer

Cover des Buches How dare you! (ISBN: 9783328108085)
Dr_Ms avatar

Rezension zu "How dare you!" von Jan Fleischhauer

In der Krise zeigt sich, wer tatsächlich den Mut hat, eigenständig zu denken
Dr_Mvor 2 Jahren

Liest man die in diesem Buch gesammelten Kolumnen von Jan Fleischhauer, dann muss man oft schmunzeln. Man erfreut sich an der Eloquenz seiner Ausführungen und an seiner beißenden Ironie gegenüber meistens linken Zeitgenossen, die sich für die Inkarnation des Fortschrittes halten und nicht merken, wie lächerlich ihr ganzes von Selbstlob und Selbstgerechtigkeit triefendes Gehabe eigentlich ist.

Soweit so gut. Leider zeigt sich gerade jetzt in einer dramatischen Krise, dass Fleischhauer auch nur zur allgemeinen Meute des deutschen Journalismus gehört, die treuherzig oder aus Überzeugung auf der markierten Hauptstraße deutscher Einheitlichkeit dahintraben. Ohne die Fähigkeit zur ergebnisoffenen Analyse und ohne den Willen, tatsächlich hinter die Vorgänge sehen zu wollen. Ohne den Versuch, die ganze Geschichte verstehen zu wollen und ohne den Mut, sie vielleicht auch so aufzuschreiben, wie sie tatsächlich ist. Das ist feige, aber letztlich verständlich.

Rückwärts gesehen, sind seine Kolumnen aus diesem Buch eine journalistische Spitzenleistung. Aber es brauchte keinen besonderen Mut, sie zu verfassen. Aber immerhin hat sich Fleischhauer damit seine eigene Marke aufgebaut. Man kann tief fallen, wenn man aus dem deutschen Gleichschritt erheblich ausschert. So gesehen hat Fleischhauer das in Wirklichkeit nie getan. Zum Vorwurf kann man ihm das nicht machen, wohl aber konstatieren.

Cover des Buches How dare you! (ISBN: 9783827501400)
Meteorits avatar

Rezension zu "How dare you!" von Jan Fleischhauer

Arg provokative Kolumnensammlung über aktuelle gesellschaftliche Debatten
Meteoritvor 3 Jahren

Jan Fleischhauer kannte ich zum Zeitpunkt des Buchkaufs tatsächlich gar nicht. Weder aus Film, Fernsehen oder seinen Büchern kannte ich Beiträge von ihm, auch seine Kolumnen waren mir nicht geläufig. Tatsächlich bin ich auf das Buch eher zufällig gestoßen und der provokante Titel erhaschte direkt meine Aufmerksamkeit. "How dare you!" lautet der Titel seiner Kolumnen-Sammlung, in der Fleischhauer eine Auswahl seiner "besten" Kolumnen präsentiert, die in den letzten Jahren im Spiegel oder im Focus in der Rubrik des "schwarzen Kanals" erschienen sind.

"Manche Leute sammeln Diskriminierungen wie andere Panini-Karten. Je mehr sie davon haben, umso besser fühlen sie sich. Man spricht von Mehrfachdiskriminierungen" S. 93 

Direkt aufgefallen sind mir zweierlei Dinge: Erstens, seine eloquente Art, sich wortgewandt auszudrücken und metaphorisch zu formulieren und zweitens, eine starke Abneigung gegenüber linker Politik, dich sich über das ganze Buch erstreckt. Fleischhauer, der sich scheinbar ordentlich von den Linken auf den Schlips getreten fühlt, war derweil selbst in seiner Jugend bekennender Linker, bevor er sich dem Konservatismus zuwandte. Besonders zu stören scheint ihm die, wie er es ausdrückt, linke Meinungsignoranz, die fehlende kritische Debatte und Diskurs bzgl. Gendern, Cancel Culture und allgemein, wie viel Hass und Schwarmdummheit im Netz existiert.

"Demokratische Wandlung setzt allerdings voraus, dass politisch Versprengten erlaubt wird, sich zu besinnen. Man kann Menschen auch in die Selbstradikalisierung treiben. Man muss ihnen nur immer wieder sagen, dass man sie für den letzten Dreck hält." S. 114

Zudem kann man den Stil des Autors als radikal bezeichnen, zwar besonders gegen links-grün, aber generell gegen alle in den Medien oder der Gesellschaft vorherrschenden Meinungen. Dabei finde ich Fleischhauers Provokationen zugleich in Teilen übertrieben, in anderen aber definitiv passend und interessant. Auch wenn ich viele Passagen und Meinungen von ihm nicht teile, finde ich seine Art, momentan vorherrschende gesellschaftliche Diskussionen in einem anderen Licht zu beleuchten und die Absurdität anfänglich sinnvoller Impulse und Veränderungen hervorzuheben.

Während des Lesens, habe ich mir auch das ein oder andere Video von ihm angeschaut. Während er in manchen Talkshows oder Videobeiträgen stark belesen und meinungsstark rüberkommt, glich er in Thilo Jungs Interview mit seinen Aussagen wirr und zusammenhangslos. Zusätzlich ist noch ein Kurz-Film über sein anderes Buch "Unter Linken" erschienen, welchen ich noch nicht beurteilen kann.

"Wir sind eine Gesellschaft unter permanenten Entschuldigungszwang. Irgendjemand fühlt sich immer beleidigt, sodass man aller Welt versichern muss, wie sehr es einem leidtue, welches Unrecht ihm und seinesgleichen widerfahren sei. Niemand sagt, reiß dich zusammen, deal with it, weine woanders. So etwas zu sagen gilt als unschicklich und schrecklich unsensibel" S. 233

Als Fazit hat mir diese Kolumnen-Sammlung des Autors gut gefallen. Er versteht es, politische Diskussionen sehr eloquent ins Absurde zu ziehen. Vielmals bedient er sich auch stupiden Klischees und lässt seine eigene politische Meinung (CSU-gerichtet) stark raushängen (was für eine Kolumne auch völlig in Ordnung ist). Für Leser, die aktuelle Debatten aus anderen Perspektiven und eine gänzlich andere Wahrnehmung kennenlernen wollen, kann ich Fleischhauer definitiv empfehlen. Zugleich sehr unterhaltend und zur Meinungsbildung anregend, wenn auch arg, fast schon pietätlos provokativ.

"Eines der Dinge, die mich an den Linken immer gestört haben, war die Opferpose. Wenn etwas nicht so läuft, wie man sich das vorgestellt hat, gilt es als ausgemacht, dass jemand Mächtiges seine Hand im Spiel hatte. Dann ist das Patriarchat schuld oder der Kapitalismus oder ganz allgemein das System. Leider geht mit dem Hang zur Opferhaltung eine schreckliche Empfindlichkeit einher. Kaum fühlt sich jemand benachteiligt oder nicht ausreichend beachtet, setzt ein großes Wehklagen ein, welchen Diskriminierungen man noch immer in Deutschland ausgesetzt sei." S. 159

Cover des Buches Alles ist besser als noch ein Tag mit dir (ISBN: 9783328103431)
AnBas avatar

Rezension zu "Alles ist besser als noch ein Tag mit dir" von Jan Fleischhauer

Ein sehr interessantes und ehrliches Buch
AnBavor 5 Jahren

Ich bin durch Zufall über das Cover auf dieses Buch gestoßen. Nach dem Lesen des Klappentextes und einiger eher vernichtenden Rezensionen von männlichen Lesern wurde ich noch aufmerksamer und habe das Buch gekauft.
In den Rezensionen ging es um zur Schau gestelltes Selbstmitleid und darum, dass man bereits nach wenigen Seiten erkennen könne, warum sich seine Frau von ihm getrennt hatte. In einer anderen Rezension hieß es: "Nix für Frauen" — vielleicht aber ja auch als Anreiz gedacht ...
Ich jedenfalls war total begeistert. Ich finde, gerade Frauen sollten dieses Buch lesen, denn bekanntlich verstecken und verdrängen Männer ihre Ängste und damit verbundene Gefühle ja gern und hier haben Frauen die Möglichkeit, mal hinter die Fassade zu gucken und zu sehen, was und wie es bei Männern so ankommt.
Jan Fleischhauer schreibt sehr offen und ehrlich über seine Ohnmacht und Hilflosigkeit in seiner Situation, was ich sehr mutig und oft auch sehr aufschlussreich empfunden habe.
Ich kann dieses Buch nur sehr empfehlen — und zwar Männern und Frauen.

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Zusätzliche Informationen

Jan Fleischhauer im Netz:

Community-Statistik

in 85 Bibliotheken

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von 4 Leser*innen aktuell gelesen

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