Cover des Buches Der Vierfachmord von Stötteritz (ISBN: 9783942829526)
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Rezension zu Der Vierfachmord von Stötteritz von Jan Flieger

In der Kürze liegt die Würze...!? - "Krimi Pur" auf fast 200 Seiten.

von Penelope1 vor 10 Jahren

Rezension

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Penelope1vor 10 Jahren
Inhalt:
Im Leipziger Stadtteil Stötteritz findet eine ausgelassenen Feier ein abruptes Ende: Vier der fünf Feiernden werden von einer vermummten Gestalt in schwarzer Kutte und weißer Maske getötet, 9 Pistolenschüsse finden ihr Ziel, der vermummte Täter entkommt. Thomas Tiller von der Leipziger Mordkommission steht vor einem Rätsel, die Ermittlungen decken jede Menge Verdächtige auf, Motive gibt es reichlich, den einen oder anderen aus der Gruppe zu töten. Gleichzeitig führen die Hinweise bzw. die Vermummung auch in die rechte Szene Leipzigs – gibt es Verbindungen? Und warum gleich vier Morde? Werden weitere Morde folgen? Tiller’s Team zögert nicht, sie handeln sehr engagiert, Zeugenbefragungen werden sogar bis nach Tokyo und Island verfolgt. Die starren Augen der Opfer stehen als ständige Mahnung vor ihrem inneren Auge, sie gönnen sich keine Pause und selbst in ihrer Freizeit lässt sie dieser Fall nicht zur Ruhe kommen…

Meine Meinung:

Jan Flieger hat auf fast 200 Seiten einen recht kompakten, unterhaltsamen Kriminalroman geschaffen. Am Anfang steht die Tat – vier Menschen werden erschossen, gerade haben sie noch gefeiert...
Der Leser begleitet das Team der Leipziger Mordkommission hautnah bei den Ermittlungen und Vernehmungen – allen voran Hauptkommissar Thomas Tiller, der mit Leib und Seele Polizist ist, stets im Dienst – ein Lächeln findet selten den Weg in sein Gesicht. Dennoch wirkt er durchaus sympathisch - und er weiß, was er will: den Mörder finden! Doch genau dies fällt alles andere als leicht, schließlich mangelt es weder an Motiven noch an Verdächtigen, die Zahl der Namen steigt ständig – ein gutes Namengedächtnis ist von Vorteil ;-).
Die Suche nach dem Täter gleicht zeitweise einer Art Ausschlussverfahren, Irrtümer und falsche Fährten nicht ausgeschlossen. Unerwartete Wendungen sorgen ebenfalls für neue Rätsel. Der Autor versteht es dabei gleichzeitig, den Leser in den Sog der kriminellen Atmosphäre Leipzigs zu ziehen, das Böse lauert immer und überall und somit auch der potentielle Mörder - Tokyo, Island, kein Weg ist der Leipziger Polizei zu weit, da wird nicht lange gefackelt, Bürokratie wird zur Nebensache, man spürt förmlich am eigenen Körper, wie die Zeit drängt…

Die Beschreibung der Charaktere beschränkt sich auf das Notwendigste, so wie es Jan Flieger auch insgesamt versteht, ohne großen Schnickschnack oder weitläufige Umschreibungen auszukommen. Er beschränkt sich meist auf das Wesentliche, von kleinen Ausnahmen und Abschweifungen abgesehen. "In der Kürze liegt die Würze" - dies gibt diesem Kriminalroman einen besonderen Reiz und ein recht rasantes Tempo – doch fehlte es mir gleichzeitig an Tiefe, das Geschehen und die Figuren blieben ingesamt eher oberflächlich.
Die kurzen Kapitel sorgen für eine übersichtliche Einteilung und helfen, den Überblick zu behalten. Das Ende, das diesen Krimi schlüssig abrundet, ist nur zu schnell erreicht.

Fazit:
Ein unterhaltsamer, fundierter Leipzig-Krimi, der auf knapp 200 Seiten kompakte Spannung bietet, ohne besonders anspruchsvoll zu sein. Ideal für den Krimi-Genuss „zwischendurch“.

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