Rezension zu "Satans tötende Faust - Im Höllenfeuer stirbt man langsam" von Jan Flieger
Das Buch ist todlangweilig. Es gibt keinen Spannungsbogen und keinen Konflikt. Alles, was der Protagonist plant, verläuft aalglatt, und seine Gründe, die Menschheit von den gierigen Bösewichten zu befreien, sind so flach, dass man unmöglich die Figur ernst nehmen kann. Außerdem tut der Autor so, als würde jemand, der die Fünfzig überschritten hat, unmöglich einen Job finden, aber die Realität sieht deutlich anders aus.
Es wird erwähnt, dass der Protagonist keinen Schalldämpfer besitzt, aber wenn er jemanden abknallt, scheint es gar kein Geräusch zu machen. Niemand wird aufmerksam, es gibt keinen Knall, nicht einmal der Protagonist wird nervös, sondern ist total happy, noch jemanden umgebracht zu haben.
Der Stil ist schrecklich, es ist übersät mit Rechtschreibfehlern und ständig wird der Lesefluss von grauenhaften Formulierungen abgebremst. Das wurde definitiv nicht lektoriert, wahrscheinlich auch nicht korrigiert und noch wahrscheinlicher hat der Autor auf Testleser verzichtet, weil er glaubt, er könne wie ein Meister schreiben.
Die Bösewichte versucht der Autor so grauenhaft wie nur möglich zu machen. Dabei raubt er ihnen jegliche Persönlichkeit und macht aus ihnen Witzfiguren, die man hassen soll, aber die so gestellt sind, als hätte der Autor nicht so viele Gedanken über sie gemacht. Sie sind halt da und der Leser soll sie hassen, aber sie sind so kitschig, so minderwertig, so sehr auf das Böse reduziert, dass sie unmöglich funktionieren können.
Einfach zu behaupten, sie wären gierige Mistkerle, genügt nun mal nicht. Man muss die Bösen auch verstehen! Wären sie bloß ein wenig sympathisch, hätten sie eine Persönlichkeit, etwas mehr Charakter, eine Hintergrundgeschichte, eine Seele, ein Herz, könnte man mitfühlen und sie hassen lernen. Aber in dieser Form war es mir einfach egal, ob sie leben oder sterben. So wie alle anderen Randfiguren mir egal wurden.
Eine Frau wird von dem Wohnungseigentümer belästigt und bedrängt, damit sie auszieht. Dazu gehören nächtliche Anrufe. Aber die Frau hebt ganz normal ab. Wenn ich durch einen Anruf aufgeweckt werde, wäre ich nervös, ängstlich, unsicher, gehetzt, vielleicht sogar verärgert, aber die hebt ab und sagt: "Hallo."
Der Dialog zwischen ihr und dem Eigentümer ist so schlecht gemacht, dass ich beim Lesen eingenickt bin. Mehrmals.
Das Buch ist nicht durchdacht. Wahrscheinlich hat er einfach so darauf losgeschrieben und gehofft, dass es funktionieren würde. Es ist langweilig, das Cover allein schön richtig lächerlich. Das Buch ist eine Beleidigung für die Bücherbranche und ich hätte mich geschämt, so etwas zu veröffentlichen.